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BAMBERG
Rechtsextreme waren im Besitz von Kugelbomben
Razzia gegen rechte Szene in Bamberg       -  Ein Wohnhaus in Bamberg (Bayern), aufgenommen am 21.10.2015. Die Polizei führte mit Unterstützung von Spezialeinheiten in verschiedenen Wohnungen im Stadtgebiet Bamberg Razzien bei mutmaßlichen Rechtsextremisten durch.
Foto: Christian Herse (dpa) | Ein Wohnhaus in Bamberg (Bayern), aufgenommen am 21.10.2015. Die Polizei führte mit Unterstützung von Spezialeinheiten in verschiedenen Wohnungen im Stadtgebiet Bamberg Razzien bei mutmaßlichen Rechtsextremisten durch.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 13.01.2016 11:07 Uhr

Die Polizei hat offensichtlich rechtsextreme Anschläge auf Asylbewerberheime und auf einen Treffpunkt der linken Szene in Bamberg verhindert.

Wie die Ermittler am Donnerstagnachmittag auf einer Pressekonferenz bekanntgaben, wurden bei einer Großrazzia am Mittwoch in insgesamt zwölf Objekten in Ober- und Mittelfranken neben unterschiedlichen Waffen – darunter eine Pistole der Wehrmacht samt Munition – über 16 Kilogramm „sprengfähiges Material in Form von illegaler Pyrotechnik“ sichergestellt, das die Beschuldigten in Polen bestellt hatten, so Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager.

Der Polizei sei es zwar gelungen, eine „größere Lieferung“ abzufangen. Die Verdächtigen seien aber bereits im Besitz von zwei sogenannten Kugelbomben gewesen. Diese hätten hohe Sprengkraft besessen und könnten laut einer Einschätzung von Experten des Landeskriminalamts tödliche Wirkung haben, wenn sie etwa in ein Fahrzeug oder in einen Raum geworfen worden wären, erklärte Polizeivizepräsident Werner Mikulasch. Die Beschuldigten wollten offenbar in zwei Bamberger Flüchtlingsunterkünfte Sprengsätze werfen, um dort „Angst und Schrecken zu verbreiten“, sagte Ohlenschlager.

Bei den Durchsuchungen wurden elf Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 21 und 36 Jahren vorläufig festgenommen. Dabei wurden drei bereits bestehende Haftbefehle vollstreckt, weitere wurden nun von der Staatsanwaltschaft beantragt. Ermittelt wird unter anderem wegen des Verdachts, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben. Laut Mikulasch standen Anschläge wohl unmittelbar bevor.

Ein Ziel der mutmaßlichen Neonazis hätte demnach auch das sogenannte Balkan-Zentrum in Bamberg sein können. Derzeit sind dort knapp 500 Migranten aus den westlichen Balkan-Ländern untergebracht. Sie haben kaum eine Aussicht darauf, dass ihr Asylantrag bewilligt wird.

Am Morgen hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) das Rückführungszentrum besucht. Angesichts der Ermittlungen zeigte er sich besorgt über das Ausmaß an Gewaltbereitschaft. Die Ermittler befürchteten unterdessen, dass für den 31. Oktober ein Anschlag auf einen Treffpunkt der linken Szene in Bamberg geplant gewesen sei. Für den Tag haben Rechtsextreme in der Stadt zu einer Demonstration gegen Flüchtlinge aufgerufen. Im Anschluss hätten die Beschuldigten zu dem Treffpunkt gehen wollen, um die Anwesenden zu verprügeln und die Räumlichkeiten zu verwüsten.

Gegen die Angehörigen der rechtsextremen Gruppierung werde seit längerer Zeit intensiv ermittelt, hieß es weiter. Dabei seien Staatsanwaltschaft und Polizei auf Verflechtungen der Gruppierung sowohl in rechtsextreme Kreise als auch in die überregionale Hooliganszene gestoßen. So gehörten einzelne Zielpersonen der Partei „Die Rechte“ an. Damit bestätigten die Behörden den gestrigen Bericht dieser Redaktion.

