Bayerns Sparkassen erwarten schon bald ein Ende kostenloser Girokonten sowie eine Zunahme von Negativzinsen und "Verwahrentgelten" auf Sichteinlagen ihrer Kunden: Der Marktzins auch für die Sparkassen sei leider dauerhaft negativ – "dem können auch wir uns nicht mehr entziehen", sagte der neue Verbandspräsident Ulrich Reuter bei der Vorstellung der Jahresbilanz in München. "Der Virus Negativzinspolitik frisst sich immer stärker in unsere Bilanzen", erklärte der frühere Aschaffenburger Landrat.
Jahresergebnis von Bayerns Sparkassen sinkt um mehr als 18 Prozent
In dieser verkehrten Zinswelt wird das große Vertrauen ihrer Kunden für die Sparkassen sogar zur Belastung: Weil im Pandemie-Jahr 2020 die Kundeneinlagen (plus 7,2 Prozent auf 187,6 Milliarden Euro) der 64 Sparkassen in Bayern sogar noch stärker stiegen, als das Kreditvolumen (plus 5,8 Prozent auf 150,5 Milliarden Euro), werde der dadurch entstandene Einlagenüberschuss gar "zur Bürde", erklärte Reuter. Denn die Sparkassen legen ihre Kundengelder selbst an und zahlen dafür Negativzinsen. Trotz boomender Geschäfte bleibe den Sparkassen unter dem Strich deshalb immer weniger übrig: So sank das Jahresergebnis der bayerischen Sparkassen um mehr als 18 Prozent auf noch knapp 310 Millionen Euro.
Zahl der Sparkassen-Mitarbeiter und Geschäftsstellen soll weiter sinken
Zwar sei dieses Ergebnis angesichts des Corona-Jahres noch zufriedenstellend, so Reuter. Dennoch sei der Gewinneinbruch "dramatisch": Setzte sich die Entwicklung fort, "sind wir von einem Krisenszenario nicht weit entfernt", warnte er. Aktuell gebe es zwar "keine Schieflagen bei den bayerischen Sparkassen". Dennoch seien weitere Einsparungen unumgänglich: So soll die Zahl der Mitarbeiter (2020 minus 2,2 Prozent auf 35 800) und Geschäftsstellen (2020 minus 8,7 Prozent auf rund 2000) weiter sinken. Auch neue Sparkassen-Fusionen bleiben laut Reuter ein Thema. Aktuell gibt es in Mainfranken noch vier Institute: die Sparkasse Mainfranken-Würzburg, die Sparkasse Schweinfurt-Haßberge, die Sparkasse Bad Kissingen und die Sparkasse Bad Neustadt.
"Wir stehen zu unserer kommunalen Verantwortung", beteuerte Reuter. Gerade in der Krise habe sich zudem für viele Kunden "der große Vorteil der Hausbank vor Ort" gezeigt: So hätten die Sparkassen im Corona-Lockdown über 26 000 Stundungen und Tilgungsaussetzungen gewährt und mehr als 2,1 Milliarden Euro an Förderdarlehn ausgereicht. "Es gab auch in der Krise keine Kreditklemme", findet Reuter.
"Doch die Bedingungen für unsere Kunden werden schlechter", räumte der Sparkassen-Chef ein: Im Schnitt müsse inzwischen ein Strafzins von minus 0,5 Prozent für Einlagen über 100 000 Euro bezahlt werden. Und das kostenlose Girokonto werde auch Online bald verschwinden, prophezeit er: "Da muss man sich einfach ehrlich machen."
Online-Banking boomt auch bei den Sparkassen
Eine weitere Beschleunigung im Corona-Jahr erlebte dagegen die Digitalisierung des Bankgeschäfts: Allein bei Bayerns Sparkassen wurden 2020 rund 500 000 neue Online-Konten eröffnet, Transaktionen über die Sparkassen-App verzehnfachten sich fast. Ziel bleibe aber auch die Präsenz der Sparkassen vor Ort, beteuerte der Verbands-Chef: "Weil die Menschen den persönlichen Kontakt weiter wünschen."
und unnötige Prachtbauten !
Man kann sich auch selber vom Markt wegnehmen und für unnötig erklären !
Aber die Abzocke der Spar- und Raiffeisenbanken ist schon extrem ausgeprägt. Ich kann eh keinen verstehen, der sich dort abzocken lässt und z.B. völlig überhöhte Baukredite bedient.
Nicht nur die Kontoführungsgebühren sind dort ausgeufert.
Gerade für so große Finazierungs-Sachen empfehlen sich da unabhängige Finanz-Beratungen, denn die bekommen ihre Provisionen über die Institute, die sie vermitteln - von welchem, ist denen ziemlich egal. Und die sind auch vor Ort, muss man nur im "Örtlichen" raussuchen.
Wir werden auch demnächst der Sparkasse den Rücken kehren, nach über 35 Jahren. Mit Online-Banking macht man die meiste Arbeit bei Überweisungen doch eh selbst. Für do-it-yourself noch Gebühren zahlen? Nee, echd ned.
Nur weiter Sparkasse. Mich seid ihr bald los! Preis/Leistung = ungenügend
Als Kunde: ja! Die Bretterbude zeigt mir, dass mein Geld nicht in Glaspalästen und überbezahlten Mitarbeitern angelegt wird.