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Wie recherchiere ich im Internet?
Welche Tiere leben eigentlich im Regenwald? Ein Klick und das Netz liefert massenweise Antworten. KLASSE! verrät einige Tipps, um dabei nicht den Überblick zu verlieren.
Bearbeitet von Nanna Zimmermann
 |  aktualisiert: 27.04.2023 02:17 Uhr

Welche Tiere leben eigentlich im Regenwald? Sicher, die Antwort findest du im Lexikon. Schneller geht es vermutlich mit einem Klick. Wahrscheinlich fängt die Internetrecherche mit einer Suchmaschine an. Sie liefert ein Stichwortverzeichnis über die Webseiten, die in diesem Fall die Suchwörter „Tiere“ und „Regenwald“ enthalten. In weniger als einer halben Sekunde liefert etwa Google ungefähr 500.000 Ergebnisse. Da kann ein Lexikon nicht mithalten.

Milliarden Webseiten weltweit

Dass Suchmaschinen in den meisten Fällen am Anfang der Internetrecherche stehen, ist kein Wunder. Schließlich gibt es weltweit Milliarden Webseiten. Suchmaschinen helfen, sich zwischen so vielen Seiten zurechtzufinden und Inhalte gezielt zu suchen. Sie entscheiden, welche Webseiten vorne stehen und damit leichter zu finden sind. Da die meisten Nutzer keine Lust haben, sich lange durch alle Seiten zu klicken, werden die Inhalte auf den hinteren Seiten weniger gelesen.

Die beliebteste Suchmaschine ist Google. Über 90 Prozent der Suchanfragen werden im wahrsten Sinne des Wortes „gegoogelt“. „Google ist für Kinder und Jugendliche aber nicht sehr gut geeignet“, sagt Thomas Schulz, Medienpädagogisch-informationstechnischer Berater (MiB) für die Grund- und Mittelschulen im Landkreis Würzburg. „Erstens gibt es eine Unmenge von Ergebnissen, wenn man ein Suchwort eingibt. Zweitens sind oft kommerzielle Angebote auf den ersten Seiten dabei. Und drittens sagt die Reihenfolge der Ergebnisse nichts über die Qualität oder Relevanz der Ergebnisse aus.“

Welche Suchmaschinen sind kindgerecht?

Kinder und Jugendliche seien jedoch noch nicht so gut darin, qualitativ hochwertige von minderwertigen Seiten zu unterscheiden. Daher seien für sie andere, spezielle Suchmaschinen für Kinder zu empfehlen. Auf Seiten wie „www.blinde-kuh.de“, „www.fragfinn.de“

oder „www.helles-koepfchen.de“ können Jüngere surfen, ohne auf nicht-jugendfreie Inhalte oder Werbung zu stoßen. „Bei diesen Kindersuchmaschinen trifft eine Redaktion eine Vorauswahl an kindgerechten Seiten“, sagt Schulz. „Sie sind für Kinder ab der dritten, bis etwa zur fünften, sechsten Klasse zu empfehlen. Danach sollten die Schüler langsam an Standardsuchmaschinen gewöhnt werden.“

An den Schulen sind die Kinder meist vor problematischen Seiten geschützt. Seit rund zehn Jahren gibt es an fast allen Schulen in Bayern den Filter „TIME for kids“, der solche Seiten blockiert. Auch zu Hause kann man das bei vielen Suchmaschinen mit der Safe-Search-Funktion einstellen. Eine Beruhigung für viele Eltern, doch Schulz sieht diese Filter kritisch. „Sie schützen die Schüler zwar in der Schule. Sie verhindern aber auch, dass die Schüler einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet lernen.“ Denn nicht immer gibt es Filter. Und der Reiz des Verbotenen lockt auch im Netz. Die pädagogische Arbeit müsse daher darin bestehen, einen verantwortungsvollen und sinnvollen Umgang mit dem Internet zu vermitteln – auch ohne Filter.

Gezielte Internetrecherchere lehren

Vor allem den älteren Schülern sollen Medienpädagogik und Schulen beibringen, wie sie bestimmte Online-Inhalte finden können. Gezielte Internetrecherche ist für Ältere aber nicht nur mit dem weit verbreiteten und oftmals umstrittenen Anbieter Google möglich. Kritiker werfen Google immer wieder vor, zu viele persönliche Daten zu sammeln. Alternativen sind „Ixquick“, „Metager“ oder „DuckDuckGo“. Diese Suchmaschinen sammeln keine persönlichen Informationen der Nutzer, und das Surfen ist anonymer.

