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München
Söder warnt vor Kontrollverlust über Corona-Infektionen
Bayerns Regierungschef drängt vor einer Konferenz der Ministerpräsidenten auf schärfere Corona-Regeln. Er fordert etwa eine Ausweitung der Masken-Pflicht auf Straßen und Plätzen.
Befürchtet ohne strengere Corona-Regeln den Kontrollverlust über die Infektionen: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Foto: Peter Kneffel, dpa | Befürchtet ohne strengere Corona-Regeln den Kontrollverlust über die Infektionen: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:40 Uhr

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert mit Blick auf die steigenden Corona-Infektionen in Deutschland ein schnelles und entschiedenes politisches Handeln in Bund und Ländern: "Wir sind kurz davor, die Kontrolle zu verlieren", mahnte er nach einer Kabinett-Sitzung in München. Die Infektionszahlen seien überall "viel zu früh viel zu hoch". Er mache sich deshalb große Sorgen über die weitere Entwicklung auch in Bayern: "Ich habe kein gutes Gefühl im Moment."

"Ich habe kein gutes Gefühl im Moment."
Ministerpräsident Söder (CSU) zu den Corona-Infektionen

Söder erhofft sich deshalb von der Ministerpräsidenten-Konferenz an diesem Mittwoch in Berlin eine Verschärfung der Corona-Regeln: "Wir müssen jetzt Corona ausbremsen, bevor wir notbremsen müssen", warnte er. Notwendig sei etwa eine erweiterte Masken-Pflicht auch bei niedrigen regionalen Neu-Infektionen vor allem auf öffentlichen Plätzen, aber etwa auch in Fahrstühlen in Mehrfamilienhäusern. Die Maske sei zwar eine Einschränkung, aber auch "ein Instrument der Freiheit", so Söder: "Denn mit Maske ist deutlich mehr möglich als ohne Maske."

Söder: Brauchen Ruck um zweiten Lockdown zu verhindern

Private Feiern müssten in den nächsten Wochen "kleiner und mit weniger Alkohol" stattfinden. Auch frühere Sperrstunden in der Gastronomie und Alkoholverbote könnten helfen, die Ausbreitung der Infektionen zu bremsen. "Wir brauchen jetzt einen Ruck, damit es keinen zweiten Lockdown gibt", forderte Söder. Er hoffe deshalb sehr auf einen Schulterschluss der Ministerpräsidenten: "Es braucht jetzt eine einheitliche Linie bei Corona. Diese Kraft muss man aufbringen."

Das zuletzt kontrovers diskutierte Beherbergungsverbot in Hotels für Menschen aus Corona-Hotspots sei dabei "ein untergeordneter Aspekt". Auch in Bayern dürfen derzeit etwa Berliner ohne negativen Corona-Test kein Hotelzimmer beziehen. "Urlaub war in der Vergangenheit ein Corona-Risiko, das ist keine Frage", erklärte Söder. Er sei vor dem Corona-Gipfel in Berlin in dieser Frage jedoch "nicht persönlich festgelegt."

Längere Weihnachtsferien sind für Bayern "keine Option"

Eine Verlängerung der Weihnachtsferien an den Schulen zum Schutz vor Corona lehnte Söder hingegen klar ab: Dies sei für Bayern "keine Option". Derzeit gehe es an den Schulen vor allem darum, "wie wir den Unterricht bestmöglich gestalten können". Man dürfe deshalb die Schulen "nicht mit zusätzlichen Diskussionen verunsichern", so Söder.

Auch Prof. Gerald Haug, Präsident der nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina, fordert von der Ministerpräsidenten-Konferenz am Mittwoch "klare und verständliche Regeln" für ganz Deutschland. Es gelte, ein ungebremstes Wachstum der Infektionszahlen zu verhindern: "Es geht längst darum, ob wir noch unter 20 000 Neu-Infektionen am Tag bleiben können", warnte er.

