
Groß müssen die Zahlen und die Ziele sein - drunter macht es Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nicht gerne: Als im Landtagswahlkampf 2018 der Wohnungsbau zu einem Aufreger-Thema wurde, kündigte Söder deshalb nicht einfach mehr staatliche Förderung an – sondern gleich eine neue staatliche Wohnungsbaugesellschaft.
"Bayernheim" sollte die neue Firma heißen – und wie aus dem Nichts überall im Land neue und vor allem günstige Wohnungen aus dem Boden stampfen: 2000 Neubauten schon bis 2020, so versprach es Söder. Stolze 10 000 Wohnungen gar bis 2025.
Nach drei Jahren hat die Bayernheim nur 71 Wohnungen im Bestand
Knapp drei Jahre später ist von den großen Ankündigungen wenig übrig geblieben: Ganze 71 Wohnungen in München hat die "Bayernheim" aktuell im Bestand, teilt das Bauministerium auf Nachfrage mit. Keine einzige davon wurde selbst gebaut, alle Wohnungen wurden von einem Projektträger zugekauft.
Weitere 2900 Wohnungen habe man aber "auf den Weg gebracht", formuliert das Ministerium kreativ. Auf Nachfrage räumt man ein, dass 330 davon ebenfalls "vor oder während der Bauphase gekauft" werden sollen. 2570 Wohnungen werde man aber selbst errichten – in mehreren Bauabschnitten und nicht vor 2024.
Die Realität verfehlt Söders Wohnbau-Versprechen krachend
Die Realität verfehlt also das 10 000-Wohnungen-Ziel des Ministerpräsidenten krachend. Trotzdem will das Bauministerium vom Söder-Versprechen nicht abrücken: "Das Engagement des Freistaats, mit der Bayernheim GmbH bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, wird unverändert fortgeführt", teilt man dort mit.
Bis 2025 will die Bayernheim in Würzburg 90 günstige Mietwohnungen bauen
Immerhin kündigte die Bayernheim Anfang März ihr erstes Projekt in Unterfranken an: Bis 2025 sollen auf einem Grundstück der ehemaligen Leighton-Barracks in Würzburg 90 Wohnungen "für Haushalte mit niedrigem Einkommen" entstehen. "Wir freuen uns, dass die Bayernheim in Unterfranken investiert", wird Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) in einer Pressemitteilung des Bauministeriums zitiert.
Hört man sich in der bayerischen Wohnungsbau-Branche um, wird diese Freude dort nicht geteilt: Ein Projekt, wie das in Würzburg, könnten auch andere gemeinnützige, kommunale oder genossenschaftliche Wohnbaugesellschaften aus der Region stemmen, ist dort zu hören. "Unter dem Strich" gebe es deshalb mit der Bayernheim in Würzburg keine einzige günstige Mietwohnung mehr.
"Unter dem Strich keine einzige billige Mietwohnung mehr"
Gleichzeitig trete die staatseigene Firma aber in Konkurrenz zu den bestehenden Wohnbau-Gesellschaften vor Ort – vor allem im Kampf um rare Grundstücke und staatliche Fördermittel. Das treibe die Preise eher in die Höhe, als dass es Wohnraum billiger mache.
Offen sprechen will man darüber nur beim bayerischen Verband der Wohnungswirtschaft (VdW). Dessen Direktor Hans Maier findet es "erst mal gut, wenn mehr Player auf dem Wohnungsmarkt sind". Richtig sei allerdings auch, dass Wohnbau-Grundstücke in vielen Teilen Bayerns knapp sind – und die Bayernheim mit den anderen Wohnbau-Firmen um knappe staatliche Fördermittel konkurriere. "Wenn der staatliche Fördertopf nicht größer wird, wird es auf Dauer nicht gehen", findet Maier deshalb.
Auch im Landtag wächst die Kritik: "Als staatliches Unternehmen konkurriert die Bayernheim mit meist besserer Bonität um knappe Grundstücke und Fördermittel", kritisiert dort der oberfränkische FDP-Abgeordnete Sebastian Körber. Nach mehr als zwei Jahren sei es der Bayernheim zudem immer noch nicht gelungen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, schimpft er: "Jede privatwirtschaftliche Wohnbaugesellschaft wäre mit so einer Bilanz längst bankrott."
Ein typischer Söder, finden die Grünen: Große Ankündigung, keine Wirkung
79 Millionen Euro aus der staatlichen Wohnraumförderung hat die Bayernheim laut Ministerium in Jahr 2019 bekommen – bei einer Gesamt-Fördersumme von rund 700 Millionen Euro. "Wir sind anfangs davon ausgegangen, dass das Fördergeld, das in die Bayernheim geht, von der Söder-Regierung oben drauf gelegt wird", kritisiert der Grünen-Landtagsabgeordnete Jürgen Mistol. Nun aber schmälere ausgerechnet eine staatliche Gesellschaft die ohnehin schon knappen Fördermittel für alle anderen. "Ein typischer Söder" sei die Bayernheim, schimpft Mistol deshalb – große Ankündigung, keine Wirkung: "Denn am Ende kommt dabei kein Wohnraum zusätzlich raus."
Erst als Finanzminister die bayerischen Wohnungen verkloppt und die Mieter allein gelassen und dann mal wieder groß dahergeredet.........aber nichts gehalten. So isser halt......
Da frage ich mich doch: Wo sind denn all die Wohnungen hingekommen in denen die mittlerweile abgezogenen US-Bürger verteilt in ganz Bayern wohnten? Die Wohnungen waren in keinem schlechten Zustand, den Amerikanern wurde schon etwas geboten dass sie hier in Deutschland bleiben. In den Wohngebieten waren überall Spielplätze, war alles familiengerecht vorhanden. Wäre vielleicht zu einfach gewesen hier günstige Wohnungen anzubieten die dann den örtlichen Mietspiegel drücken.
Nirgendwo ein Alkoholverbot. Ausreichend Platz zum flanieren und feiern.
71 Wohnung im Bestand: Wieviel Beschäftigte werden wohl benötigt um diese Wohnungen zu verwalten. 5 Chefs (siehe Webseite) gibt es schon mal...
An der sinnvollen Umsetzung fehlt es halt
Vielleicht sollte er mal mehr denken und handeln als verkünden und versprechen !
Aber wer traut sich ihm dies auch einmal zu sagen
Kann mir das mal jemand erklären bei all der Inkompetenz von Söder und Konsorten.
man nehme nur hier die zahlen im bericht was angekündigt wurde und was sich bisher getan hat.
bayern verfügt über eine starke wirtschaft die mit sicherheit von so manchen segnungen der staatsregierung profitiert, für den bürger gibt es nur großspurige ankündigungen die mit der zeit im sande verlaufen wie das beispiel "bayernheim" deutlich zeigt.