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München
Söder zum Rücktritt von CSU-Generalsekretär Mayer: "Persönlich sehr betroffen"
Angriffe auf einen Journalisten hält der CSU-Parteichef für "völlig unangemessen". Was der Anwalt des Journalisten sagt - und wie es um Mayers Nachfolge steht.
Zeigte sich von den Umständen des Rücktritts seines Generalsekretärs Stephan Mayer persönlich sehr betroffen: CSU-Parteichef Markus Söder.
Foto: Peter Kneffel, dpa | Zeigte sich von den Umständen des Rücktritts seines Generalsekretärs Stephan Mayer persönlich sehr betroffen: CSU-Parteichef Markus Söder.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:07 Uhr

CSU-Chef Markus Söder hat sich angesichts der Umständen des Rücktritts seines erst Ende Februar berufenen CSU-Generalsekretärs Stephan Mayer "persönlich betroffen" gezeigt: "Das ist eine menschliche Tragödie und alles schade", sagte Söder am Mittwoch vor Journalisten in München. Mayer gehe es gesundheitlich "tatsächlich nicht gut". Er wünsche ihm deshalb alles Gute.

Mayer hatte am Dienstagabend seinen Rücktritt als CSU-Generalsekretär erklärt und als Grund "gesundheitliche Gründe" genannt. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, Mayer habe im Zusammenhang mit der Berichterstattung über sein Privatleben einem Journalisten der Zeitschrift "Bunte" unter anderem mit "Vernichtung" gedroht.

"Emotionales Streitgespräch" nach Berichterstattung in der "Bunten"

Gegenstand des Streits war ein Bericht der Zeitschrift, wonach der unverheiratete Mayer Vater eines Kindes sei, jedoch keine Alimente bezahle. Ob dies so stimmt, ist jedoch völlig unklar. Der 48-jährige CSU-Politiker erklärte am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, es habe "ein sehr emotionales Streitgespräch infolge der eklatant rechtswidrigen Berichterstattung" gegeben.

Darin habe ihn der "Bunte"-Journalist als "verrückt" bezeichnet und erklärt, "dass sie schon mit anderen fertig geworden sind", so Mayer. Er beabsichtige juristische Schritte gegen das Blatt "aufgrund der schwerwiegenden Persönlichkeitsverletzungen durch die Berichterstattung".

Der Anwalt des Journalisten wies die Vorwürfe zurück: Die Berichterstattung sei rechtmäßig und journalistisch sauber gewesen. Sein Mandant habe zudem nicht Mayer als "verrückt" bezeichnet, sondern dessen in dem Telefonat erhobene Forderung, ihm 200.000 Euro "Schmerzensgeld" zu überweisen. Bereits am Montag hatte der Anwalt in einem Schreiben, das dieser Redaktion vorliegt, von Mayer gefordert, eine Wiederholung der Drohungen zu unterlassen. Diese seien strafrechtlich "als Versuch der Nötigung bzw. Erpressung zu bewerten" und aufgrund von Mayers politischem Einfluss durchaus ernst zu nehmen.

Söder: Mayers Wort "nicht Stil der CSU und meiner sowieso nicht"

Parteichef Söder erklärte am Mittwoch, es habe in der vergangenen Woche am Telefon "offensichtlich ein oder mehrere Gespräche" zwischen Mayer und dem Journalisten gegeben: "Die dabei gefallenen Worte sind in keinster Weise zu akzeptieren, völlig unangemessen und auch ein indiskutabler Stil", sagte Söder. Mayer habe sich inzwischen auch schriftlich dafür entschuldigt. Die CSU-Spitze sei "über diese Wortwahl erschüttert", fügte Söder an. Solche Worte seien "nicht der Stil der CSU und meiner sowieso nicht".

Ein Foto von Ende Februar 2022: Markus Söder (rechts) mit dem damals designierten CSU-Generalsekretär Stephan Mayer nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München.
Foto: Sven Hoppe, dpa | Ein Foto von Ende Februar 2022: Markus Söder (rechts) mit dem damals designierten CSU-Generalsekretär Stephan Mayer nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München.

