
Die Würzburger Bachtage können auf ruhigere Zeiten hoffen: Nach dem Weggang von Kantor Matthias Querbach und dem kurzen Gastspiel seiner Nachfolgerin war im vergangenen Jahr die Würzburger Organistin und Kirchenmusikerin Regine Schlereth als musikalische Leiterin der kleinen Konzertreihe eingesprungen. Sie wird auch die aktuelle Ausgabe kommissarisch leiten, die 54. übrigens, die an diesem Donnerstag, 17. November, beginnt. Im kommenden März wird dann Hae-Kyung Jung die vakante Stelle als Würzburger Johanniskantorin besetzen, die traditionell mit der Leitung des Würzburger Bachchors und der Bachtage verbunden ist.
Die neue Johanniskantorin kommt aus Freiburg nach Würzburg
Hae-Kyung Jung, 49, kam nach ihrem Orgelstudium in Daegu, Süd-Korea, nach Deutschland, wo sie zunächst weiter Orgel bei Prof. Gerhard Weinberger in Detmold studierte. Es folgte ein Studium der Kirchenmusik. Seit 2009 ist Hae-Kyung Jung Kantorin an der Christuskirche in Freiburg und Bezirkskantorin der Stadtkirche Freiburg. 2018 verlieh ihr die Evangelische Landeskirche in Baden für ihre vielseitige Arbeit den Badischen Kirchenmusikpreis.

Hae-Kyung Jungs Kontakte zum Freiburger Barockorchester seien ausgezeichnet, sagt Johannes Engels, Präsident der Würzburger Bachgesellschaft, und es klingt ein bisschen so, als bestehe Hoffnung, das vielfach ausgezeichnete Ensemble könnte vielleicht für die Bachtage 2023 gewonnen werden.
Die Ausgabe 2022 bietet bis 27. November sieben Konzerte und zwei Gottesdienste mit Bachkantate. Zweimal stehen Oratorien auf dem Programm, am 19. November (19 Uhr, St. Johannis) das Requiem von Gabriel Fauré, außerdem Werke für Harfe und Orchester von Bach und Debussy mit dem Solisten und Würzburger Harfen-Professor Andreas Mildner. Es erklingt außerdem die Kantate BWV 56 "Ich will den Kreuzstab gerne tragen".
Erstmals kooperieren die Bachtage mit einer anderen Kirchengemeinde
Das zweite Oratorium ist, passend zur Jahreszeit, das Weihnachtsoratorium, zu hören am 27. November, 17 Uhr, in der Katholischen Pfarrkirche Heiligkreuz. Erstmals kooperieren die traditionell in St. Johannis angesiedelten Bachtage mit einer anderen Kirchengemeinde. Es singen und spielen Chor und Orchester der Katholischen Pfarrkirche Heiligkreuz und der Bachchor Würzburg. Solistinnen und Solisten sind Elke Kottmair, Sopran, Hiroe Ito, Alt, Hubert Schmid, Tenor, Juha Kotilainen, Bass, und Moritz Görg, Trompete. Die Leitung haben Anke Willwohl und Regine Schlereth.

Wer es ein wenig intimer möchte, dem oder der sei der Klavierabend am 24. November, 19 Uhr, in der Hochschule für Musik empfohlen: Der im ukrainischen Charkiw geborene und heute in der Schweiz lebende und lehrende Pianist Konstantin Lifschitz spielt Werke von Johann Sebastian Bach, Johann Jakob Froberger, François Couperin und Maurice Ravel. Lifschitz, der international konzertiert, ist ein ausgewiesener Bachkenner, so hat er das Wohltemperierte Klavier, die Kunst der Fuge und die Klavierkonzerte des Thomaskantors auf CD eingespielt.
Karten für die 54. Würzburger Bachtage: Würzburger Falkenhaus, telefonisch unter (0931) 37 23 98 ober im Netz unter www.Adticket.de