So plädiert Haug etwa für eine erweiterte regionale Maskenpflicht ab 35 Infektionen pro 100 000 Einwohner. Eine solche Maßnahme sei "präventiv und leicht nachvollziehbar", findet er. "Das Virus lebt von Kontakten", warnte Haug, der am Dienstag mit dem bayerischen Kabinett über die Corona-Maßnahmen diskutiert hatte: "Kontakte zu beschränken, muss deshalb Priorität haben."

Ex-Bischöfin: Politisches Handeln muss plausibel sein

"Je länger die Pandemie unsere Welt in Händen hält, desto wichtiger ist, dass staatliches Handeln plausibel ist", fordert zudem Susanne Breit-Keßler, die als Vorsitzende eines "Dreierrates Grundrechtsschutz" die Staatsregierung in der Corona-Krise berät. Fehler einzugestehen und Maßnahmen anzupassen sei für die politisch Verantwortlichen dabei keine Schwäche und dürfe diesen nicht zum Vorwurf gemacht werden, sagt die frühere evangelische Regionalbischöfin: "Wir alle müssen in dieser Krise dazu lernen."

"Wir werden nicht jeden Grenzwert so definieren können, dass er über jeden Zweifel erhaben ist", räumte auch Söder ein. Wichtig sei aber, jetzt entschieden zu handeln und nicht zu warten bis es dafür zu spät ist. Sein Kabinett werde deshalb bereits am Donnerstag die Berliner Ergebnisse für Bayern umsetzen. Denn was in den nächsten vier Wochen passiere, sei entscheidend für den gesamten Winter, warnte der Ministerpräsident: "Die Situation ist jetzt schon fünf vor zwölf."

 
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  • juergenmagic@t-online.de
    Der Effekt könnte wie bei Kindern auch ins Gegenteil umschlagen. Wenn man Kinder immer schimpft oder denen sagt: "Das darfst Du nicht!" bzw. "Das ist verboten!", dann verpufft die Wirkung und die machen dann das Gegenteil. Dies wurde schon mehrmals in psychologischen Studien bewiesen. Das genau könnte auch bei der Bevölkerung geschehen. Wenn die Politik immer wieder gebetsmühlenartig droht und mahnt, dann kann das dazu führen, dass die beabsichtigte Wirkung verpufft. Der Alkohol in Gaststätten ist nicht das Problem. Es wird so getan, als sei Deutschland ein Volk von Säufern und Alkis. Dass die meisten eine Gaststätte aufsuchen, um im Kreise der Familie oder Freunden was zu essen, wird in der heutigen Zeit leider verdrängt. Außerdem wie will man kontrollieren, wer mit wieviel in der eigenen Wohnung feiert. Auf einem Dorf ist da eher ein "Zusammenhalt".
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  • b.schlusche@gmx.net
    Man sollte einfach mal Bayern mit Sachen oder Thüringen vergleichen. Wer hat den meisten Anstieg von positiven Getesteten? Und wo sind die schärfsten Regelungen?
    Entweder haben die Bayern ein schlechtes Immunsystem oder seine Regeln bringen nix oder noch schlimmer, sie beschleunigen die Ausbreitung.
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  • peacounter
    Im privaten Bereich wollen es viele unserer Mitbürger nicht einsehen und feiern bedingungslos weiter. Die Gefahr liegt in den privaten Zusammenkünften und nicht in den Gaststätten. Dort sitzt man mit Abstand und nur zu zweit am Tisch. Aber privat werden Geburtstagsfeten jetzt zu Hause statt in den Gaststätten gefeiert. Und dort werden keine Regeln eingehalten. Wir werden im Bekanntenkreis schon "komisch angeschaut", weil wir eben nicht an den Feten teilnehmen. Aber da sehe ich die größte Gefahr.
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  • Werner12
    Lockdown jetzt für 2 Monate.
    Endlich wieder Zeit zum herunterkommen .
    Mittlerweile leben die meisten wieder im gleichen Tempo wie vor dem Virus.
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  • r.kerber@web.de
    Zum Glück! Die Menschen werden wieder normal. Das Vius wird nie mehr verschwinden. Wir werden damit leben und einige auch damit sterben müssen - wie mit z.B. Influenz-Viren ja auch.
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  • Arcus
    Was zu befürchten war ist eingetreten. Söders Köcher an vernünftigen Maßnahmen ist leer. Seit Monaten schon prescht Söder mit eigenen (zum großen Teil) unsinnigen Maßnahmen vor. 250 € mag für die Schicki Micki CSU aus der Portokasse bezahlen. Für mich sind 50€ auch schon viel Geld. zu glauben je höher die Strafe ist desto eher halten sich die Menschen daran, ist wissenschaftlich widerlegt.
    Über das Beherbergungsverbot für Gäste ausserhalb Bayerns macht sich die Wissenschaft lustig. Die Massentests in Bayern haben soviel Testmaterial verbraucht, daß es jetzt an anderen Stellen fehlt.
    Glaubhaft ist der bayrische Vorturner eh nicht. Von seinen MP Kollegen fordert er Einigkeit ein, doch ist er stets der erste, der dann ausbricht. In der Zielerreichung allerdings hinkt er vielen anderen Bundesländern immer noch hinter her.
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  • Parami67
    Langsam dreht Herr Söder total ab. Erst waren es die Urlauber die es "mitgebracht"haben sollen. Komisch, jetzt seit Wochen keine Urlaubszeit mehr und jetzt gehen die Infektionen hoch. Also an den Urlaubern kann das schon mal nicht gelegen haben.
    Es liegt ganz klar an privaten Feiern. Das hat auch nix mit Hotel oder Gaststätte zu tun.
    Ich hoffe morgen setzt sich Herr Söder mal nicht wieder durch.
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  • Frankenpatriot
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • juergenmagic@t-online.de
    Das politische Handeln ist schon lange nicht mehr plausibel, sondern purer blinder Aktionismus. Abgesehen von den Herbstferien fährt ja wohl keiner derzeit bei der Witterung in den Urlaub. Aber es gibt ja auch sehr viele Geschäftsreisende oder Monteure, die dort arbeiten müssen. Letztendlich hat ja Söder mit seiner Parole "Urlaub daheim" die ganze Misere mit heraufbeschworen. Eine Maskenpflicht im Freien ist nur sinnvoll, wenn Menschenansammlungen sind und der Abstand nicht gewahrt werden kann. Ansonsten ist diese völliger Schwachsinn. Wahrscheinlich geht es dem Söder nur darum, dass er Bußgelder für die unsinnigsten Maßnahmen verhängen kann. Hoffentlich kriegt der Söder morgen mal bei der MP-Konferenz eine "vor den Latz". Es kann nicht sein, dass ein Mann über Deutschland bestimmen will. Die Hoteliers sollen auf jeden Fall klagen.
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  • Frankenpatriot
    Genau das hier ist wegen Wirtschaftsschädigung Nonsens:

