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München
Überraschende Zahlen: So stark ist Bayerns Wirtschaft im Vergleich zu Russland
Wie groß ist die Wirtschaftsleistung in der Europäischen Union im Vergleich zu Russland oder Deutschland? Dazu hat das Landesamts für Statistik nun Ergebnisse veröffentlicht.
Der russische Rubel notiert wieder auf dem Niveau von vor Beginn des Krieges in der Ukraine. Doch die Sanktionen werden die Wirtschaftsleistung Russlands wohl sinken lassen.
Foto: Sven Hoppe, dpa | Der russische Rubel notiert wieder auf dem Niveau von vor Beginn des Krieges in der Ukraine. Doch die Sanktionen werden die Wirtschaftsleistung Russlands wohl sinken lassen.
Jonas Keck
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:06 Uhr

Bayerns Wirtschaftsleistung ist knapp halb so hoch wie die Russlands: Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik lag die Wirtschaftsleistung in Bayern im Jahr 2021 bei rund 662 Milliarden Euro. Für Russland prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) für das Jahr 2021 ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Höhe von 1,4 Billionen Euro. Deutschlands BIP liegt insgesamt mit knapp 3,6 Billionen Euro rund 2,6-mal so hoch wie die Wirtschaftsleistung Russlands. Das BIP bezeichnet den Wert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr innerhalb der Grenzen eines Landes erwirtschaftet werden.

Das Bayerische Landesamt hat auch die Wirtschaftsleistungen der Europäischen Union und Russland verglichen. Betrachtet man das BIP in Bezug auf die Bevölkerungsgröße, so liegt das durchschnittliche BIP pro Kopf in Russland im Jahr 2021 bei 9548 Euro. In der EU entfallen für das vergangene Jahr durchschnittlich 32.270 Euro auf jeden Einwohner und jede Einwohnerin. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der entsprechende Wert hier bei 42.953 Euro pro Person, in Bayern bei 50.289 Euro.

Russland rechnet nach Sanktionen mit Rückgang der Wirtschaftsleistung

Auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar dieses Jahres hat die EU mit wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland reagiert. Wie sich die Sanktionen auf Russland auswirken, wird von der Statistik noch nicht erfasst. Der Kreml prognostiziert bereits eine sinkende Wirtschaftsleistung. Der Rückgang des BIP werde in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr bei mehr als zehn Prozent liegen, sagte der Chef des russischen Rechnungshofes, Alexej Kudrin, in der vergangenen Woche im Haushaltsausschuss des Föderationsrates in Moskau.

Betrachtet man Wirtschaftsleitung in Bezug auf die Bevölkerungsgröße, liegt das durchschnittliche BIP pro Kopf in der Ukraine im Jahr 2021 bei 3740 Euro. Die Wirtschaftsstruktur der Ukraine zeichnet sich durch einen vergleichsweise hohen Anteil des Wirtschaftsbereichs Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei aus, teilt das Bayerische Landesamt für Statistik mit. Nach Angaben der Weltbank erbrachte die Ukraine im Jahr 2020 9,3 Prozent des BIP aus diesem Bereich. In Russland erbrachte der Landwirtschaftssektor 2020 3,7 Prozent des BIP. In den EU-Ländern liegt der Anteil bei 1,7 Prozent. Deutschland erwirtschaftete lediglich 0,7 Prozent und Bayern 0,8 Prozent des BIP aus landwirtschaftlicher Produktion.

 
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Daran sieht man, dass Russland nur auf dem Papier groß ist, groß an Fläche, groß an Großmäuligkeit, groß was Atomwaffen betrifft.

    Allgemein betrachtet ist es ein teschnisch rückständiges, von Armut geprätes Land. In den Metropolen viel Schein und Sein auf dem flachen Land, rückständig ohne ordentliche Infrastruktur und geprägt von einem geringen Lebensstandard was natürlich auch in einer geringen Lebenserwartung bemerkbar macht. Die hohe Anzahl an Alkoholsüchtigen verwundert bei solch einem Lebensumfeld dann auch nicht mehr.

    Ohne Öl und Gas würde sich das Land in einer Riege mit Entwicklungsländern befinden.

    Kein Wunder, dass diese ganzen Russlandfans dort nicht leben möchten obwohl dort angeblich alles so toll ist. Wobei sich die Frage stellt was dort wirklich toll ist?
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  • ra.kellermann@gmx.de
    dafür hat Russland Atomraketen und einen Irren am Auslöseknopf....
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    @oswin.ratzeburger:
    diese Atomwaffen sollten aber nicht dazu verleiten, dass man Angst bekommt! Sonst würde man sich auf die gleiche Stufe wie Russland stellen, die haben ja offensichtlich Angst, Angst vor der Nato, Angst vor dem Westen, Angst vor allem. Wie sonst ist dieser Beißreflex zu erklären seinen Nachbarn der sich in den letzten Jahren nach Westen orientiert hat zu überfallen?

    Putin hat sich um eins unfreiwillig verdient gemacht. Er hat für den Zusammenhalt "des Westens" gesorgt. Es ist zu hoffen das es so bleibt.
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  • ra.kellermann@gmx.de
    die "Angst" Russlands vor dem Westen ist wohl irrational. Wenn man hingegen persönlich Angst vor Putins Atomwaffen hat, stellt man sich damit mE nicht auf eine Stufe, denn diese Angst ist wohl begründet. Was anderes ist, ob oder wie das Dtl. /Europa / NATO nach außen hin bzw. in Richtung Putin kommuniziert...
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