Auf einer bunten Picknickdecke im Gras sitzen und mit leckeren Snacks und einem kühlen Getränk in der Hand die Zeit genießen - Picknicken erfreut sich in den Sommermonaten großer Beliebtheit. Doch häufig drohen ausgelaufene Plastikboxen, matschiges Essen und fehlende Utensilien das Outdoor-Erlebnis zu vermiesen. Mit diesen zehn Tipps wird der nächste Picknick-Ausflug ein voller Erfolg.
1. Die richtige Ausrüstung
Eine durchdachte Ausstattung ist beim Picknicken das A und O. Wer möchte schon gerne den romantischen Sonnenuntergang mit verschlossener Weinflasche verbringen, weil der Korkenzieher vergessen wurde? Deshalb vor der Abfahrt am besten einmal tief durchatmen und alles Benötigte mental durchgehen. Zur Grundausstattung gehören in der Regel:
- wiederverwendbare, robuste Teller, Becher und Besteck. Tipp: Plastiktüte für dreckiges Geschirr
- Korkenzieher, Taschenmesser, Schneidebrettchen
- Küchentücher oder Feuchttücher
- Picknickdecke
- Mülltüte
2. Sonnencreme und Mückenspray
Beim Picknicken ist man oft stundenlang draußen in der Natur und dabei mehr oder weniger direkt der Sonne ausgesetzt. Aber auch im Schatten sollte man auf ausreichenden Sonnenschutz achten, um die Haut vor vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs zu schützen.
Gerade wenn der Picknickplatz in der Nähe eines Gewässers liegt, empfiehlt es sich zudem, ein Mückenspray, auch Repellent genannt, einzupacken. Als besonders wirksam gelten Sprays, die Icaridin oder DEET enthalten.
3. Lauwarme und nicht zu süße Getränke
An besonders heißen Sommertagen sollte beim Picknicken besser auf eiskalte Getränke verzichtet werden. Zimmerwarme, ungesüßte Tees eignen sich hingegen bestens. Einfach zuhause aufbrühen, bei Zimmertemperatur abkühlen lassen, in Flaschen füllen und einpacken.
Wer trotzdem nicht auf ein kühles Getränk verzichten möchte, kann auf Thermosflaschen zurückgreifen. In ihnen hält sich unter anderem auch Weißwein wunderbar kühl. Scherben lassen sich mit Weingläsern aus Kunststoff oder Silikon vermeiden. Sehr süße Limonaden und Eistees sind für ein Picknick im Grünen nicht zu empfehlen. Sie könnten Insekten anlocken und werden schnell zu einer klebrigen Sauerei, sollte einmal einer der Becher umkippen.
4. Fingerfood
Natürlich haben auch Nudelsalate und Co. ihre Berechtigung auf der Picknickdecke, besonders geeignet ist aber alles, was mit einem Happs in den Mund passt und möglichst wenig krümelt und kleckert. Das können Gemüsesticks mit selbstgemachtem Joghurt-Dip oder Hummus sein, Mini-Frikadellen, mundgerecht geschnittenes Obst und Gemüse, kalte Pizza, Foccacia, Snacktomaten, Trauben und Radieschen oder Nüsse.
Praktisch und gleichzeitig ein Hingucker sind auch verschiedene Variationen an Spießchen. Ob Snacktomaten mit Mozzarellabällchen, Käsewürfel mit Trauben oder Gemüse- und Obstspießchen - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
5. Wiederverwendbare Verpackungen und Salatdressing extra
Im Sommer sind frische Salate beliebt - auch beim Picknicken. Hier sollte darauf geachtet werden, das Dressing extra in einem kleinen Schraubgläschen oder einer auslaufsicheren Plastikdose aufzubewahren. Gerade Blattsalat bleibt besonders knackig, wenn das Dressing erst kurz vor dem Verzehr untergemischt wird.
Belegte Brote oder Wraps bringen Abwechslung auf den picknickgerechten Speiseplan. Als umweltfreundliche Alternative zu Alu- und Klarsichtfolie gelten Butterbrot- oder Backpapier und Haushaltsgummies zum Einwickeln der Speisen. Das Backpapier kann zuhause dann noch einmal verwendet werden.
