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München
Söder stellt Öffnung von Clubs und Bars in Bayern in Aussicht – für Geimpfte
Die Entscheidung für die Impfung sei keine Privatsache, sagt der Ministerpräsident. Nur eine hohe Impfquote befreie von Corona. Wie er vor allem Junge zum Impfen bewegen will.
Beklagt eine sinkende Impfbereitschaft in Bayern und will vor allem junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren zu einer Corona-Impfung bewegen: Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Foto: Sven Hoppe, dpa | Beklagt eine sinkende Impfbereitschaft in Bayern und will vor allem junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren zu einer Corona-Impfung bewegen: Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:51 Uhr

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erhöht den Druck - und appelliert, sich zeitnah impfen zu lassen: Eine hohe Impfquote sei "die einzige Chance, sich vom Damoklesschwert Corona zu befreien", sagte Söder am Dienstag nach einer Kabinettsitzung in München. Die Entscheidung für oder gegen eine Impfung sei deshalb "keine Privatsache, weil davon auch andere Menschen betroffen sind".

Würde mit dem Tempo der vergangenen Wochen weitergeimpft, könnten in 90 Tagen alle Menschen in Bayern über zwölf Jahren einen kompletten Impfschutz haben, rechnete Söder vor. "Doch leider kommen wir beim Impfen nicht mehr so voran, wie wir uns das vorgestellt haben", klagte er. Sein Eindruck sei, dass aufgrund der zuletzt niedrigen Inzidenzen viele Menschen die Gefahr unterschätzten.

Corona-Tests könnten in Bayern schon bald kostenpflichtig werden

"Doch letztlich gilt für jeden: entweder impfen oder sich früher oder später mit Corona infizieren", sagte Söder warnend. Eine Impfpflicht lehnt der Ministerpräsident ab – auch für Berufsgruppen wie Pfleger oder Lehrer. Allerdings könnten Corona-Tests schon bald kostenpflichtig werden.

Bayern hinkt bei der Impfquote anderen Bundesländern weiter hinterher: So liegt der Freistaat bei den insgesamt verabreichten Impfdosen pro hundert Einwohner mit zuletzt 96,2 weiter nur auf Platz 12 im Bundesvergleich – deutlich hinter Flächenländern wie etwa Nordrhein-Westfalen 105,2. Der aktuelle Durchschnitt bundesweit: 99,1.

Söder will deshalb die Impfangebote in Bayern deutlich ausweiten und unter dem Slogan "Impfen-To-Go" den Zugang erleichtern: So sollen in den Impfzentren Erstimpfungen künftig auch ohne Anmeldung und Termin möglich sein. Die Wohnort-Bindung der Impfung wird aufgehoben. Erst- und Zweitimpfungen sollen auch an verschiedenen Stellen, also auch in einer Kombination von Impfzentrum und Hausarzt, möglich sein.

Impfzentren sollen "Familiensonntage" für Eltern und Kinder ab Zwölf anbieten

Impfzentren sollen zudem Sonderimpfaktionen wie "Familiensonntage" für Eltern und Kinder ab zwölf Jahren anbieten. Mit Hilfe von Partnern wie dem Hotel- und Gaststättenverband, dem Landessportverband, dem Bayerischen Jugendring oder auch Supermarkt-Ketten sollen Impfaktionen in Restaurants, Hotels, Jugendzentren, Einkaufszentren oder auch Fast-Food-Restaurants möglich werden.

Söder: Clubs und Bars könnten öffnen, wenn genügend junge Menschen voll geimpft sind

Hauptziel sei, vor allem jüngere Menschen zwischen 16 und 30 Jahren zum Impfen zu bewegen. Denkbar sei vor diesem Hintergrund auch, schon im September für vollständig Geimpfte Clubs und Bars wieder zu öffnen, warb Söder: "Ich kann mir das vorstellen, wenn genügend Zweitgeimpfte da sind." Materielle Anreize für eine Impfung lehnt er dagegen ab: "Nicht die Currywurst, ein Bier oder hundert Euro sind hier ein Anreiz, sondern neue Freiheiten."

Gleiche Regeln für Fußball-Bundesliga und große Pop-Konzerte versprochen

In Anlehnung an eine bundesweite Regelung für große Sportveranstaltungen wie Spiele der Fußballbundesliga sollen in Bayern zudem schon bald auch "kulturelle Großveranstaltungen mit länderübergreifendem Charakter" mit mehr als 5000 Zuschauern möglich werden. Was genau in diese Kategorie fällt, blieb am Dienstag offen.

