Matsch, Frost, Schnee und Eis. Der Winter kann für Autofahrer zur Herausforderung. Gut, wer rechtzeitig sein Auto winterfest gemacht hat. Aber wie? Fragen wir dort nach, wo man es wissen muss, im Würzburger TÜV Süd Service Center: Timo Kiesel, TÜV-Bereichsleiter für Unterfranken, gibt Tipps, wie das Fahrzeug der kalten Jahreszeit trotzt.
Winterreifenpflicht besteht, wenn es die Wetterverhältnisse erfordern. Das heißt, wenn es zur Beeinträchtigung der Straßenverhältnisse durch Eis, Schnee, Schneematsch oder Starkregen kommt. Der Experte empfiehlt, die Winterreifen aufzuziehen, von O bis O, also von Oktober bis Ostern, zudem, wenn die Temperaturen unter -7°C fallen“. Die Profiltiefe sollte mindestens 4 Millimeter an den Hauptprofilrillen des Reifens aufweisen, damit er auch bei leichtem Schnee und Matsch nicht sofort den Gripp verliert. Obwohl nur 1,6 Millimeter vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind, ist der Winterreifen unter einer Profiltiefe von 4 Millimeter nicht mehr für die erhöhten Anforderungen im Winter sicher. Tipp: Der goldene Rand der 1-Euro-Münze ist genau drei Millimeter breit, er sollte also nicht mehr sichtbar sein.
Im Winter sollte der Reifenfülldruck 0,1 bis 0,2 Bar höher sein als bei den Herstellerangaben für den Sommerreifen angegeben. Denn im Winter zieht sich die Luft bei den kalten Temperaturen im Reifen zusammen und der Luftdruck sinkt. So braucht der Pkw unnötig mehr Kraftstoff.
Mit einem Prüfgerät, Frostschutzspindel genannt, lässt sich sehr einfach in der Werkstatt oder an der Tankstelle feststellen, ob die Flüssigkeit wintertauglich ist. Bis mindestens -25°C sollte der Frostschutz sichergestellt sein. Hierbei empfiehlt es sich, die Herstellerangaben heranzuziehen. Falls der Kühlwasserstand unter die Minimum-Markierung gesunken ist, sollte die Ursache festgestellt werden. Ein zu geringer Kühler-Frostschutz kann im Ausnahmefall bis zu einem Motorschaden führen.
Gute Sicht ist gerade bei kaltem Schmuddelwetter wichtig. Daher sollten die Scheiben regelmäßig innen und außen vom Schmutz befreit werden. Beschlagene Scheiben werden durch Heizung und Gebläse wieder frei. Deshalb sollte die Funktionalität der Lüftung überprüft werden, damit die beschlagenen Scheiben nicht langfristig zur Gefahr werden. Zudem sollten immer alle Scheiben von Eis und Schnee befreit werden. Dabei sind die Außenspiegel nicht zu vergessen.
Bis -10°C sollte das Scheibenwischwasser nicht einfrieren. Deshalb muss dem Wischwasser zusätzlich Frostschutzmittel hinzugefügt werden. Um das Einfrieren des Wischwassers, der Pumpe und der Spritzdüsen zu verhindern. Wichtig: Wischwasser nicht mit Kühlerfrostschutzmittel verwechseln. Tipp: Nach dem Abstellen des Autos kurz die Wischanlage laufen lassen, um scharfe und eckige Streumittelreste zu entfernen. Das verhindert vor der nächsten Fahrt, dass Glas mit dem Eiskratzer unter Druck beschädigt wird.
Damit Sie nicht vor einer zugefrorenen Türe stehen, ist es ratsam, bei frostigen Temperaturen die Tür und Heckklappengummis mit einem Pflegemittel einzuschmieren, damit der Türrahmen nicht an der Türdichtung anfrieren kann. Hierfür eignen sich Gummipfleger, Silikonöle oder Talk.
Eine Prüfung der Leuchtmittel ist besonders in der „dunklen Jahreszeit“ ratsam. Daher sollten alle Lichter überprüft und falls nötig nachjustiert werden. Jedes Jahr im Oktober gibt es die Lichttestwochen, wo jeder Pkw-Fahrer die Lichter kostenlos überprüfen lassen kann. Dies ist in jeder Autowerkstatt und an allen Prüfstationen möglich.
Im Winter kann es zu einer Panne kommen, wenn die Batterie nicht mehr genügend Leistung bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt abrufen kann. Deshalb sollte sie vorher einmal überprüft werden. Das ist in jeder üblichen Autowerkstatt möglich. Wenn nötig, sollte die Autobatterie rechtzeitig ersetzt werden. Um gut durch den Winter zu kommen, sollte man folgende Utensilien dabeihaben: Handschuhe, kleiner Besen, Eiskratzer, Ersatzflasche Scheibenreiniger, Frostschutzmittel, Schwamm sowie einen Türschlossenteiser, diesen am besten in der Jackentasche aufbewahren.