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München
Söder: Corona-Lage in Bayern ist dramatisch
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bittet die Bevölkerung eindringlich um Unterstützung im Corona-Lockdown. Neu-Infektionen seien inzwischen überall möglich.
'Nicht zu entscheiden, wäre eine politische Sünde.' Für Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist die Corona-Lage dramatisch.
Foto: Peter Kneffel, dpa | "Nicht zu entscheiden, wäre eine politische Sünde." Für Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist die Corona-Lage dramatisch.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:24 Uhr

Die Entwicklung der Neu-Infektionen in Bayern sei mit aktuell erstmals mehr als 3000 Fällen an einem Tag "dramatisch", warnt Ministerpräsident Markus Söder (CSU). So habe sich etwa die Belegung der Intensiv-Betten mit Corona-Patienten binnen neun Tagen verdoppelt. Werde diese Entwicklung nicht gestoppt, "wird die Betten-Zahl bald knapp". Den mitunter zu hörenden Einwand, dass in einer Pandemie Tote eben nicht zu vermeiden seien, lasse er nicht gelten, beteuerte Söder: "Wir haben die Aufgabe, jedes Leben zu retten und nicht achselzuckend zu reagieren."

"80 Prozent der Neu-Infektionen nicht nachzuvollziehen"

Die beschlossenen Einschränkungen verteidigte der CSU-Chef vehement: Diese seien weniger hart als im Frühjahr und deutlich weniger weitreichend als etwa in Frankreich oder Spanien. Zwar hätten Gaststätten oder Theater die Hygiene-Regeln bis zuletzt gut umgesetzt. Aktuell könne aber bei rund 80 Prozent der Neu-Infektionen der Ansteckungsort nicht mehr nachvollzogen werden: "Das hohe Level an Infektionen macht eine Ansteckung leider überall möglich", warnte Söder.

"Wir haben die Aufgabe, jedes Leben zu retten."
Ministerpräsident Söder zum Corona-Lockdown in Bayern

Um Bildung und Arbeit zu schützen, habe man sich "auf Einschränkungen im Freizeitbereich" konzentriert. Er könne verstehen, wenn Betroffene das Maßnahmen-Paket als unfair kritisieren, räumte der Ministerpräsident ein. Doch jede politische Entscheidung für solche Einschnitte sei am Ende eine schwierige Abwägung: "Aber nicht zu entscheiden, wäre eine politische Sünde", so Söder.

Unterstützung für Söder kam vom Koalitionspartner Freie Wähler (FW): Man könne Einzelmaßnahmen immer in Frage stellen, findet FW-Chef Hubert Aiwanger. Angesichts der dramatischen Infektionsentwicklung sei nun aber von allen Bürgern "eine Disziplin-Übung in Abstand-Halten" gefragt. Die Einschränkungen seien "unausweichlich, wenn wir nicht bereits in wenigen Wochen einen Gesundheitsnotstand riskieren wollen", erklärte auch FW-Fraktionschef Florian Streibl.

Grüne: Söders Sonderwege endlich vom Tisch

Während die AfD im Landtag die Einschränkungen als "kollektive Isolation auf Kommando" ablehnte, tragen Grüne und SPD die Maßnahmen im Grundsatz mit. Es sei allerdings "gut, dass damit auch weitere bayerische Sonderwege der Söder-Regierung vom Tisch sind", sagt Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann. Sein SPD-Kollege Horst Arnold forderte zudem eine "schnelle und unbürokratische Hilfe für die Leidtragenden". Und die FDP hätte sich eine Corona-Strategie gewünscht, die "nicht mehr von Bauchgefühlen, sondern stärker von Daten und Fakten" geleitet ist.