Er habe am Dienstagnachmittag zusammen mit Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef in Berlin, "ein sehr langes, sehr menschliches Gespräch" mit Mayer geführt, sagte der Parteichef. Der 48-Jährige habe ihn dabei "eindringlich gebeten" ihn aus gesundheitlichen Gründen von der Aufgabe des Generalsekretärs zu entbinden. Dieser Bitte sei er schließlich "nicht leichten Herzens" nachgekommen. Für den späten Mittwochnachmittag kündigte Söder eine digitale Sondersitzung der CSU-Parteiführung an: "Die Nachfolge wird zeitnah entschieden" - allerdings wohl noch nicht sofort.

Mayers Rücktritt ein schwerer Rückschlag auch für Söder

Für Söder ist der Rücktritt Mayers ein schwerer Rückschlag. Der Oberbayer sollte nicht nur das konservative Profil der CSU schärfen, sondern auch den für Söder extrem wichtigen Wahlkampf für die Landtagswahl 2023 organisieren. Dort geht nun kostbare Zeit verloren. Mayers Start als Generalsekretär sei "exzellent und vielversprechend" gewesen, lobte Söder zum Abschied. Allerdings hatte es zuletzt auch in der CSU Kritik an Mayer gegeben – vor allem an seiner Medienpräsenz.

Dorothee Bär oder Florian Hahn? Nachfolge zunächst offen

Wer nun als Generalsekretär oder Generalsekretärin nachfolgen könnte, blieb zunächst völlig offen. Söder dürfte jedenfalls wenig Interesse haben, seine erst kürzlich neu aufgestellte Regierungsmannschaft in München wieder umzubauen. Zudem muss er bei der Neubesetzung auf den für das Innenleben der CSU wichtigen Regionalproporz achten.

Gehandelt wurden in München am Mittwoch unter anderem der frühere stellvertretende Generalsekretär Florian Hahn aus Oberbayern sowie die unterfränkische CSU-Parteivize Dorothee Bär. Die Bundestagsabgeordnete aus dem Landkreis Haßberge war von 2009 bis 2013 bereits stellvertretende Generalsekretärin der CSU. Bär war auf Anfrage dieser Redaktion zunächst nicht zu erreichen.

 
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  • haba2908
    Kaum waren wir die so hoch begabte Frau Bär los, wird sie schon wieder für das nächste Amt gehandelt…🙈
    Hiiiilfeeee….🙏🏼
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    ein Generalsekretär der CSU auf der einen Seite und ein Klatschjournalist auf der anderen Seite! Beides Personen von denen man sich besser fern hält wenn man seine Ruhe möchte und nicht Gefahr laufen will an einen "schwierigen" Menschen zu geraten.

    Ich hab wenig Mitleid mit dem CSU-Generalsekretär, sein Verhalten geht gar nicht. Andererseits ist davon auszugehen, dass auch der Klatschjournalist mit eher fragwürdigen Methoden gearbeitet hat!
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  • astrosu
    Im Falle des CSU - Generalsekretärs Mayer, kommt es so wie es in der CSU wahrscheinlich üblich ist, "DER HOCHMUT VOR DEM FALL". Wenn dann die Luft dünn wird, ist ein Rücktritt der jenigen Person angesagt. Aber vergessen sollte auch nicht werden, dass dann in Kürze europäische Aufgaben warten, die auch noch besser honoriert werden.
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  • bauri
    Verwerflich ist nicht nur die Art und Weise, wie Abgeordnete und Parteivertreter mit Journalisten umgehen, auch die Übernahme von Verantwortung ist einfach lächerlich. Er tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück. Kann man nicht einfach zugeben, was der wirkliche Grund des Rückstritts ist? Natürlich muss Herr Söder dann noch " Gute Besserung" wünschen. Und so was bleibt dann selbstverständlich auch noch Abgeordneter. Wenn schon keine "Macht" mehr, dann wenigstens die Kohle!
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  • Arcus
    Die CSU Skandale und Fehlleistungen häufen sich. Staatsanwälte prüfen Falschaussagen eines Ex-CSU Ministers, Maskenskaandal, massivste Bedrohung eins Journalisten, eine total verfehlte PKW Maut, eine bedrohliche Abhängigkeit Bayerns von Russischem Erdgas, Unterwürfigkeit gegenüber Russland, ein in sicherheitspolitischen Fragestellungen irrlichternder CSU Vorsitzenden. Die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden. Alles wird mit Einzelfällen begründet. Aber die Einzelfälle häufen sich in einem Ausmaß, das fast schon von einem kollektiven Versagen der Mir san mir Partei gesprochen werden muss.
    Die CSU ist am Ende. Bayern braucht neue politische Kräfte mit Gestaltungswillen und Gestaltungskraft. Die CSU hat beides schon längst verloren. Die CSU hat fertig.
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  • sauer.paul.nordheim.de@web.de
    CSU-Generalsekretärs Stephan Mayer soll dem Redakteur einer Illustrierten gedroht haben, ihn zu "vernichten“.

