Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will durch flexiblere Impf-Regeln und eine Einbeziehung der Haus- und Fachärzte das Impf-Tempo in Bayern deutlich beschleunigen: Bis Anfang Mai sollen rund 20 Prozent der Bevölkerung zumindest eine Corona-Impfung bekommen, kündigte er nach einem "Impfgipfel" mit Ärzten, Kommunen und Vertretern der Wirtschaft in München an. Aktuell sind in Bayern rund 11 Prozent der Bürger geimpft.
Bayern will Abstand zwischen den beiden Impfungen maximal strecken
Gelingen soll der bayerische "Impf-Turbo" durch eine flexiblere Impfung mit deutlich weniger bürokratischen Vorgaben: Um möglichst viele Menschen schnell zu erreichen, soll etwa der Abstand zwischen der ersten und der zweiten Impfung auf den maximalen Abstand gestreckt werden – bei Astra-Zeneca zwölf Wochen, bei Biontech und Moderna sechs Wochen.
Bayern will zudem zeitnah die für eine sichere Zweitimpfung zurückgehaltene "Notreserve" auflösen. Bislang wurden laut Söder rund 2,7 Millionen Impfdosen in den Freistaat geliefert, aber nur 2,2 Millionen verimpft. Wenn genügend Impfstoff da sei, werde in Bayern zudem rund um die Uhr geimpft, versprach Söder. Auch über die Osterfeiertage sollen die Impfzentren in Betrieb bleiben: "Es gibt keine Osterruhe fürs Impfen", forderte er.
Impfen in Arzt-Praxen startet mit rund 33 000 Impfdosen
Um das Impf-Ziel zu erreichen, sei aber auch die schnelle Einbindung der niedergelassenen Ärzte nötig, findet der Ministerpräsident. In Bayern sollen deshalb ab diesem Mittwoch in zunächst 1635 Arztpraxen rund 33 000 Impfdosen verimpft werden. Ab 5. April werde dieses System dann "in allen Arztpraxen ausgerollt", hofft Söder. Der schnelle Start sei richtig, auch wenn dafür zunächst nicht mehr Impfdosen in Bayern zur Verfügung stehen: Schließlich seien Hausärzte "die Impf-Profis", kennen – anders, als die Impfzentren – die Vorerkrankungen ihrer Patienten und könnten diese bei Bedenken und möglichen Nebenwirkungen am besten beraten. Anfang Mai sollen laut Söder zudem Betriebsärzte mit Impfungen in bayerischen Firmen beginnen.
Für eine möglichst effektive Impfung müsse der Bund aber auch schnell die "starre Impf-Priorisierung" lockern, verlangt Söder. Dies sei bislang schon in Corona-Hotspots etwa in Ostbayern möglich und sehr erfolgreich. So habe man dort mit gezielten "Riegel- oder Ring-Impfungen" die Ausbreitung von Infektionsherden begrenzt. Die impfenden Ärzte bräuchten aber rechtliche Klarheit, um von der vorgegebenen Impf-Reihenfolge abweichen zu dürfen.
Hausärzte bitten Patienten: Auf Impf-Aufforderung der Arztpraxis warten
Zum Start der Praxis-Impfungen bittet der bayerische Hausärzteverband die Patienten, sich bis zu einer Impf-Aufforderung zu gedulden: "Warten Sie, bis sich Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt bei Ihnen meldet." Zunächst könnten ohnehin nur Patienten aus Risikogruppen geimpft werden. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) erklärte, die ab kommender Woche rund 8500 impfenden Haus- und Fachärzte würden ihre Patienten selbst kontaktieren. Ob es für die Impfungen extra Sprechzeiten gebe oder diese im laufenden Praxisbetrieb stattfinden, könne jede Arztpraxis selbst entscheiden.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) erklärte, er vertraue den Hausärzten, die richtige Impf-Priorisierung ihrer Patienten zu finden: "Natürlich müssen Ältere und Vorerkrankte Vorrang haben", fordert er. Die Impf-Kampagne müsse aber auch pragmatisch sein: "Denn Bürokratie und Pandemie passen nicht zusammen."
1. Wie? ...mit 33.000 Impfdosen (zusätzlich?) ab heute?
2. Womit denn? ...mit dem nunmehr sehr vertrauenswürdigen AstraZeneca?
Das wird genau so ein "Turbo"-Märchen!
Bisherige Quote liegt bei ca. 11% Erstimpfung (ca. 5% vollständig) seit über 3Monaten. Es ist zum Heulen!
Weltweit Deutschland nicht mal mehr unter den ersten 30Ländern...
https://www.aerztezeitung.de/Politik/Deutschland-Bundeslaender-im-Vergleich-So-oft-wurde-bereits-gegen-COVID-19-geimpft-415936.html
Wie viele Märchen haben schon mit diesem Satz angefangen?
Ansonsten wird doch eh alles verimpft was vorhanden ist dachte ich?
Herr Söder weiß selbstverständlich, dass die Anzahl der Impfdosen welche zur Verfügung stehen ab April und im Mai sowieso signifikant steigen werden.
Nachdem in den ersten drei Monaten mit schlecht verfügbaren Impfstoff schon über 10% der Bevölkerung in Bayern eine Erstimpfung erhalten haben sollte die Steigerung auf ca. 20% bis Anfang Mai kein "großes Ding" darstellen. Die Zahlen sind berechenbar, da braucht man nicht so zu tun als würden dazu jetzt erst die Weichen gestellt. Das war schon lange so absehbar (sofern das mit den zugesagten Bestellungen hablwegs problemlos läuft).