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München
Innenminister: Polizei soll Radfahrer strenger kontrollieren
Die Zahl der Verkehrstoten in Bayern sinkt auf ein Rekordtief. Trotzdem steigt die Zahl verunglückter Radler. Die Polizei soll deshalb die Kontrollen gezielt verstärken.
Die Zahl der Unfälle mit Fahrradfahrern stieg in Bayern in 2020 gegen den Trend an. Oft liegt die Schuld laut Polizei bei den Radlern selbst.
Foto: David Young, dpa | Die Zahl der Unfälle mit Fahrradfahrern stieg in Bayern in 2020 gegen den Trend an. Oft liegt die Schuld laut Polizei bei den Radlern selbst.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:54 Uhr

Trotz einem auch corona-bedingt starken Rückgang der Verkehrsunfälle und Verkehrstoten in Bayern, bereiten die Radler den Verkehrsexperten zunehmend Sorge: So stieg 2020 die Zahl der Fahrradunfälle um knapp zehn Prozent auf über 19 000 – während gleichzeitig die Verkehrsunfälle insgesamt um über 17 Prozent auf rund 345 000 sanken.

Radler oft selbst schuld an den Unfällen

"Auffällig dabei ist: Radfahrer waren bei rund 40 Prozent der Verkehrsunfälle allein beteiligt", erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in München. Weitere 30 Prozent der Unfälle seien zudem von den Radlern selbst verursacht worden: "Es ist nicht so, dass die typische Schuld an Fahrradunfällen bei Pkw- oder Lkw-Fahrern liegt", so Herrmann.

Die häufigsten Unfallursachen auf dem Fahrrad seien "Geisterradeln" entgegen der Fahrtrichtung, zu hohe Geschwindigkeit oder Alkoholeinfluss. Ziel müsse sein, den Radverkehr sicherer zu machen, kündigte die Innenminister an: "Dazu gehören auch verstärkte Kontrollen vor allem von Radl-Rowdies, aber auch von Autofahrern, die keine Rücksicht auf Radler nehmen."

Auch wegen Corona: So wenig Verkehrstote wie noch nie

Trotz der gestiegenen Zahl der Fahrradunfälle sank jedoch die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Radler um mehr als elf Prozent auf 68 – davon 25 mit einem Pedelec. Insgesamt starben auf Bayerns Straßen im vergangenen Jahr 484 Menschen, 57 weniger als ein Jahr zuvor. "Das ist die niedrigste Zahl der Verkehrstoten seit Beginn der Unfallaufzeichnungen vor mehr als 65 Jahren", betonte Herrmann.

Natürlich sei dieser Rückgang zu einem großen Teil auf den Corona-Lockdown und den damit verbundenen Rückgang des Straßenverkehrs zurückzuführen, räumte der Minister ein. Allerdings setzt sich damit auch ein positiver Trend der letzten Jahre fort: So waren vor 20 Jahren noch mehr als dreimal so viele Verkehrstote zu beklagen.

Zahl der getöteten Motorrad-Fahrer steigt gegen den Trend

Gegen den Trend gestiegen ist allerdings in 2020 die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Motorrad-Fahrer – um mehr als elf Prozent auf 127. "Damit war fast jeder vierte getötete Verkehrsteilnehmer mit dem Motorrad unterwegs", beklagte Herrmann. Auch hier wolle der Freistaat mit gezielten Kontrollen sowie einer Aufklärungskampagne gegensteuern.

Bei den Ursachen der tödlichen Verkehrsunfälle liegt weiter überhöhte Geschwindigkeit mit rund einem Drittel der Fälle an der Spitze. "Auch in verkehrsarmen Zeiten fahren viele Auto- und Motorradfahrer leider zu schnell – und das oft mit fatalen Folgen", kritisiert der Innenminister. So habe die Polizei trotz des ruhigeren Verkehrs im letzten Jahr mehr als 320 000 Anzeigen wegen Tempo-Verstößen erstattet.