 
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  • Arcus
    Bei den Maßnahmen der Söder CSU war man sich nie sicher, ob die jetzt der Sebstdarstellung Söders oder der Pandemiebekämpfung dienten.
    Das fällt uns in Bayern auf die Füße. Damit hat Söder viel Vertrauen in die Politik zerstört.
    Auch das mit dem Finger auf andere zeigen, wenn die eigene Hütte brennt, ist in der Pandemiebekämpfung kontraproduktiv.
    Fazit: Söder kann Selbstdarstellung. Pandemiebekämpfung kann er nicht.
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  • letsgo101
    Wie will man die Verbreitung des Virus eindämmen wenn einem ja schon die Gerichte in den Rücken fallen und Verordnungen wieder aufheben bzw. für nicht Angemessen beurteilen. Wobei der Begriff " Angemessen", meines Wissens nach, in keinem Paragraphen geregelt ist. Das bedeutet wenn der/die Richter das Virus bzw. dessen Ausbreitung für nicht so schlimm halten dann haben die Anordnungen keine Chance. Es gibt ja immer mehr Leute die die Maskenpflicht mehr als ein Übel ansehen als eine vorbeugende Maßnahme. Also, ich möchte nicht mit einem Ministerpräsident tauschen im Kampf gegen die Corona-Ausbreitung.
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  • radfahrer
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  • semistar
    Natürlich ist die Lage dramatisch! Aber doch nur weil Söder außer Maske, Maske, Maske nichts eingefallen ist! Unglücklicherweise trieb der Sommer die Infektionszahlen zurück und der neue Sonnenkönig hat geglaubt es sei seinen weisen Entscheidungen geschuldet! Dabei hat diese trügerische Sicherheit doch alles nur verschärft!
    Und dass noch schärfere Maßnahmen auch nichts bringen sieht man derzeit ja in Spanien und Frankreich!
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  • Werner12
    Was würden sie machen ?
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  • simonhard
    Nun, ausser ihrer CSU Phopie können sie auch nichts Konstruktives zur Situation beitragen. Und Frankreich und Spanien mit uns zu vergleichen ist aufgrund unseres besseren Gesundheitssystems und auch der Disziplin der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung Quatsch.
    Überlassen Sie doch einfach unseren gewählten Volksvertretern die Entscheidung und sind Sie froh, dass nicht Habeck, Claudia Roth, Riexinger oder Gauland die Entscheidungen treffen müssen.
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  • FischersFritz
    Der sonst ach so mündige Bürger ruft nach dem Staat – in einer Situation, die eigentlich nur er selbst wirklich beeinflussen kann.

    Jeder von uns weiß alles Erforderliche über das Virus, um ihm die Verbreitung so schwer wie möglich zu machen. Die möglichen Folgen einer Infektion sind ebenso längst bekannt wie die möglichen Übertragungswege. Und damit ist auch klar, wie man sich verhalten muss, um nicht nur das individuelle Ansteckungsrisiko zu minimieren, sondern auch, wie man seine Mitmenschen bestmöglich schützen kann.

    Wenn wir zu blöd, zu ignorant, zu egoistisch und/oder zu verantwortungslos sind, dann kann man das der Politik schlecht vorwerfen. Im Falle von Covid-19 versagt die Gesellschaft im Kollektiv.

    Es ist ja nicht so, dass wir nicht wüssten, wie wir die Verbreitung des Virus eindämmen können. Wir sind nur nicht konsequent genug, ohne dass uns der Staat dazu zwingt …

    Schön blöd! Und irgendwie jämmerlich ...
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  • letsgo101
    Können Sie sich noch erinnern, die Corona-Ausbreitung hat im Frühjahr begonnen. Im Frühjahr konnte durch Maßnahmen die H.Söder auferlegt hat die Ausbreitung des Virus verlangsamt werden. Daraufhin erfolgten doch wieder Lockerungen der Maßnahmen. Komischer wies hat dies auch bis zum August noch einiger maßen geklappt. Doch dann kippte die Geduld und das Verständnis und schon gab es den ersten Hotspot wieder in Würzburg. Danach gingen die Zahlen wieder zurück und im Oktober dann dafür gewaltiger nach oben. Jetzt wenn Leuten die Situation nicht gefällt klagt man vor Gericht. Die Gerichte haben geurteilt das die Maßnahmen, teilweise, nicht Angemessen seien. Doch "Angemessen" wird nach welchem Gesetz oder nur nach Ansicht der Richter (1 Person) geurteilt ? Mit solchen Ergebnissen werden wir das Virus nicht in den Griff bekommen.
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