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München
Schutz vor Corona: Bayern plant keine Lolli-Pooltests in Kitas
Die Anzahl der Kitas sei für die Durchführung von sicheren PCR-Test zu hoch, so Bayerns Sozialministerin. Sie setzt weiter auf Gutscheine für Selbsttests zuhause.
Bayerns Kitas sollen künftig unabhängig von der Corona-Inzidenz offen bleiben, auch die Quarantäne-Regeln werden gelockert. Das Testen bleibt dennoch freiwillig und Sache der Eltern.
Foto: Sina Schuldt, dpa | Bayerns Kitas sollen künftig unabhängig von der Corona-Inzidenz offen bleiben, auch die Quarantäne-Regeln werden gelockert. Das Testen bleibt dennoch freiwillig und Sache der Eltern.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:59 Uhr

Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) lehnt die Einführung von PCR-Pooltests auch in Kitas in Bayern derzeit ab: Im Gegensatz zu den Grundschulen, in denen die sogenannten Lolli-Tests mit Beginn des neuen Schuljahres eingeführt werden, sei der Besuch der Kitas freiwillig, erklärte Trautner. Dies erschwere verpflichtende Tests. Zudem sei die Anzahl der rund 10 200 Kitas in Bayern zu hoch, um die Pooltests landesweit durchführen zu können: "Wir könnten die Testergebnisse nicht überall noch am selben Tag bekommen", sagte sie. Damit sei der Vorteil dieser Tests nicht mehr gegeben.

Eltern bekommen weiter Gutscheine für kostenlose Selbsttests

Trautner setzt in Kitas stattdessen weiter auf ein Gutschein-System, mit dem die Eltern in Apotheken zweimal pro Woche kostenfrei Selbsttests für ihre Kinder bekommen können. Inzwischen gebe es eine Vielzahl von Tests für alle Altersstufen, so die Ministerin. Sie appellierte an alle Eltern, dieses Angebot auch anzunehmen.

Denn mit dem neuen Kita-Jahr sollen auch Krippen, Kindergärten und Horte in Bayern unabhängig von der Corona-Inzidenz komplett offen bleiben. "Das ist wichtig für die Kinder, aber auch für die Eltern", warb Trautner. Aktuell seien bayernweit nur 45 Kitas wegen Quarantäne teilweise geschlossen, eine einzige Einrichtung sei komplett zu.

Welche Kinder in Quarantäne müssen, entscheidet jeweils das Gesundheitsamt vor Ort

Kommt es zu einem Corona-Fall in einer Kita, soll es wie in den Schulen ab sofort keine automatische Quarantäne der gesamten Gruppe mehr geben. Welche Kinder etwa als enge Spielkameraden vorsorglich in Isolation geschickt werden, muss vom Gesundheitsamt vor Ort jeweils individuell entschieden werden.

Eine Quarantäne kann durch einen negativen Corona-Test nach mindestens fünf Tagen beendet werden. Eltern, die nicht testen lassen wollen, müssen für ihre Kinder mit 14 Tagen Quarantäne rechnen. Geimpftes Personal muss bei einem Corona-Fall in der Kita-Gruppe nicht mehr in Quarantäne, ungeimpfte Mitarbeiter dagegen schon.

SPD: Pflichttests für Erzieher und für die Kinder Tests wie in der Grundschule

Die SPD-Familienpolitikerin Doris Rauscher lobte die gelockerten Quarantäne-Regeln, forderte aber mehr Gesundheitsschutz für die Kitas. Dringend notwendig sei vor allem eine Testpflicht für alle Beschäftigten. Die unterschiedlichen Regeln beim Testen der Kinder in Kitas und Grundschulen nannte Rauscher "nicht nachvollziehbar". Kleine Kinder könnten nicht geimpft werden und seien deshalb einer größeren Ansteckungsgefahr ausgesetzt, kritisierte sie: "Deshalb muss die Ministerin bei den Schutzmaßnahmen in den Kitas nachbessern."

 
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