6. Sahnige, schokoladige, klebrige Lebensmittel zuhause lassen
Auch wenn die Versuchung möglicherweise groß ist: Lebensmittel mit viel Sahne oder Schokolade aber auch Gummibärchen oder andere sehr klebrige Snacks sollten beim Picknicken im Sommer lieber zuhause bleiben. Wer trotzdem nicht darauf verzichten möchte, lagert diese am besten in einer handlichen Kühltasche. Andernfalls wird die Schokolade schnell zur Pfütze, Gummibärchen zum unschönen Klumpen und die Sahne verdirbt oder fliest davon. Auch empfindliche Lebensmittel wie Bananen oder Himbeeren eignen sich nur bedingt für ein Picknick. Sie überstehen die Anreise im Rucksack häufig nicht.
7. (Outdoor-) Spiele und ein gutes Buch
Zu jedem entspannten Picknick in der Natur gehören auch ein paar Karten- oder Outdoor-Spiele und ein gutes Buch. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist und noch ein bisschen Platz im Korb frei hat, der könnte zum Beispiel ein Spikeball- oder Wikingerschach-Set einpacken. Diese Outdoorspiele sind zwar etwas sperriger, sorgen aber für Bewegung und fördern den Teamgeist. Beim Wikingerschach müssen mit Holzklötzen die Figuren der Gegner und Gegnerinnen und am Ende der "König" umgeworfen werden. Spikeball ist ein Ballsport, der mit vier Leuten und einem kleinen Trampolin gespielt wird.
8. Musik und Bluetooth-Lautsprecher
Ob chillige Hintergrundmusik, Songs zum Mitsingen oder romantische Klänge beim Date - Musik sorgt für die richtige Stimmung bei jedem Picknick. Praktischerweise gibt es mittlerweile eine gute Auswahl an erschwinglichen Bluetooth-Lautsprechern, die sich einfach mit dem Smartphone oder Tablet koppeln lassen. Je nach Gerät lassen sich dann zwischen 10 und 25 Stunden Musik abspielen.
Generell gilt natürlich, die Lärmbelästigung für die Umwelt möglichst gering zu halten. Gerade in den Abendstunden ist Musik oft weit zu hören und Anwohner oder Tiere können sich dadurch gestört fühlen.
9. Kerzen und Lichterketten für schöne Abendstunden
Wenn es im Sommer bis in die Nacht hinein schön warm bleibt, kann ein Picknick in guter Gesellschaft auch einmal bis nach Sonnenuntergang dauern. Dann empfiehlt es sich, mit Kerzen oder Lichterketten ausgerüstet zu sein, um nicht plötzlich ungewollt im Dunkeln zu sitzen. Diese sorgen für gemütliches Licht und schöne Stimmung. Batteriebetriebene Lichterketten gibt es schon für ein paar Euro. Bei Kerzen ist darauf zu achten, dass sie nicht umkippen können und idealerweise in einem hitzebeständigen Glas untergebracht sind. Sonst droht Brandgefahr!
10. Müll mitnehmen - auch Essensreste!
Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, doch ein Blick in die Natur zeigt leider häufig das Gegenteil. Der beim Picknicken anfallende Müll sollte entweder direkt vor Ort im Mülleimer entsorgt oder, falls keine Behälter vorhanden sind, wieder einpackt und mit nachhause genommen werden. Wer beim Zurücklassen von Müll erwischt wird, dem drohen zum Teil hohe Bußgelder, warnt das Infocenter der R+V Versicherung.
Auch die von vielen als harmlos angesehenen Essensreste fallen darunter. Diese können Ratten anlocken und empfindliche Auswirkungen auf das Ökosystem haben. Viele Schalen tropischer Früchte brauchen hierzulande Jahre, um zu verrotten. Mehrweg-Geschirr kann einfach mit ein paar Tüchern grob gereinigt und dann in einer Tüte im Rucksack verstaut werden.
Mit diesen zehn Tipps steht einem gemütlichen Sommernachmittag mit dem perfektem Picknick nichts mehr im Wege. Also ran an die Picknickdecke - und los geht´s!