Das 49. Internationale Filmwochenende Würzburg zeigt diesmal vom 26. bis 29. Januar 26 Spielfilme, zehn Dokumentationen und zwei Kurzfilmblöcke. Alle Programmpunkte werden jeweils zweimal gespielt. Zusätzlich gibt es Sonderveranstaltungen wie die Stummfilm-Matinee, die "Selbstgedrehten" und ein Porträt der Filmemacherin Sophie Linnenbaum. Spielorte sind die drei Säle des Programmkinos Central im Bürgerbräu und das benachbarte Siebold-Museum.
Gibt es ein Motto, was ist der Programmschwerpunkt?
Der Schwerpunkt liegt in der Vielfalt des Angebots, könnte man sagen. Es gibt skurrile Beiträge wie den irischen Film "Róise & Frank", wo eine Frau in einem Hund die Reinkarnation ihres Ehemanns erkennt. Oder "Alle hater Johan" aus Norwegen, laut Ankündigung eine "krachende Komödie" über einen passionierten Sprengchaoten. Und "Der Onkel" ist eine tiefschwarze österreichische Komödie mit Simon Schwarz ("Eberhofer"-Reihe), Anke Engelke und Gerhard Polt.
Andere Filme setzen sich mit zeitgeschichtlichen, politischen oder sozialen Fragen auseinander. "June Zero" (USA/Israel), inszeniert von Gwyneth Paltrows Bruder Jake, führt zurück ins Jahr 1962 und zu den Folgen der Hinrichtung Adolf Eichmanns. "Huda's Salon" beleuchtet anhand persönlicher Schicksale die Leiden sowohl der Palästinenser also auch der Israelis. Und "Freda" aus Haiti schildert den harten Überlebenskampf einer Familie nach einem Erdbeben.
Aus welchen Ländern kommen die Filme?
Es gibt Beiträge aus Ägypten, Argentinien, Belgien, Bolivien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Japan, Haiti, Irland, Israel, Italien, Katar, Libanon, Luxemburg, Palästina, Niederlande, Nigeria, Norwegen, Österreich, Polen, Saudi-Arabien, Schweiz, Schweden, Slowakei, Spanien, Tschechien, Türkei, USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Wo kann ich erfahren, was wann wo läuft?
Programmheft und Programmspiegel sind ab sofort auf der Homepage des Festivals abrufbar: www.filmwochenende.de. Das gedruckte Heft liegt in Würzburger Buchläden, in der Tourist-Info im Falkenhaus, Cafés und weiteren Geschäften, dem Forum der VR-Bank sowie dem Central im Bürgerbräu aus.
Wer ist die Regisseurin Sophie Linnenbaum, der das Porträt gewidmet ist?
Die 1986 in Nürnberg geborene Regisseurin Sophie Linnenbaum ist mit vier Kurzfilmen und ihren bislang einzigen beiden Langfilmen auf dem Festival vertreten: im Dokumentarfilm "Väter unser", der für den deutschen Dokumentarfilmpreis nominiert war, erzählen sechs Menschen von ihren Vätern. Im Spielfilm "The Ordinaries", entstanden im Jahr 2022, geht es um die junge Paula und ihre Rollen beim Film: Anders als die Konkurrenz, die sich nach der großen Hauptrolle sehnt, scheint Paula nur für ein Leben als Nebenfigur zu taugen... Harald Mühlberger, Kritiker bei kino-zeit.de, schrieb über den Film: "Es ist so selten, einen derart imaginativen und originellen und witzigen und intelligenten Film zu sehen!" Die Regisseurin selbst meint: "Für mich sind Filme wie gute, kluge Freunde, die mit einem kommunizieren und Fragen stellen und einem das Herz warmhalten."
Welche Gäste werden erwartet?
Neben Sophie Linnenbaum kommt etwa Tom Shoval aus Israel, Drehbuchautor von "June Zero", der sich den Fragen des Publikums stellen wird. Ebenso zu Gast sein werden unter anderen Franziska Pflaum, Regisseurin der österreichischen Tragikomödie "Meerjungfrauen weinen nicht", und die Schauspielerin Vita Smachelyuk aus der Ukraine, die in "Victim" einem rassistischen Komplott um ihren Sohn auf der Spur ist. Mit Alex Schaad kommt ein Studenten-Oscar-prämierter Filmemacher. Sein Langfilmdebüt "Aus meiner Haut" gewann in Venedig den "Queer Lion", den Sonderpreis für LGBTQ-Filme.
Wie funktioniert der Wettbewerb?
Beim Internationalen Filmwochenende Würzburg ist das Publikum die Jury. Die Besucherinnen und Besucher entscheiden per Stimmzettel, welche Filme mit einem der drei Publikumspreise ausgezeichnet werden. Derer elf streiten sich um den Hauptpreis von 2500 Euro. Sieben Kandidaten sind im Dokumentarfilm-Wettbewerb, dem Gewinner winken 1500 Euro. Bei den Kurzfilmen gibt es 15 Wettbewerbsteilnehmer, zu gewinnen sind 500 Euro.
Wo gibt's Karten und was kosten sie?
Einzeltickets kosten 7,50 Euro und sind ab Donnerstag, 26. Januar, ab 15 Uhr ausschließlich an den Tageskassen im Maschinenhaus auf dem Bürgerbräugelände erhältlich. Die Reservierung ist online unter www.filmwochenende.de oder telefonisch unter (0931) 78023888 möglich. Die Leitungen sind ab Donnerstag, 26. Januar, ab 14 Uhr besetzt. Die limitierten 5er- und 10er-Mehrfachkarten kosten 30 beziehungsweise 55 Euro. Es gibt sie in folgenden Vorverkaufsstellen: Akademische Buchhandlung Knodt, Buchladen Neuer Weg, Universitätsbuchhandlung Schöningh, Buchhandlung dreizehneinhalb, Central im Bürgerbräu Frankfurter Straße.
Anfahrt und Parken
Das Bürgerbräugelände hat die Adresse Frankfurter Straße 87. Empfohlen wird die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Haltestelle Bürgerbräu). Straßenbahn: Linien 2 und 4. Bus: Linien 521 und 522. Es gibt auf dem Gelände nur begrenzte Parkmöglichkeiten. Der offizielle Festivalparkplatz befindet sich am Vogel Convention Center (Parkplatz P1), Max-Planck-Straße/ Ecke Ludwig-Weis-Straße.