Wie beim Sport soll etwa für Konzerte mit bekannten Künstlern eine Inzidenz-Grenze von 35 gelten und maximal ein Drittel der Sitzplatz-Kapazität genutzt werden. Zugelassen sind nur Besucher mit Impfung oder negativem Corona-Test, Tickets müssen personalisiert sein. Es gilt Maskenpflicht außer im Freien am Sitzplatz. Für regionale Kultur- oder Sportveranstaltungen soll dagegen weiter eine Obergrenze von 1500 Zuschauern gelten, davon bis zu 200 auf Stehplätzen.

 
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  • hartwig.schweinfurt@arcor.de
    Bin 2 Malgeimpft und muss immer noch FFP 2 Masken in der Sommerhitze tragen, habe Urlaub mit Kreuzfahrt ab Kiel gemacht musste trotz vollständigem Impschuzz ohne Landgang ab/an Kiel Schnelltests mit tiefen Nasenabstrich absolvieren. Frage mich warum habe ich mich impfen lassen. Erleichterungen für Geimpfte wurden versprochen aber geschehen ist nichts. Söder ist ei Hardliner, will nur seinen Wilen durchsetzen. Mich wundert es nicht wennsivh viele nicht impfen lasen. Aus den versprochenen Freiheiten wird nichts. Nach Delta kommt nächste Variente welche Lockerungen nicht zulässt.
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  • juergenmagic@t-online.de
    Völlig absurder Vorschlag und ein direkter Weg in die Zweiklassen-Gesellschaft, von dem ich selbst als Durchgeimpfter absolut nichts halte. Zum einen kann auch ein Geimpfter andere Menschen ohne Probleme anstecken, da er das Virus bekommen kann. Die Impfung schützt vor einem schweren Verlauf. Zum anderen muss man auch an die Menschen denken, die nicht geimpft werden können. Will er die auf immer und ewig von Ausgehen und Veranstaltungen ausschließen? Oder an die Kinder bis 12, für die keine Impfung vorgesehen ist und die ja laut irgendwelchen Experten eine Gefahr darstellen können. Die gehen zwar nicht in Clubs, sondern haben andere Interessen. Das "Impfen-to-go" ist auch ein "toller" Vorschlag. Warum nicht gleich an der Wursttheke nach dem Motto: "Ich bekomm 200 Gramm Blutwurst, einmal Nierli und noch eine Impfung mit Astra!" zwinkern
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Jeder kann in 10 Wochen durch sein "Kreuzchen" sagen was er/sie von den Vorschlägen Söders hält.
    Auch merkbare Steuersenkungen - Stichwort Soli - wird es nur für Gutverdiener bei der CSU geben. Da kann man auch gleich FDP wählen, die geben das wenigstens zu.
    Oder was haben Kinder, Rentner, Minijobler, Niedrigverdiener, Arbeitslose, Rentner davon? Da sollte sich jeder mal das Klimageld anschauen, da bekommt jeder "Kopf" die gleichen Erleichterungen.

    In 10 Wochen...
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  • siegfried.metz@t-online.de
    Zitat: "Nicht die Currywurst, ein Bier oder hundert Euro sind hier ein Anreiz, sondern neue Freiheiten." Welche „neue Freiheiten“ meint der Ministerpräsident?

    Will er neue Grundrechte erfinden? Oder meint er damit, die - mit der Begründung, dass das Gesundheitssystem vor Überlastung geschützt werden muss - abgeschafften Grundrechte nach Gutsherrenart und gönnerhaft für jene wieder (teilweise) einzuräumen, die sich obrigkeitshörig seinen Impfplänen unterwerfen? Grundrechte gegen Wohlverhalten? Das „Wohlverhalten“ wird dabei von Herrn Söder und seinem Kabinett definiert?

    Wir werden beim Einkaufen immer noch mit der FFP2-Maske schikaniert (wo in anderen Bundesländern die OP-Maske reicht) und haben bayernweit aktuell (14.07.2021) eine höhere Inzidenz als die Mehrzahl der Bundesländer
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  • juergenmagic@t-online.de
    Das stimmt, die Grundrechte sind immer da, da kann man nichts neu erfinden. Mit der FFP2-Maske sehe ich das genauso wie Sie. Die ist komplett überflüssig und eine einfache medizinische Maske würde wie in Baden-Württemberg, etc. reichen. Die fahren damit gut. Oder sitzen in Bayern noch einige auf FFP2-Masken, die unters Volk müssen?
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  • Arcus
    Statt über Impfpflicht und Sonderregelungen zu schwadronieren, sollte sich Söder darum kümmern, dass im CSU regierten Bayern die schleppend laufenden Impfungen endlich in Gang kommen. Im Nachbarland Baden-Württemberg läufts da deutlich besser. Die Arbeiten an an kreativen Lösungen und setzten sie um. In Bayern spuckt Söder ständig neue Schlagzeilen aus und setzt wenig um.
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  • flyarcus@gmx.de
    @Arcus....was erzählen sie denn da für einen Unsinn? Es sind die Leute, die nicht zum Impfen gehen, Angebote gibt es genügend.....aber Hauptsache mal wieder was gegen Söder gesagt, der scheint sie mal gezwickt zu haben?
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  • Arcus
    d.h. Söder schenken die Bürger keinen Glauben. Warum wohl? Weil er jeden Tag einen neue Schlagzeile produziert? und keiner mehr auf ihn hört. In anderen Bundesländern vertrauen die Bürger ihrem MP noch. In Bayern immer weniger.
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  • ParkAndRead
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Steler06501902
    aber bitte one-way
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  • marent1@hotmail.de
    es gibt Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen dürfen - und was ist mit denen?Ausserdem wird es echt kritisch, wenn dei Tests was kosten, dann gibt es keine verläßlichen Zahlen mehr und nur noch Dunkelziffern... Die kostenlosen Test waren das einzig GUte..
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  • > Eine hohe Impfquote sei "die einzige Chance, sich vom Damoklesschwert Corona zu befreien", sagte Söder
    Dieser Satz ist mit Absicht naturwissenschaftliche Tatsachen zu ignorieren und gegen jede Realität rausgerotzt. Werter Herr Ministerpräsident Söder: Der Natur ist ihr politischer Elfenbeinturm-Status wurscht. Zum Glück.
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  • jobu
    Vollkommen richtig was Herr Söder hier vorschlägt. Wer die Impfung verweigert, kann das ja machen, muss ich aber darüber im Klaren sein, dass er/sie andere aus der Gemeinschaft Gesellschaft gefährdet. Im gleichen Atemzug aber alle Rechte zu beanspruchen passt eben einfach nicht....
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  • n.blatterspiel@web.de
    Auch ein Geimpfter kann Andere infizieren/gefährden 😉

    Daher halte ich es für gewagt, Bars und Clubs bei der ansteigenden Zahl der erkrankten Menschen in Betracht zu ziehen.
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  • arnold.friedrich@t-online.de
    Jeder Club oder Bar ist Privatbesitz, der Betreiber hat das Hausrecht, er bestimmt wer rein darf und wer nicht. Ist doch ganz einfach.
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  • bergott
    Das heißt ja dann, dass Clubbesitzer auch während der lockdowns Partys hätten veranstalten dürfen, sie haben ja schließlich Hausrecht. Oder Hochzeiten mit unbegrenzter Teilbehmerzagl hätten stattfinden dürfen … merkste selbst ne
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  • engert.andreas@gmx.de
    Das hätten Sie wohl gerne - aber so einfach ist das nunmal nicht!
    Ein Club ist eine Einrichtung, deren Betrieb genehmigungspflichtig ist, der braucht ne gaststättenrechtliche Erlaubnis und was weiß ich noch alles.
    Und wenn da in einer der entsprechenden Regelungen drin steht: Zutritt darf nur geimpften oder genesen Personen gewährt werden - und der Inhaber lässt auch andere rein - und er dabei erwischt wird, ist sein Laden zu, schneller als er Amen sagen kann! Außerdem bekommt er noch ein saftiges Bußgeld oben drauf, dass er sich wohl gar nicht mehr leisten kann, in Zukunft diesen oder nen anderen Club zu betreiben.
    Mit seinem Hausrecht kann er sich dann gerne die Wände tapezieren!
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Die Freiheit an einer vermeidbaren Krankheit zu erkranken und eventuell zu sterben bleibt auch im Fall Covid 19 erhalten.
    Also besteht für Impfgegner kein Grund zur Aufregung.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Auch für "Coronatiker" kein Grund zur Aufregung: jeder darf gerne zuhause bleiben, Menschenansammlungen meiden und im Freien zwei Masken übereinander tragen.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    "Es wird keine Impfpflicht eben, auch nicht durch die Hintertür"

    "Geimpfte und Ungeimpfte dürfen keine unterschiedlichen Rechte haben"

    Diese beiden Sätze haben alle Politiker vor einem Jahr noch allabendlich in die Tagesschau-Mikros gesprochen.....
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