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München/Bamberg
Schlag gegen Geldfälscher – auch in Unterfranken
Eine aufgeflogene Falschgelddruckerei in Österreich hat einen internationalen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Allein in Bayern waren 150 Ermittler in Aktion.
Jährlich werden in Bayern rund 11.000 falsche Banknoten sichergestellt.
Foto: SymbolSven Hoppe, dpa | Jährlich werden in Bayern rund 11.000 falsche Banknoten sichergestellt.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:14 Uhr

Bei einer großangelegten Aktion gegen Geldfälscher hat es am Mittwoch deutschlandweit 178 Durchsuchungen bei insgesamt 160 Tatverdächtigen gegeben. Auch in Bayern und Unterfranken schlugen die Ermittler zu. In Regensburg wurde ein 53-Jähriger festgenommen, teilte das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) am Freitagnachmittag mit.

Österreicher betrieb Falschgelddruckerei

Die Durchsuchungen waren demnach Teil einer internationalen, von Europol koordinierten Aktion, bei der es seit Montag rund 300 Durchsuchungen in 13 Staaten gegeben hatte. Ausgangspunkt sei die Aushebung einer Falschgelddruckerei durch österreichische Ermittler gewesen. Laut LKA produzierte ein Österreicher in Leoben bei sich zuhause 10-, 20- und 50-Euro-Falschnoten und vertrieb sie über das Darknet für 15 bis 40 Prozent des Nominalwertes. "Der 32-Jährige muss sich zurzeit in Österreich vor Gericht verantworten", so das LKA.

In Deutschland koordinierten die bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg errichtete Zentralstelle Cybercrime Bayern und die Falschgeldzentralstelle des LKA die Aktionen. Mehr als 150 Ermittler durchsuchten in allen Regierungsbezirken insgesamt 28 Objekte bei 24 Tatverdächtigen. Dabei wurden mehrere Euro-Falschnoten, geringe Mengen an Marihuana, Ecstasy und LSD sowie sogenannte Butterfly-Messer sichergestellt.

Vier Durchsuchungen in der Region

Mit sieben Durchsuchungen lag der Schwerpunkt der Aktion im Freistaat im Bereich des Polizeipräsidiums München. In Unterfranken gab es drei Durchsuchungen: eine im Landkreis Aschaffenburg und zwei im Landkreis Haßberge. Außerdem durchsuchten Falschgeldexperten des LKA unter anderem im Landkreis Kitzingen weitere Wohnungen in einem eigenen Ermittlungsverfahren.

Die Durchsuchungen stehen laut LKAin keinem Zusammenhang mit den Razzien gegen die italienische Mafia, die ebenfalls in dieser Woche in mehreren Bundesländern durchgeführt worden waren.

So erkennen Sie Falschgeld
Jährlich zieht das LKA rund 11.000 falsche Banknoten aus dem Verkehr. Am häufigsten wird laut den Ermittlern in Bayern der 50-Euro-Schein gefälscht. Das LKA gibt Tipps, wie man Falschgeld erkennen kann:
Fühlen: Erhabenes Relief an den äußeren Rändern und an der großen Wertzahl
Sehen: In Durchsicht das Wasserzeichen, der Sicherheitsfaden und (ab 20 Euro) das Porträt-Fenster
Kippen: Farb- und Bewegungseffekte im Hologrammstreifen und in der Smaragdzahl beim Kippen der Banknote
 
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