Wann wird es endlich Frühling? Dr. Guido Wolz, Leiter der regionalen Wetterberatung beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in München, lacht. "Der Frühling ist längst da." Wer am vergangenen Wochenende im Freien unterwegs war, merkte davon allerdings wenig.
Wann ist also Schluss mit dem Aprilwetter und wann kommen Sonne und wärmere Temperaturen? "Am Samstag", sagt Wolz. Aber wohl nur an diesem Tag.
Die Aussichten für diese Woche
Die Höchsttemperaturen am Dienstag und Mittwoch liegen zwischen zwölf und 16 Grad Celsius. Am Donnerstag wird es "wieder kälter bei Höchstwerten von etwa acht bis zwölf Grad". Der Grund: Ein Kaltlufttropfen – ein Tief in der Höhe. "Das klingt paradox", sagt Wolz. "Es sieht nach Hochdruckwetter aus, ist es aber nicht, denn das Höhentief ist am Boden nicht erkennbar."
Der Kaltlufttropfen wird seinem Namen gerecht. Er bringt vorübergehend etwas Regen und "einen Schub Kaltluft nach Franken", erläutert der Wetterberater. "Die Temperaturen gehen nachts auf bis zu minus ein Grad zurück." Aber der leichte Frost trete höchstwahrscheinlich nur in höheren Lagen von Spessart und Rhön auf.
Die Aussichten fürs Wochenende
Wenn der Kaltlufttropfen gen Westen weitergezogen ist, wird's wärmer aufgrund einer südlichen Strömung. "Sie bringt am Freitag Temperaturen von 16 bis 17 Grad", so Wolz, "bei einem Sonnen-Wolken-Mix". Leichte Schauer seien möglich.
"Den Samstag kann man als frühlingshaft bezeichnen". Die Luft sei deutlich milder bei 19 Grad in der Rhön und bis 23 Grad im übrigen Unterfranken. Und trocken bleibt es auch.
Die weiteren Aussichten
Dann geht es jedoch trüber weiter: Am Sonntag sagt Wolz einen neuen Tiefausläufer vorher. "Der bringt Regen und Schauer mit sich, die Höchstwerte liegen wieder zwischen 16 und 19 Grad." Der Trend? "Da laufen die Wettermodelle noch etwas auseinander, aber es bleibt wohl wechselhaft."
Bis jetzt machte sich die Frühlingssonne im April also rar. An Regen mangelte es dagegen nicht. In Würzburg seien bereits bis einschließlich Montag 74 Prozent des monatsüblichen Niederschlags gefallen; in Bad Kissingen waren es sogar 96 Prozent und in Neuhütten im Landkreis Main-Spessart 90 Prozent. "Für die Natur ist das gut – oberflächlich; was das Grundwasser betrifft, müsste es ganz anders regnen, um die Verluste der zu trockenen Jahre ausgleichen zu können", informiert Wolz.
Die Temperaturen waren bis jetzt im April in Unterfranken zu kalt: "Aktuell über ein Grad." Das sei in den vergangenen Jahren anders gewesen, "und kann sich schnell wieder ändern, wenn die Strömung auf Südwest dreht, dann haben wir schnell wieder 20 Grad und mehr", so Wolz.