zurück
WÜRZBURG
Augustin Hadelich in „Neuen Welten“
Applaus und Blumen für Augustin Hadelich nach dem Konzert im Mainfranken Theater
Foto: Felix Röttger | Applaus und Blumen für Augustin Hadelich nach dem Konzert im Mainfranken Theater
Felix Röttger
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:46 Uhr

Einen traumhaften Abend bescherten das Philharmonische Orchester Würzburg und Grammy-Preisträger Augustin Hadelich im Sonderkonzert „Neue Welten“ den Klassikfans im nahezu ausverkauften Großen Haus des Würzburger Mainfranken Theaters. Hadelich und das Orchester mit Enrico Calesso am Pult steigerten sich bei Beethovens Konzert für Violine und Orchester in D-Dur op. 61 förmlich in einen Rausch.

Mit ihrer Interpretation drangen sie bis zu den Wurzeln des Werkes durch. Xas Publikum auf ganzer Linie zu unterhalten war indes nicht die Sache Hadelichs, der ohne jede Effekthascherei und Notenpult scheinbar spielerisch die immensen technischen Schwierigkeiten bewältigte. Er spielte auf der „Ex-Kiesewetter”-Stradivari von 1723, einer Leihgabe von Clement und Karen Arrison durch die Stradivari Society in Chicago.

Es war Franz Peter Fischer, Erster Konzertmeister des Würzburger Mainfrankentheaters, der auf das Ausnahmetalent in Italien aufmerksam geworden war und später für seinen ersten Konzertauftritt in Würzburg sorgte.

Die treibende Kraft

Temperamentvoll und präzise ließ Calesso das Orchester zur treibenden Kraft der sinfonischen Entwicklung des Werks werden, dessen Impulse die Solo-Geige voll Wärme aufgriff und ihnen leuchtenden Glanz verlieh. Kein Räuspern oder Scharren störte nach der Orchestereinleitung den aus dem Pianissimo anwachsenden Satz, den Augustin Hadelich mit emporstürmenden Läufen energisch abschloss.

Mit geradezu tänzerischem Elan erklang im Wechselspiel von Soli und Tutti das von beglückender Heiterkeit durchdrungene Rondo. Zum Finale brannte Hadelich mit der Solokadenz noch ein brillantes Feuerwerk ab. Das Würzburger Publikum riss es förmlich aus den Sitzen. Für die Zugabe wählte der 34-jährige Geiger aus Paganinis 24 Capricen, die er gerade auf CD eingespielt hat, die Nr.21. Schwerelos flogen Bogen und Finger über die Saiten und blitzsauber wurde intoniert.

Mit Antonín Dvoøáks Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ setzte das Orchester ein weiteres Glanzlicht. Nach schwermütiger Einleitung erklang bald die markante Dreiklangmelodie, später gefolgt vom Trauergesang des langsamen Satzes mit der packenden Klagemelodie des Englischhorns und der Streicher. Eine glänzende Leistung des präzise und voller Leidenschaft spielenden Orchesters, dem die Zuhörer nach diesem kräftezehrenden Auftritt keine Zugabe entlocken konnten.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Felix Röttger
Antonio Stradivari
Augustin Hadelich
Enrico Calesso
Ludwig van Beethoven
Mainfranken Theater
Peter Fischer
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen