Markus Söder zündet den "Forschungs-Turbo": Bayern soll sich nicht länger auf Erfolgen der Vergangenheit ausruhen. Sondern sich durch ein staatliches High-Tech-Förderprogramm mit seiner Zukunft beschäftigen.
Der politische Druck, den Söder damit erzeugt, kommt zur rechten Zeit. Denn durch eine Dekade fast ungebremster wirtschaftlicher Dynamik ist auch im Freistaat aus dem Blick geraten, dass diese Erfolge keine Selbstverständlichkeit sind.
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Bayerns Wohlstand gründet vor allem auf einer Hightech-Industrie, die breiten Wohlstand und viele staatliche Wohltaten erst möglich gemacht hat. Doch dieser Wohlstand steht in Frage - durch den rasanten technischen Wandel und das veränderte weltweite Machtgefüge.
Söders Zukunfts-Milliarde kann erst der Einstieg sein
Gerade jetzt in die Zukunft zu investieren, macht deshalb Sinn. Ebenso richtig ist es, in Zeiten der Null-Zinsen dafür die Schuldentilgung auszusetzen. Söders Zukunfts-Milliarde kann aber erst der Einstieg sein, sollen Bayerns Hochschulen dauerhaft in der Spitzenklasse mitspielen. Auf mittlere Sicht wird es mehr Geld brauchen, um marode Hochschulen zu sanieren, neue Forschungszentren und Professoren zu bezahlen oder die medizinische Versorgung auf höchstem Niveau zu gewährleisten.
Die dauerhafte Finanzierung lässt Söder wortreich offen
Woher das Geld dafür in Zeiten knapperer Kassen kommen soll, ließ Söder wortreich unbeantwortet. Gerade in der Wissenschaft ist aber mit kurzfristigen Knalleffekten wenig gewonnen. Ob Söder den langen Atem hat, seinen schönen Ankündigungen dauerhafte Taten folgen zu lassen, wird sich deshalb erst noch zeigen müssen.