Darüber hinaus erkannte die Polizei eine Nähe zu Ablegern der fremdenfeindlichen Bewegung Pegida. So habe einer der Beschuldigten in Nürnberg eine Nügida-Veranstaltung angemeldet. Eine Verbindung zum Würzburger Pegida-Ableger wollte die Polizei auf Nachfrage nicht bestätigen, aber auch nicht ausschließen. Laut Informationen der Redaktion ist unter den Festgenommenen aber auch ein Wügida-Ordner. Mehrfach waren Mitglieder von „Die Rechte“ aus dem Raum Bamberg bei Demos in Würzburg. Zuletzt am 12. Oktober.

Die Bundesanwaltschaft, die zuletzt den Fall um den Galgen bei einer Pegida-Demonstration an sich zog, will sich mit den Bamberger Ermittlungen „im Moment nicht befassen“, wie eine Sprecherin sagte. „Bislang haben wir keine Anhaltspunkte, dass unsere Zuständigkeit berührt wird.“

 
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  • Du_di_ned_oo
    Ich bin weiß Gott keiner der mit der Bibel argumentiert.
    Denn ich sehe mich eher meist eher als Agnostiker, Freidenker, Vernunftmensch.

    Aber mal für all diese (Pseudo-)Christen:

    Ist die Bibel nicht voll von Fluchtgeschichten:
    Abraham floh vor einer Hungersnot in seinem Land.
    Heute würde man ihn als Wirtschafsflüchtling abweisen.
    Jakob musste vor Esau fliehen und Mose vor dem Pharao,
    das Volk Israel vor den Ägyptern, David vor Saul ...
    - bis hin zu Maria und Josef, die ihr Kind vor den Mordabsichten des Königs Herodes schützen wollten und flohen.

    Und die Bibel berichtet immer aus der Sicht der Verfolgten.
    Hat das christliche Abendland all diese Botschaften vergessen?
    Ich bin eine Fremder gewesen.
    Habt Ihr mich aufgenommen?
    Hast du mich gekleidet als ich nackt war?
    Hast du mir zu trinken gegeben als ich durstig war?
    Dies fragt uns Jesus.
    Er sagte uns weiterhin:
    Was du den Geringsten meiner Schwestern und Brüder getan hast
    (oder eben auch nicht getan hast), das hast du mir getan.
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  • Du_di_ned_oo
    Warum Panzer nach Qatar und Saudi-Arabien. Warum Waffenfabriken für Sturmgewehre für die Saudis.
    Bombadieren diese nicht gerade das Nachbarland Jemen?

    Und warum rauben wir den Menschen in Afrika die Lebensgrundlage durch unsere Hochseefischerei und unsere Agrarsubventionen und den Export von Hühner oder Hähnchenteilen die bei uns keiner essen mag und und und...

    Und warum stützen wir einen Diktator nach dem anderen vom Schlage eines Mubarak, Gaddafi oder eines islamistischen Staates wie
    Saudi-Arabien welches Menschenrechte doch offensichtlich mit den Füßen tritt.

    Welchen Stellenwert haben bei uns also tatsächlich christliche Werte - oder auch nur die Vernunft - wenn es um den Profit für einige wenige geht?

    Was haben bei uns Christen dieser Politik der Hartherzigkeit und Verantwortungslosigkeit entgegenzusetzen?
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  • Du_di_ned_oo
    des christlichen Abendlandes.

    Die Grundidee von Europa ist nicht der Nationalstaat sondern die Auflösung der Gegensätze die in der Vergangenheit
    vielfach zu Krieg und Zerstörung führten.
    Bei ihren Versammlungen wird Hass geschürt. Sie schüren den Ungeist den Europa zu überwinden versucht.
    Von der Hass-Parole zur Lynch-Fantasien zur Gewalttat zu Terroranschlägen gegen Flüchlinge ist es nur ein kleiner Schritt.