    "Söder: Brauchen Ruck um zweiten Lockdown zu verhindern
    Private Feiern müssten in den nächsten Wochen "kleiner und mit weniger Alkohol" stattfinden. Auch frühere Sperrstunden in der Gastronomie und Alkoholverbote könnten helfen, die Ausbreitung der Infektionen zu bremsen. "

    Damit werden Gaststätten, Hotels, Restaurants und andere vorsätzlich geschädigt! Vergiss es, Söder!!
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  • thomashemmerich@web.de
    Was ist mit denen, die sich nicht an die Regeln halten und z. B. weiter feiern, als wäre nichts? Schädigen diese Personen nicht auch vorsätzlich andere?
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  • Albatros
    @Franken......, jetzt haben Sie schon über 11000 Kommentare und das Niveau ist immer noch weit unter Zimmertemperatur. Kurios ist allerdings, dass sich Ihre bisherigen politisch linkslastigen Kommentare nun in Reichsbürgerklischees abdriften.
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  • ToDietz@web.de
    Sehr gut!

    Vielleicht ist ihm ja der Alu-Hut eingefroren, es wird nachts ja schon recht kalt.
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  • Werner12
    Söder hat recht.
    Die Verbreitung erfolgt hauptsächlich nach dem Genuss von viel Alkohol.
    Alle Bars und Kneipen schließen.
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  • tommy33
    Wie wärs mit Alkoholverbot 24/7 ?
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  • Frankenpatriot
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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