Sie kommt mit ähnlich unvermeidlicher Regelmäßigkeit wie die nächste Fußballweltmeisterschaft: die Diskussion um die Abschaffung der Buchpreisbindung. Sinnvoll wird sie dadurch nicht. Wird der Buchhandel den Gesetzen des Marktes unterworfen, wird passieren, was in anderen Bereichen seit Jahrzehnten passiert: Die Großen und die Internethändler werden profitieren. Nur sie haben die Masse und das finanzielle Polster für Rabatte und Sonderaktionen. Der kleine Buchhändler hat beides nicht.
Belässt man es bei der Buchpreisbindung, hat dagegen keiner einen Schaden. Branchenriesen und Onlinehändler leben seit Jahren sehr gut damit. Und die Kleinen sind vor Preiskämpfen sicher.
Die Monopolkommission, die die Diskussion nun wieder aufgebracht hat, glaubt, es würden neue Leser gewonnen werden, wenn Bücher weniger kosten. Das ist ehrenwert, aber unrealistisch. Lesemuffel werden sich auch durch niedrige Preise nicht bekehren lassen. Zudem würden zahlreiche Bücher auch teurer werden.
Also Hände weg von der Buchpreisbindung! Denn sie nützt vielen – und schadet nicht wirklich.