zurück
BAMBERG
Razzia gegen die Rechtsextreme - Anschläge geplant?
Razzia gegen rechte Szene in Bamberg       -  Die Polizei führte im Oktober 2015 mit Unterstützung von Spezialeinheiten in verschiedenen Wohnungen im Stadtgebiet Bamberg Razzien bei mutmaßlichen Rechtsextremisten durch.
Foto: Christian Herse (dpa) | Die Polizei führte im Oktober 2015 mit Unterstützung von Spezialeinheiten in verschiedenen Wohnungen im Stadtgebiet Bamberg Razzien bei mutmaßlichen Rechtsextremisten durch.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 27.04.2023 00:21 Uhr

Am Mittwoch hat es in Mittel- und Oberfranken insgesamt zwölf Durchsuchungen der Polizei gegeben. Im Visier der Ermittler stand eine rechtsextreme Gruppierung, die im Verdacht steht, Anschläge geplant zu haben. Wie das bayerische Innenministerium am Abend bekanntgab, wurden dabei drei Verdächtige festgenommen.

Gegen die Angehörigen der Gruppierung, auf die darin nicht näher eingegangen wurde, werde bereits seit längerer Zeit intensiv ermittelt, hieß es. Nach Informationen der Redaktion sollen unter den Verdächtigen Funktionäre der Partei "Die Rechte" aus dem Raum Bamberg sein. Polizei und Staatsanwaltschaft wollten das am Mittwoch auf Nachfrage aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bestätigen.

Dagegen bestätigte das Innenministerium am Abend, dass bei der Großrazzia auch Waffen sichergestellt wurden. Die Rede ist von einer Schusswaffe "und weiteren gefährlichen Gegenständen". Der Bayerische Rundfunk berichtete unterdessen ohne Angabe von Quellen, dass "Die Rechte" versucht habe, Sprengstoff aus Osteuropa einzuführen. Demnach sie es den Behörden aber gelungen, die Pakete, die auf dem Postweg zugestellt werden sollten, abzufangen.

Laut einer Pressemitteilung des bayerischen Innenministeriums konzentrieren sich die weiteren Ermittlungen nun unter anderem darauf, "ob bereits konkrete Aktionen geplant waren". Schon am frühen Abend hatte Innenminister Joachim Herrmann im Interview mit Sat.1 Bayern erklärt, es bestehe der Verdacht, dass die Zielpersonen "womöglich ausländerfeindliche Anschläge geplant haben."

Das Bundeskriminalamt warnt derweil vor verschärfter Agitation der rechten Szene gegen Flüchtlinge und auch gegen ihre Helfer im Inland. Das ergebe sich aus einer vertraulichen Lagebewertung, die wenige Tage vor dem Anschlag auf die inzwischen gewählte Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker entstanden sei, berichten die "Süddeutsche Zeitung sowie der NDR und der WDR. Neben Brandstiftung griffen die Täter auch häufiger zu Waffen wie Zwillen mit Stahlkugeln und Holzknüppeln sowie Buttersäure. Die Angriffe auf Asylunterkünfte würden weiter stark ansteigen, heißt es in dem Bericht.

Für den Donnerstagnachmittag ist eine Pressekonferenz in Bamberg angekündigt. Außerdem besucht Bundesinnenminister Thomas de Maizière ab 9.45 Uhr das dortige Rückführungszentrum für Balkan-Flüchtlinge. Der CDU-Politiker wolle sich vor Ort ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten machen, hieß es in einer Mitteilung des Bundesinnenministeriums.
 
Mit Informationen von dpa
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Benjamin Stahl
Großrazzien
Rechtsextremisten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    des Jahres!
    Unser Rechtsstaat ist endlich munter geworden.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • mausschanze
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • poststelle@alf-wu.bayern.de
    "Kugelbomben" sind in Polen frei verkäufliche Silvesterböller, in Deutschland aber aus gutem Grund verboten.
    Das "Sturmgewehr" war eine an Erwachsene frei verkäufliche Spielzeug/Paintballwaffe zum Verschießen von bunten Farbkugeln mit martialischem Aussehen.
    Holzknüppel und Stinkbomben werden als "Waffen" bezeichnet.
    So richtig bedrohlich wirkt diese Ausrüstung nicht gerade.
    Gleichwohl: Fanatiker können auch mit Küchenmessern großen Schaden anrichten -siehe Israel...
    Ein deutliches Signal an die rechtsradikale Deppenfraktion ist es allemal.
    Dieses harte Vorgehen erwarte ich auch gegen linksradikale Spinner, die wie in Leipzip Polizeistationen verwüsten und Andersdenkende mit besten Absichten zusammen schlagen.
    Ach ja: Was macht eigentlich der Salafist, der in Oberursel eine hochgefährliche Nagelbombe gebastelt hatte ???
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten