Im Kampf gegen das Coronavirus will Bayern Testzentren im ganzen Land aufbauen und Tests für Reiserückkehrer deutlich ausweiten. Über eine mögliche Maskenpflicht auch im Schulunterricht will die Staatsregierung dagegen erst zum Ende der Sommerferien Anfang September entscheiden.
"Corona wird jeden Tag gefährlicher", mahnte Markus Söder am Montag nach einer Videoschalte des bayerischen Kabinetts. "Corona macht keine Ferien, Corona macht keine Pause." Das Virus sei in ganz Europa wieder auf dem Vormarsch. Zugleich nähmen Leichtsinn und Unvernunft zu. "Die eigentliche Gefahr ist der Leichtsinn bei privaten Veranstaltungen." Söder rief deshalb wieder zu mehr Vorsicht auf. Auch Zuschauer in Fußballstadien sieht er mindestens zum Bundesliga-Start weiterhin extrem skeptisch.
Doppelter Test für Reiserückkehrer
Vor neuen Einschleppungen durch Reiserückkehrer will sich Bayern mit flächendeckenden Testzentren wappnen: In jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt sollen solche Zentren eingerichtet werden, rund 100 an der Zahl. Die Menschen sollten sich schnell und unbürokratisch testen lassen können und dafür nicht mehr zum Arzt gehen müssen, sagte Söder.
Für die Zukunft fordert er sogar zwei Tests: einmal an der Grenze beziehungsweise am Flughafen, und ein zweites Mal fünf bis sechs Tage später. "Auf Dauer werden nur zwei Tests helfen." Dazu sollen die Testkapazitäten in Bayern weiter massiv ausgebaut werden - von derzeit 55.000 pro Tag auf dann "weit über 200.000 pro Tag".
Test-Ergebnisse per App
Die Corona-Testzentren an den Autobahnen sollen nach Worten Söders nun professionalisiert werden, damit Testergebnisse schneller als bisher ermittelt übertragen werden könnten. Ehrenamtliche Helfer etwa vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) hätten bislang großartige Arbeit geleistet, betonten Söder und Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU).
Nun soll ein externer Dienstleister den Betrieb übernehmen, von der Abstrichnahme über die Laborauswertung bis zum Versand des Ergebnisses, letzteres dann auch digital, etwa per App. Wenn alles in einer Hand sei, sollten die Abläufe schneller klappen, sagte Huml.
"Die Verzögerungen müssen natürlich reduziert und abgestellt werden", sagte Söder. Er erklärte die Probleme auch damit, dass Bayern die Tests kostenlos für alle deutschen Reiserückkehrer anbiete - 60.000 Tests seien bisher gemacht worden. Söder rief die anderen Bundesländer auf, dem bayerischen Beispiel zu folgen und an dortigen Grenzübergängen ebenfalls derartige Testzentren einzurichten.
In Bayern können sich alle Reisenden seit dem 25. Juli bei der Ankunft an den Flughäfen München und Nürnberg freiwillig testen lassen, seit dem 30. Juli auch an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg sowie an den Autobahnraststätten Hochfelln-Nord (A8), Inntal-Ost (A93) und Donautal-Ost (A3). Anfang August wurde zudem ein Testzentrum am Flughafen Memmingen eingerichtet. Für Urlauber aus Risikogebieten gilt seit Samstag bundesweit eine Testpflicht.
Söder will Risikogebiete ausweiten
Söder forderte den Bund auf, weitere Regionen als Risikogebiete zu definieren. "Die Ausweitung kann deutlich dynamischer erfolgen als in der Vergangenheit", sagte er. Die bisherigen Tests bei Rückkehrern hätten gezeigt, dass viele positiv Getestete auch aus Gebieten zurückkämen, die derzeit nicht als Risikogebiete gelten. Derzeit sind rund 130 der knapp 200 Länder der Welt als Risikogebiete definiert.
Ob das neue Schuljahr nicht nur mit einer Maskenpflicht auf dem Schulgelände bis zum Platz, sondern auch im Unterricht startet, will das Kabinett am 1. September entscheiden - die Schule beginnt eine Woche später, am 8. September. Söder nannte den Schulstart bundesweit einen "schwierigen Balanceakt". Er deutete aber an, dass er eine bayernweite Maskenpflicht auch im Unterricht skeptisch sieht: Wenn es in Landkreisen kaum Fälle gebe, wäre dies "eher eine Qual und Tortur für die Schüler", sagte er. Deshalb müsse man eher flexibel agieren.
Staatsregierung ernennt Corona-Koordinator
Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) betonte, die Gesundheit habe oberste Priorität, man wolle aber auch dem Bildungsauftrag gerecht werden. Deshalb müsse man flexibel sein. Er rief ebenso wie Söder zu mehr Vorsicht im Privaten auf: "Wer einen Regelbetrieb in der Schule möchte, der sollte auch außerhalb achtsam sein."
Dass zum Saisonstart der Fußball-Bundesliga in einem Monat wieder vor Publikum gespielt werden kann, ist nach Worten Söders quasi ausgeschlossen. "Ich kann mir vielleicht im Laufe der Saison, aber nicht zum Bundesliga-Start volle Stadien vorstellen", sagte er. Zugleich kritisiert er geplante Großkonzerte wie das mit Bryan Adams und Sarah Connor in Düsseldorf. Das habe eine "katastrophale Signalwirkung" im Corona-Kampf, er halte dies nicht für vertretbar.
Staatskanzleichef Florian Herrmann wird derweil Corona-Koordinator der Staatsregierung. Er soll den Kampf gegen das Virus und die Anti-Corona-Maßnahmen der Staatsregierung stärker bündeln und besser koordinieren. Für ihn keine neue Aufgabe: Der CSU-Politiker hatte auf dem Höhepunkt der Krise auch den Katastrophenstab der Staatsregierung geleitet - der war aber schon vor einigen Wochen aufgelöst worden.
Es steht konträr gegenüber:
-Frankfurter Allgemeine- vom 21.05.2020:
"Wie die Mafia von der Corona-Krise profitert"
Artikelauszug: Die Zeichen mehren sich, dass die organisierte Kriminalität von der Corona-Pandemie profitert.
Näheres über genannte -Quelle-
Besteht -politischer Leichtsinn- zum Vorteil von Mafia/organisierter Kriminalität;
-JA- oder -NEIN-?
Stellt dieser Profit zum Vorteil von Mafia, organisierte Kriminalität eine Gefahr zur
Bekämpfung der Corona-Pandemie dar; -JA- oder -NEIN-?
-Süddeutsche Zeitung- vom 18.03.2020:
"Wem die Corona-Krise nutzt"
Textauszug: In Zeiten einer Corona-Pandemie müssen Staaten neu geführt werden. Mancher Politiker läuft dabe zur Hochform auf. Andere bringen es fertig, aus der Krise sogar persönliche Vorteile zu ziehen. Volkswirtschaften geraten ins Wanken, ganze Gesellschaften werden unter Quarantäne gestellt. Tag für Tag verkünden Politiker neue Hiobsbotschaften und Einschränkungen.
Eben noch gescholtene Regierungschefs gelten plötzlich als beherzte Krisenmanager, andere machen sich die Epidemie zunutze, um Dinge durchzudrücken, die in normalen Zeiten kritischer von der Öffentlichkeit durchleuchtet werden würden. Ein kurzer Überblick:
-Italiens Premier gewinnt an Statur-
-Spanien stellt Krankenhäuser unter privater Kuratel-
-In Polens Wahlkampf verschiebt sich das Gewicht-
-US- Vorwahlen im Zeichen der Corona-Krise-
u.s.w. Näheres über o.g. Süddeutsche
Wem dient diese zweite Sorge nun indirekt??
Eine massive Ausweitung der Tests wird dann natürlich auch mit einer Zunahme der Corona-Fälle einhergehen. Darunter sehr viele harmlose und milde Krankheitsverläufe, die im Frühjahr noch mangels Tests gar nicht erkannt wurden und nicht in die Statistiken eingingen. Jetzt hat man sie dann als positive Fälle auf dem Papier und kann damit erneut Panik schüren. Söder: "Corona wird jeden Tag gefährlicher"
Mache nur möglichst viele Tests und du wirst die Zunahme an Fallzahlen bekommen, mit der du dann die Bevölkerung wieder mit Einschränkungen und Willkür triezen kannst. So lautet das banale aber gefährliche Motto unserer Regierungen.
Man könnte fast meinen das ganze hat Methode und soll bis zur Bundestagswahl im nächsten Jahr so weiter getrieben werden. Ob die Umfragewerte für Merkel und Söder dann immer noch so hoch sein werden?
Kann es nicht einfach nur sein, dass die beiden nur um unsere aller Wohl besorgt sind?