    Sie nennen sich Christen! Aber sie handeln ganz und gar nicht nicht wie Christen.
    Aber nicht nur diese Brandstifter und Krawallmacher die vorgeben die Werte des Abendlandes bewahren zu wollen und Häuser in Brand setzen sind offenbar keine Christen.
    Auch andere manche die das C in ihren Parteinamen führen handeln nicht christlich.

    Warum ertrinken fast täglich Menschen - manchmal dutzende oder hunderte täglich im Mittelmeer?
    Warum dürfen Fischer und Schiffskapitäne Menschen in Seenot nicht helfen?
    Weil das christliche Abendland dies 'Beihilfe zu illegaler Einwanderung' nennt.
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  • nkestler@aol.com
    Für Taten, die unter Beteiligung eines Fahrzeugs (also Hinfahren zum Tatort und - bspw. bei einem Einbruch - das Wegschaffen der Beute mit dem Auto) kann der Führerschein entzogen werden.
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  • eisbaer61
    Den Verdächtigen muss sofort der Führerschein für mind. 2 Jahren eingezogen werden, diese Maßnahme wird von den Richtern viel zu wenig genutzt.
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  • Die müssen für ihre Planungen verknackt werden. Ein Vergehen im Straßenverkehr kann ich hier nicht feststellen! Was soll das Ganze Ihrer Meinung nach mit dem Führerschein zu tun haben? Dann müssten ja zig hunderte Antifa-Chaoten mit Bus und Bahn fahren, wenn es darum geht, mit Molotow-Cocktails auf Menschen zu werfen!?
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  • Lebenhan1965
    Dass Sie hier gleich wieder von hunderten Antifa - Menschen reden müssen.
    Hier geht es um den geplanten Mord-Anschlag rechtsextremistischer Terroristen.
    Selbst wenn Sie sich noch so bemühen, davon können Sie nicht ablenken. Diese Terrorgefahr ist realistisch.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    mag anscheinend Rechte ganz gern. Mit dem braucht man eigentlich solche Themen gar nicht diskutieren, das ist zwecklos.
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  • st.bb@t-online.de
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  • High_Noon
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  • eisbaer61
    Ein Führerscheinentzug ist für Verbrecher wirksamer, als 2 Jahre Haft, hier kosten sie unser Geld in überfüllten Gefängnissen und sind weg von den überfüllten Straßen, und lernen event. weitere Verbrechen. War das so schwierig zu verstehen? Häh?
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  • Klar, Menschen, die planen, andere Menschen umzubringen, haben sicher einen riesigen Respekt vor einem Führerscheinentzug. Und kommen nie auf die Idee, gegen das Fahrverbot zu verstoßen. Das wäre ja verboten.
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  • Du_di_ned_oo
    hätte man m.E. auch durchsuchen sollen.

    Es wundert mich kein bischen bei dieser Gruppierung die
    der Gewaltverherrlichung und dem Terrorisismus zugeneigt ist.

    Das Oktoberfestattentat bei dem 13 Menschen getötet und 211 verletzt davon 68 schwer verletzt wurden war keine Warnung.
    Auch hier betreibt man keine Aufklärung sondern verschleiert bis heute die Wahrheit:
    http://www.br.de/nachrichten/oktoberfest-attentat-hand-104.html

    Auch daß eine Mörder und Räuberbande NSU jahrelang durch das Land ziehen konnte und weder durch Polizei noch durch Geheimdinicht behelligt wurde nicht.
    Auch die von der konservativem Welt gezählten von 1990 bis Nov. 2011 ermordeten 181 Opfer von Rechten sind es nicht.
    http://www.welt.de/politik/deutschland/article13725571/181-Todesopfer-durch-rechte-Gewalt-in-Deutschland.html
    Weitere Fälle sind noch im Zustand der Überprüfung. Die Dunkelziffer ist darüber hinaus hoch.

    Stattdessen schwadroniert ein bayerischer MP von Notwehr...

    Wohin soll uns das wohl führen?
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