Der Abend am See könnte so lauschig sein, die Grillparty ewig dauern – wenn da nicht dieses ständige Surren wäre und die juckenden Stiche. Doch was hilft gegen lästige Stechmücken?
Die einen setzen auf Kerzen mit Zitronelladuft. Das ätherische Öl verdampft beim Abbrennen der Kerze und soll auf diese Weise die Insekten vertreiben. Mückenforscher halten davon allerdings wenig. „Das ist meistens eher was für die Psyche“, sagt Martin Geier von der Universität Regensburg.
Ebenso schwach dürfte die Wirkung von Antimücken-Armbändern sein, die ebenfalls auf ätherische Öle setzen. Geier hält auch Lichtfallen für wenig sinnvoll, da Mücken nicht sonderlich auf Licht reagierten. „Damit fangen sie in erster Linie Falter, nützliche Insekten und nicht die Stechmücken.“
Stattdessen empfiehlt der Mückenforscher Produkte, die bei der Stiftung Warentest gut abgeschnitten haben. „Da kann man sich eigentlich gut drauf verlassen.“ Zuletzt hat die Berliner Organisation 21 Mückenmittel getestet, sogenannte Repellents. Das Ergebnis: Eines ist nicht wie das andere. Die vier besten Präparate wirkten zuverlässig bis zu acht Stunden lang, fünf Produkte dagegen überhaupt nicht.
Am besten schnitt das Autan-Produkt Protection „Plus“ ab, das etwa neun Euro kostet. Zu dem darin enthaltenen Wirkstoff Icaridin rät auch das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg – ebenso wie zu Diethyltoluamid (DEET). Dieser Wirkstoff steckt in den Präparaten, die auf Platz zwei und drei gelandet sind: „Anti Brumm Forte“ (kleine Flasche für 8,45 Euro) und „Nobite Hautspray“ für elf Euro.
DEET gilt als zuverlässiger und lang anhaltender Wirkstoff gegen sämtliche Mückenarten. Der Stoff, der in den 1940er Jahren für die US-amerikanische Armee entwickelt wurde, kann aber Augen und Schleimhäute reizen und bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Im Gesicht sind diese Mittel deshalb mit Vorsicht anzuwenden. Icaridin ist ähnlich effektiv, schützt aber nicht ganz so lang vor Insekten. Dafür gilt er als besser verträglich. Und: Im Gegensatz zu DEET greift es die Kunststoffoberflächen der Sonnenbrille nicht an.
Wer ein Mittel sucht, das auch für Kinder geeignet ist, sollte nach dem Urteil der Warentester zum „Autan Junior Gel“ (zehn Euro) greifen. Das Produkt war das Einzige im Test, das die Gesundheit kaum belastete. Mücken hält es allerdings nicht besonders lang fern.
Andere Präparate dagegen sind im Test glatt durchgefallen. „Einige Mittel haben eine derartige geringe Wirkung, dass es schon ärgerlich ist“, sagt Stiftung Warentest-Projektleiter Hans-Peter Brix. Dazu gehören „Zedan Natürlicher Insektenschutz“, „Neudorff Mückenschutz-Spray“, „Anti-Mückenöl“ und „Hansaplast Anti-Insektenspray“. „Aries Anti-Mück“ schnitt in puncto Mückenschutz zwar ausreichend ab, fiel aber wegen der mangelhaften Deklaration durch.
Doch neben wirksamen Antimückenmitteln können sich Verbraucher auch anders vor unangenehmen Stichen schützen. Wichtig ist helle Kleidung, die auch Arme und Beine bedeckt. Mücken stechen eher auf dunkler Wäsche zu. Zudem sollte man die Wohnung mückenfrei halten. Am einfachsten geht das mit Fliegengittern an Fenstern und Türen sowie Moskitonetzen über dem Bett. Von Insektizid-Verdampfern in der Wohnung rät die Stiftung Warentest dagegen ab. Je giftiger ihre Wirkung gegen Mücken ist, desto größer sei auch die Gefahr, dass die Chemikalien auch für Menschen ungesund sind, betonen die Verbraucherschützer. Mit Informationen von DPA