Bei einer großangelegten Aktion gegen Geldfälscher hat es am Mittwoch deutschlandweit 178 Durchsuchungen bei insgesamt 160 Tatverdächtigen gegeben. Auch in Bayern und Unterfranken schlugen die Ermittler zu. In Regensburg wurde ein 53-Jähriger festgenommen, teilte das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) am Freitagnachmittag mit.
Österreicher betrieb Falschgelddruckerei
Die Durchsuchungen waren demnach Teil einer internationalen, von Europol koordinierten Aktion, bei der es seit Montag rund 300 Durchsuchungen in 13 Staaten gegeben hatte. Ausgangspunkt sei die Aushebung einer Falschgelddruckerei durch österreichische Ermittler gewesen. Laut LKA produzierte ein Österreicher in Leoben bei sich zuhause 10-, 20- und 50-Euro-Falschnoten und vertrieb sie über das Darknet für 15 bis 40 Prozent des Nominalwertes. "Der 32-Jährige muss sich zurzeit in Österreich vor Gericht verantworten", so das LKA.
In Deutschland koordinierten die bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg errichtete Zentralstelle Cybercrime Bayern und die Falschgeldzentralstelle des LKA die Aktionen. Mehr als 150 Ermittler durchsuchten in allen Regierungsbezirken insgesamt 28 Objekte bei 24 Tatverdächtigen. Dabei wurden mehrere Euro-Falschnoten, geringe Mengen an Marihuana, Ecstasy und LSD sowie sogenannte Butterfly-Messer sichergestellt.
Vier Durchsuchungen in der Region
Mit sieben Durchsuchungen lag der Schwerpunkt der Aktion im Freistaat im Bereich des Polizeipräsidiums München. In Unterfranken gab es drei Durchsuchungen: eine im Landkreis Aschaffenburg und zwei im Landkreis Haßberge. Außerdem durchsuchten Falschgeldexperten des LKA unter anderem im Landkreis Kitzingen weitere Wohnungen in einem eigenen Ermittlungsverfahren.
Die Durchsuchungen stehen laut LKAin keinem Zusammenhang mit den Razzien gegen die italienische Mafia, die ebenfalls in dieser Woche in mehreren Bundesländern durchgeführt worden waren.