
Ein Jahr ist es her, dass täglich Tausende Menschen am Münchener Hauptbahnhof ankamen. Ein Jahr ist es her, dass von einem Tag auf den anderen Tag zahlreiche Turnhallen in der Region als Notunterkünfte für Flüchtlinge eingerichtet wurden. Ein Jahr ist es her, dass Angela Merkel (CDU) den Deutschen versicherte: „Wir schaffen das!“ Nicht alle schenkten der Kanzlerin damals Vertrauen.
- Mehrheit glaubt nicht an Merkels „Wir schaffen das”
Und heute, ein Jahr später? Turnhallen, die als Flüchtlingsunterkünfte dienen, sind passé. Notunterkünfte wurden sukzessive geschlossen. Auch die im Juli 2015 in Schweinfurt eröffnete Erstaufnahmeeinrichtung ist nicht mehr voll belegt. Im Juli kamen 117 Menschen neu an, bis Ende August waren es 96. Zum Vergleich: Im August 2015 wurden rund 4060 Flüchtlinge registriert.
Flüchlingszahlen sind bundesweit stark gesunken
Die Flüchtlingszahlen sinken nicht nur in Unterfranken. Im Juli wurden bundesweit etwa 16 100 Neuankömmlinge registriert. Nur, möchte man hinzufügen. Denn im August 2015 wurden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 36 422 Asylanträge gestellt.
Als Gründe für den Rückgang nannte Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) die Schließung der Balkanroute sowie die Vereinbarungen zwischen der EU und der Türkei. „Wir sehen daran, dass die Maßnahmen auf deutscher und europäischer Ebene greifen.“
Keine Zeit, die Hände in den Schoß zu legen
Ist sie also bewältigt, die sogenannte Flüchtlingskrise? Haben wir es geschafft? „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Marlene Rathgeber, stellvertretende Pressesprecherin der Regierung von Unterfranken. Doch es ist zu früh, zufrieden die Hände in den Schoß zu legen. „Die berufliche und damit auch die gesellschaftliche Integration ist kein Sprint, sondern ein Marathon“, meint auch Wolfgang Albert, Pressesprecher der Agentur für Arbeit in Würzburg.
„Eine große Herausforderung ist es nun, ausreichend Wohnungen für die Anerkannten zu finden und den Spracherwerb sowie die Arbeitsplatz- und Ausbildungsplatzsuche auf den Weg zu bringen und ein Miteinander zu gestalten“, fasst Rathgeber die anstehenden Aufgaben zusammen.
Wohnungssuche gestaltet sich schwierig
Nachdem sich der Aufruhr und das Chaos der ersten Zeit gelegt haben, geht es nun darum, zur Normalität zurückzukehren. Etwa mit einer eigenen Wohnung. Doch was sich so leicht sagt, ist häufig schwierig. Da ist die hohe Zahl der Fehlbeleger – also jener Flüchtlinge, die, obwohl sie ausziehen dürften, weiter in den staatlichen Unterkünften wohnen – wenig verwunderlich. In den Einrichtungen der Regierung von Unterfranken sind es etwa 2250 Menschen, rund 290 allein in der Erstunterbringung. Die Gründe, weshalb die Neuankömmlinge keine Wohnung finden, sind vielseitig. Manche Vermieter etwa wollen keine anerkannten Flüchtlinge als Mieter. Hinzu kommt, dass der Wohnungsmarkt in vielen Städten ohnehin angespannt ist. Abhilfe soll der Wohnungspakt Bayern schaffen. Das vom Freistaat im Oktober beschlossene Paket soll den sozialen Wohnungsbau stärken. Das entsprechende bayerische Pilotprojekt steht in Karlstadt (Lkr. Main-Spessart). Die insgesamt 21 Wohnungen bieten vor allem Flüchtlingen ein Zuhause. „Ein weiteres Objekt mit rund 50 Plätzen ist in Kitzingen geplant“, erklärt Rathgeber.
„4669 Personen im Kontext von Fluchtmigration arbeitssuchend oder arbeitslos gemeldet“
Auch auf dem Arbeitsmarkt folgen den Versprechungen immer häufiger Taten. „Aktuell werden von der Handwerkskammer für Unterfranken und ihren Tochterunternehmen rund 830 Personen mit Fluchthintergrund betreut“, sagt Rolf Lauer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken. Dennoch: Die Zeit zum Ausruhen ist noch nicht gekommen. Erst seit Juni werde bei der Agentur für Arbeit die Kategorie „Fluchtmigration“ erfasst, erklärt Albert. „Im Juli waren in den unterfränkischen Agenturen für Arbeit, einschließlich der Jobcenter, 4669 Personen im Kontext von Fluchtmigration arbeitssuchend oder arbeitslos gemeldet.“
Kohl 1990: Es wird niemandem schlechter gehen als zuvor - dafür vielen besser.
Merkel 2015: Wir schaffen das!
Erich murkste danach noch 28 Jahre rum, beim Helmut warens 8 Jahre. Bleibt zu hoffen, das uns das bei Angie erspart bleibt!!!
2. Kohl's Aussage dürfte kaum zu widerlegen sein, außer vielleicht für SED-Funktionäre.
3. In 10 Jahren wissen wir mehr
10 Jahre brauchte ich nicht. Ich kann Ihnen sagen wie "D" in 10 Jahren aussieht.
Und d a s will meine Familie, meine FReunde, meine Bekannten und ich
n i c h t !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
2. Es waren ganz sicher nicht nur SED-Funktionäre, die vor der Wende einen guten Job hatten und danach arbeitslos waren. Was helfen Reisefreiheit und volle Regale, wenn man keinen Job und kein Geld hat???
3. Es bleibt zu hoffen, das wir keine 10 jahre mehr warten müssen, bis wir ein Fazit zu Merkels Arbeit ziehen können.