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UNTERFRANKEN
Tote Rinder nach Unwetter
Sarah-Sophie Schmitt
Sara Sophie Fessner
 |  aktualisiert: 22.06.2022 09:32 Uhr

Vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume, Blitzeinschläge - am Wochenende zeigte sich das Wetter nicht von seiner schönen Seite. Die Gefahr für örtliche, heftige Gewitter hält in Unterfranken weiterhin an, so Diplom-Meteorologe Helge Tuschy vom Deutschen Wetterdienst. „Die feuchten, energiegeladenen Luftmassen bleiben vor Ort.“

Örtlich gab es in Unterfranken vor allem am Sonntagabend wieder heftige Gewitter. Über Teilen des Landkreises Rhön-Grabfeld, vor allem aber über Burg- und Niederlauer hagelte es heftig. Teilweise drückte es den Hagel aus der Kanalisation durch die Kloschüssel hinaus.

Notrufe im Minutentakt

Zwischen Wollbach und Premich im Landkreis Bad Kissingen verendeten fünf Rinder in Folge des Unwetters. Nach Angaben der Landwirte Karl und Sebastian Schneider gibt es keinerlei äußere Hinweise dafür, woran die Tiere gestorben sind. Sebastian Schneiders Bruder Konrad, der Elektromeister ist und mit vor Ort war, vermutet aber, dass sich auf der Weide durch einen Blitzeinschlag ein Spannungskegel aufgebaut habe, der für die Rinder tödliche Folgen hatte.

Wegen des Unwetters mit starkem Regen sind am Sonntag ab 19.15 Uhr im Minutentakt Notrufe bei der Polizei Unterfranken eingegangen, teilt Polizeikommissar Björn Schmitt mit. Zahlreiche Bäume stürzten um, mehrfach liefen Keller voll und Blitze schlugen ein. Verletzt wurde niemand. In Großostheim (Lkr. Aschaffenburg) schlug ein Blitz in einen Telefonverteiler ein und setzte diesen in Brand. In derselben Straße musste die Feuerwehr einen Brand im Keller eines Einfamilienhauses löschen. Überflutete Keller wurden der Polizei auch in Sommerkahl und in Hösbach (Lkr. Aschaffenburg) gemeldet.

Auch weiter aufwärts des Mains krachte es zum Teil heftig. Im Volkacher Ortsteil Eichfeld (Lkr. Kitzingen) schlug der Blitz und entflammte den Dachstuhl, so Walter Häußner von der Integrierten Leitstelle in Würzburg. In Garstadt (Lkr. Schweinfurt) traf ein Blitz den Kaminschlot eines Hauses. Das Feuer konnte gelöscht werden, bevor es auf das Haus übergriff. Außer ein bis zwei Unwettereinsätzen - im Stadtgebiet Würzburg brannte eine Gartenhütte ab - verlief das sonntägliche Unwetter in Würzburg relativ glimpflich.

Unwetterschäden jetzt an Gemeindeverwaltung melden

Ganz anders als am letzten Maiwochenende. Die Folgen des heftigen Gewitters, dass vor allem im Landkreis Würzburg tobte, sind noch immer sichtbar. „Die Aufarbeitung des tatsächlich entstandenen Schadens wird erst in den kommenden Wochen und Monaten absehbar sein“, teilte das Landratsamt Würzburg mit. Der Freistaat stellte den Geschädigten in Mittelfranken und Niederbayern 1500 Euro Soforthilfe in Aussicht. Derzeit laufen Verhandlungen, damit auch Unterfranken möglicherweise von diesen Hilfen profitieren. Einwohner, die von den Schäden des Unwetters betroffen sind, werden gebeten, sich an die jeweilige Gemeinde zu wenden, damit der Umfang des Schadens dokumentiert und eventuelle Hilfeleistungen umgesetzt werden können.

Kein Sommerhoch in Sicht

Der Blick auf die Wetterkarte stimmt nur bedingt optimistisch. „Ein stabiles Sommer- und Sonnenhoch ist derzeit nicht in Sicht“, so Wetterexperte Tuschy. Stattdessen sei das Wetter in den nächsten Tagen „eine insgesamt trübe Angelegenheit.“ Am Mittwoch sei mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Ab Donnerstag bleibe es stabiler.

 
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