Die Entwicklung der Neu-Infektionen in Bayern sei mit aktuell erstmals mehr als 3000 Fällen an einem Tag "dramatisch", warnt Ministerpräsident Markus Söder (CSU). So habe sich etwa die Belegung der Intensiv-Betten mit Corona-Patienten binnen neun Tagen verdoppelt. Werde diese Entwicklung nicht gestoppt, "wird die Betten-Zahl bald knapp". Den mitunter zu hörenden Einwand, dass in einer Pandemie Tote eben nicht zu vermeiden seien, lasse er nicht gelten, beteuerte Söder: "Wir haben die Aufgabe, jedes Leben zu retten und nicht achselzuckend zu reagieren."
"80 Prozent der Neu-Infektionen nicht nachzuvollziehen"
Die beschlossenen Einschränkungen verteidigte der CSU-Chef vehement: Diese seien weniger hart als im Frühjahr und deutlich weniger weitreichend als etwa in Frankreich oder Spanien. Zwar hätten Gaststätten oder Theater die Hygiene-Regeln bis zuletzt gut umgesetzt. Aktuell könne aber bei rund 80 Prozent der Neu-Infektionen der Ansteckungsort nicht mehr nachvollzogen werden: "Das hohe Level an Infektionen macht eine Ansteckung leider überall möglich", warnte Söder.
Um Bildung und Arbeit zu schützen, habe man sich "auf Einschränkungen im Freizeitbereich" konzentriert. Er könne verstehen, wenn Betroffene das Maßnahmen-Paket als unfair kritisieren, räumte der Ministerpräsident ein. Doch jede politische Entscheidung für solche Einschnitte sei am Ende eine schwierige Abwägung: "Aber nicht zu entscheiden, wäre eine politische Sünde", so Söder.
Unterstützung für Söder kam vom Koalitionspartner Freie Wähler (FW): Man könne Einzelmaßnahmen immer in Frage stellen, findet FW-Chef Hubert Aiwanger. Angesichts der dramatischen Infektionsentwicklung sei nun aber von allen Bürgern "eine Disziplin-Übung in Abstand-Halten" gefragt. Die Einschränkungen seien "unausweichlich, wenn wir nicht bereits in wenigen Wochen einen Gesundheitsnotstand riskieren wollen", erklärte auch FW-Fraktionschef Florian Streibl.
Grüne: Söders Sonderwege endlich vom Tisch
Während die AfD im Landtag die Einschränkungen als "kollektive Isolation auf Kommando" ablehnte, tragen Grüne und SPD die Maßnahmen im Grundsatz mit. Es sei allerdings "gut, dass damit auch weitere bayerische Sonderwege der Söder-Regierung vom Tisch sind", sagt Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann. Sein SPD-Kollege Horst Arnold forderte zudem eine "schnelle und unbürokratische Hilfe für die Leidtragenden". Und die FDP hätte sich eine Corona-Strategie gewünscht, die "nicht mehr von Bauchgefühlen, sondern stärker von Daten und Fakten" geleitet ist.
Das fällt uns in Bayern auf die Füße. Damit hat Söder viel Vertrauen in die Politik zerstört.
Auch das mit dem Finger auf andere zeigen, wenn die eigene Hütte brennt, ist in der Pandemiebekämpfung kontraproduktiv.
Fazit: Söder kann Selbstdarstellung. Pandemiebekämpfung kann er nicht.
Und dass noch schärfere Maßnahmen auch nichts bringen sieht man derzeit ja in Spanien und Frankreich!
Überlassen Sie doch einfach unseren gewählten Volksvertretern die Entscheidung und sind Sie froh, dass nicht Habeck, Claudia Roth, Riexinger oder Gauland die Entscheidungen treffen müssen.
Jeder von uns weiß alles Erforderliche über das Virus, um ihm die Verbreitung so schwer wie möglich zu machen. Die möglichen Folgen einer Infektion sind ebenso längst bekannt wie die möglichen Übertragungswege. Und damit ist auch klar, wie man sich verhalten muss, um nicht nur das individuelle Ansteckungsrisiko zu minimieren, sondern auch, wie man seine Mitmenschen bestmöglich schützen kann.
Wenn wir zu blöd, zu ignorant, zu egoistisch und/oder zu verantwortungslos sind, dann kann man das der Politik schlecht vorwerfen. Im Falle von Covid-19 versagt die Gesellschaft im Kollektiv.
Es ist ja nicht so, dass wir nicht wüssten, wie wir die Verbreitung des Virus eindämmen können. Wir sind nur nicht konsequent genug, ohne dass uns der Staat dazu zwingt …
Schön blöd! Und irgendwie jämmerlich ...