Trotz sprunghaft steigender Zahl an Corona-Neuinfektionen in Bayern will die Bayerische Staatsregierung in einer Kabinettsitzung an diesem Dienstag Lockerungen in den Bereichen Sport und Kultur beschließen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) weicht damit von einer Bund-Länder-Vereinbarung vom Vortag ab, nach der eigentlich an den bislang gültigen Regeln vorerst festgehalten werden soll.
Geplant ist offenbar etwa in Theatern und Kinos die maximale Zuschauer-Auslastung von 25 auf 50 Prozent anzuheben. Auch beim Profi-Sport sollen in Bayern offenbar wieder Zuschauer zugelassen werden – jeweils unter 2G-Plus-Bedingungen und mit Maskenpflicht. Bereits in der vergangenen Woche hieß es, dass Angebote der Jugendarbeit auch für getestete Ungeimpfte wieder zugänglich gemacht werden sollen.
Söder rechtfertigt bayerischen Sonderweg mit gelockerten Regeln
Söder rechtfertigte den bayerischen Sonderweg am Montag in Fernsehinterviews mit der geringeren Belastung des Gesundheitssystems durch die Omikron-Variante. Zudem seien in anderen Bundesländern bereits jetzt die Regeln lockerer Regeln als in Bayern: "Die Mehrzahl der Bundesländer, denken wir beispielsweise an den Fußball, hat die ganze Zeit Zuschauer - und zwar zum Teil viele", sagte der Ministerpräsident im Bayerischen Rundfunk. Anders als im vergangenen Jahr könne man nun nicht mehr "mit Zusperren alles lösen".
Bayern hatte bereits Anfang Januar die Bund-Länder-Vorgabe, auch in der Gastronomie 2G-Plus einzuführen, nicht umgesetzt. Zudem ist im Freistaat nach einem Gerichtsurteil die bundesweite 2G-Vorgabe für weite Teile des Einzelhandelsausgesetzt.
Die Beschlüsse der Staatsregierung werden an diesem Dienstag in einer Pressekonferenz vorgestellt. Wir berichten darüber für Sie ab 12 Uhr in einen Liveticker auf mainpost.de
Söder läßt, wie in vielen anderen Politikfeldern auch, jeden Kurs vermissen. Bayern hat einen besseren MP verdient