Ob ein neues Feuerwehrhaus, Schläuche oder ein modernes Einsatzfahrzeug: Bei Bayerns Feuerwehren wird regelmäßig gebaut, modernisiert oder angeschafft. Im vergangenen Jahr schüttete der Freistaat mit 53,7 Millionen Euro so viel Geld wie noch nie aus, um Geräte, Fahrzeuge und Feuerwehrhäuser auf den neusten Stand zu bringen. Nach Angaben des Innenministeriums war dies fast 15 Prozent mehr als 2019.
«Auf staatlicher Seite gibt es keinen Finanzierungsstau dahingehend, dass eingereichte Auszahlungsanträge nicht bedient werden können», heißt es in München. Vielmehr zeige die Entwicklung mit stetig höherer staatlicher Zuwendung, «dass viele Kommunen in den letzten fünf Jahren intensiv in ihre Feuerwehren investiert haben».
Fahrzeuge müssen alle 20 bis 30 Jahre ersetzt werden
Für die Feuerwehren sind in Bayern die Städte und Gemeinden verantwortlich. Landesweit gibt es etwa 7700 freiwillige Wehren. Neben diesen haben die großen Städte insgesamt sieben Berufsfeuerwehren. Das Innenministerium zählt zudem 170 Werk- und 50 Betriebsfeuerwehren.
«Wenn einer nicht auf dem Stand der Zeit bleibt, holt ihn das irgendwann ein», sagt der Referent für Facharbeit beim Landesfeuerwehrverband Bayern, Jürgen Weiß. «Feuerwehrhäuser sind nicht für die Ewigkeit gebaut.» Die Fahrzeuge müssten zudem alle 20 bis 30 Jahre ersetzt werden. Ein kleines Löschfahrzeug koste etwa 100 000 Euro, ein großes rund 500 000 Euro und ein Drehleiterwagen sogar bis zu 900 000 Euro. «Das zahlt die Gemeinde», die staatlichen Fördergelder werden über die Regierungsbezirke ausgeschüttet.
Nach Angaben des Bayerischen Gemeindetags ist der Modernisierungsbedarf landesweit unterschiedlich. «Neuere Einsatzfahrzeuge sind zumeist höher, länger und breiter», erklärt Pressesprecher Wilfried Schober. «Da müssen manchmal sogar neuere Gerätehäuser modernisiert werden, wenn ein neues Fahrzeug angeschafft wurde.» Etwa zwei Drittel der Maßnahmen trage die jeweilige Gemeinde, den Rest der Freistaat. «Denn jede Feuerwehr muss stets auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik sein, um ihre Aufgaben (Gefahrenabwehr) leisten zu können.»