Doch der Marktführer hat einen Vorteil: Bei Google kann man in der erweiterten Suche einstellen, dass nur lizenzfreie Inhalte in der Trefferliste landen. Diese können auch Schüler für Referate frei nutzen, ohne Urheberrechte zu verletzen.

Nach lizenzfreien Inhalten kann man auch beim Bildungsportal mebis (www.mebis.bayern.de) suchen.

Die Inhalte der Lernplattform und der Mediathek des Landesmedienzentrums seien unbedenklich, sagt Thomas Schulz. „Natürlich sollten die Schüler für Urheberrechte sensibilisiert werden“, sagt er. „Gerade die Älteren muss man dazu erziehen, Texte und Bilder nicht einfach so zu übernehmen, sondern die Rechte zu berücksichtigen.“ Denn das kann für richtig Ärger, im schlimmsten Fall sogar für eine Anklage vor Gericht sorgen.

Tipps für eine erfolgreiche Recherche

Doch ob mit oder ohne Flitereinschränkungen, die passenden Inhalte sind nicht immer leicht zu finden. Doch es gibt ein paar Tricks, mit denen die Suchmaschinen bessere Treffer ausspucken. KLASSE! hilft bei der erfolgreichen Internetrecherche. Übrigens: Diese Tricks funktionieren nicht nur bei Google, sondern auch bei vielen anderen Suchmaschinen wie „ixquick.de“ oder „metager.com“.

• Möglichst genaue Begriffe verwenden und Wörter mit verschiedenen Bedeutungen eingrenzen, also „Jaguar“ statt „Raubkatze“ oder „Jaguar“ und „Tier“.

• Die kombinierte Suche nutzen. Das bedeutet, dass Suchbegriffe um sogenannte Operatoren ergänzt werden:

• „Jaguar UND Tier“ eintippen oder „AND“ oder „+“ an die Stelle des „UND“ setzen. Dabei hinter dem „+“ kein Leerzeichen lassen.

• Umgekehrt funktioniert das Ganze auch, einfach „Jaguar UND NICHT Auto“, beziehungsweise „AND NOT“ oder „-“ eingeben.

• Soll entweder „Jaguar“ oder „Raubkatze“ in den Treffern stehen, „ODER“ beziehungsweise „OR“ in das Suchfeld einfügen. Auch für diese Möglichkeiten gibt es ein passendes Feld in der erweiterten Suche.

• Für andere Ergebnisse nach sinnverwandten Wörtern suchen. Dazu einfach das Tilde-Zeichen „~“ vor dem Suchbegriff einfügen.

• Wenn die Suchbegriffe in Anführungszeichen gesetzt werden, erscheinen nur Treffer, die exakte diese Wörter enthalten. Das ist bei Namen oder Zitaten sehr praktisch.

• Wenn man bei einem Zitat nicht mehr den vollständigen Satz kennt, wird an die Stelle der fehlenden Wörter einfach das Zeichen „*“ gesetzt. Das wird von Google als Platzhalter verstanden und die Suchmaschine ergänzt die fehlenden Worte.

• Ergebnisse auf einer bestimmten Webseite zeigt Google an, wenn der Suche der Befehl: „site“ hinzugefügt wird. Etwa bei Infos zum Jaguar auf der Webseite der Main-Post, lautet die Suchanfrage: site:www.mainpost.de Jaguar

• Viele dieser Befehle lassen sich direkt in dem Suchfenster eingeben. Andere Einschränkungen wie etwa die Suche in einem bestimmten Zeitraum lässt sich über das Fenster „erweiterte Suche“ regulieren. Einfach die entsprechenden Felder ausfüllen. (nana)

Die Serie #allesdigital, eine Zusammenarbeit von KLASSE!, dem Medienprojekt der Mediengruppe Main-Post, und dem Bezirksjugendring Unterfranken, berichtet über soziale Netzwerke, Schule im digitalen Zeitalter und neueste Entwicklungen. Weitere Infos und die Möglichkeit zu Diskussionen auch auf

www. mainpost.de/allesdigital und

www.facebook.com/mainpost.klasse

Mehr Informationen zum Bezirksjugendring

unter: www.jugend-unterfranken.de

 
 
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