    Gleichzeitig ermittelt die Staatsanwaltschaft nun gegen Ex-Verkehrsminister Andras Scheuer, CSU, wegen des Verdachts der falschen uneidlichen Aussage vor dem Untersuchungsausschuss zur PKW-Maut.

    Es wird nun wirklich allerhöchste Zeit, dass Papst Franziskus der CSU verbietet das „C“ für „christlich“ im Parteinamen zu führen.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Spätestens seit dem vollgewulfften AB bei der ####-Zeitung

    müssten doch auch die "hochgestelltesten" Persönlichkeiten wissen, dass solche Ausfälle nur nach hinten losgehen können?!

    Trauriges Bild für jemanden, den man für einen Polit-Vollprofi halten hätte sollen...
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • popp.58
    Das Statement von Söder zu diesem Vorfall: Ein einziges Geschwafel.
    Wie man es vn den Führungskräften der politischen Parteien kennt.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "Mayer gehe es gesundheitlich 'tatsächlich nicht gut'".

    Das wird immer lächerlicher. Kann man/CSU nicht einfach sagen, daß man Mist gebaut hat. Zuviel verlangt?
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  • simonhard
    Mayer hat sich schriftlich entschuldigt. Söder den Stil und die Wortwahl verurteilt. Steht übrigens im Artikel. Einfach mal genau durchlesen. Und ob er tatsächlich auch krank ist? Kann sein. Schon mal solche Worte wie Privat- und Intimsphäre gehört?
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  • alfred-breunig@gmx.de
    @simonhard: Volle Zustimmung zu Ihrem Kommentar.
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  • elkatvelo@t-online.de
    lt verschiedenen Presseberichten waren es wohl "mehrere" Telefonate von dem Generalsekretär mit dem reporter, also kein Handeln im Affekt, oder so mal schnell rausgerutscht. Dans sollte der Reporter heute noch 200.000 Euro Schmerzensgeld bezahlten. Das ist wohl ein sehr komisches Verhalten - hat man es da mit der Mafia zu tun, da ist so was ja durchaus normal. Aber das war der Staatssekretär des Innenministers, also der 2.höchste Mann in der BRD, der die Rechtsnormen vertreten hat ???

    ist der Mann anscheinend bei der Maskenprovisionsverteilung zu kurz gekommen und wollte da ein paar Euronen abgreifen.

    Wenn das so weitergeht, muss die CSU beim Ortsverband in Üchtelstücht nachfragen ob jemand unbelastet ist und den Posten des Generalsekretärs übernehmen könnte.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Mist gebaut, aber nicht ohne zu wissen wie der Herr Mayer tickt. Die aktuelle Geschichte ist schon der vierte in Wikipedia gelistete Mayer Skandal. Söder müsste jetzt zugeben, dass er wissentlichen einen nicht wirklich dafür geeigneten Mann zum Generalsekretär machte.
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