44 Verkehrstote durch "vermeidbaren Leichtsinn"

Jeder fünfte tödlich verunglückte Autoinsasse war zudem nicht angeschnallt – darunter auch ein Kind. "44 Menschen hat dieser vermeidbare Leichtsinn das Leben gekostet", beklagte Herrmann. Deutlich zurückgegangen ist dagegen die Zahl der unter Alkoholeinfluss verursachten schweren Unfälle. Trotzdem kamen deshalb 36 Menschen ums Leben (2019: 40). Die Polizei werde auch hier weiter gezielt kontrollieren, kündigte Herrmann an: "Denn die Zahl der Verkehrstoten ist immer noch zu hoch."

 
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  • H. H.
    Das Provisorium hat System in WÜ -

    was die Fahrradachsen angeht, hätte man doch schon seit Jahrzehnten Gelegenheit gehabt, sie z. B. am Ringpark entlang anzulegen - mit vernünftiger Oberfläche, vernünftiger Breite, vernünftiger Verkehrsregelung usw. Hat man nicht - nur immer Parkplätze gestrichen, und wenn die Leute tatsächlich aufs Fahrrad steigen, ist die Stadt - wen wunderts - darauf nicht mal annähernd eingerichtet (die jetzt vorhandenen "Matschepisten" wie auch die so genannten Schutzstreifen sind ja wohl bestenfalls armselige Alibi-Veranstaltungen).

    Dafür darf man sich dann als Fußgänger in den so genannten Fußgängerzonen alles andere als sicher fühlen (s. auch Kommentar von 28041953). Eine zukunftsweisende Verkehrspolitik sieht definitiv anders aus.

    Somit mal wieder mein Lieblingssatz: im Übrigen bin ich der Meinung, dass den Typen im Rathaus die Dienstwagen und/ bzw. die reservierten Parkplätze gestrichen gehören.
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  • K. K.
    Hoffentlich......

    führt die Aussage des Innenministers nicht zum "Schusswaffengebrauch".

    Alles schon dagewesen......, wie mir einst vor Jahrzehnten ein alter Stadtpolizist erzählte.
    Weil der Radfahrer, der ohne Licht fuhr, nach Anruf nicht stehen blieb, wurde hinterher geschossen...
    (in den wirren Zeiten nach dem Kriege). Beinschuss...........
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  • U. A.
    Kennzeichenplicht für Fahrräder einführen. Wie beim Mofa oder Moped.
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  • K. S.
    Nicht nur eine Kennzeichenpflicht sondern auch einen Nachweis über die Verkehrsregeln. Jetzt kommt mir aber niemand das andere Verkehrsteilnehmer auf Rädern das nicht auch bräuchten. Außer den Radfahrern und E-Bike-Fahrern benötigt jede(r) einen Nachweis zum Führen eines Fahrzeuges. Freiwillig absolviert dies ja doch niemand (außer evtl. Schulkindern) also muß man ja etwas unternehmen das die Verkehrssicherheit zu nimmt und die Unfallhäufigkeit dadurch abnimmt. Gutes Zureden hilft da nicht mehr !
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  • T. N.
    Helmpflicht und Fahrradsteuer einführen , das Geld für den Ausbau der Radwege benutzen. Am Jahresanfang seinen Aufkleber auf der Gemeinde bezahlen und auf den Rad aufkleben oder elektronisch für das Smartphone. Somit trägt jeder Radfahrer zum Ausbau der Radwege bei. Ich fahre auch Fahrrad ,letztes Jahr 7250 km. Also würde es mich auch treffen. Hätte aber auch lieber besser ausgebaute Radwege. Es werden immer mehr Radfahrer, und das führt auch zu den Unfällen. Und es ist wie schon erwähnt , es gibt immer welche die gegen die Verkehrsregeln verstossen. Aber die Helmpflicht muss kommen, da bin ich schon erstaunt das es da keine EU Vorgabe gibt.
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  • J. R.
    Also bei uns im Landkreis Hassfurt u.Umgebung werden die Radwege im Winter nur teilweise geräumt!! Selbst der Grünschnitt von den Sräuchern am Mainradweg wird nur grob geräumt!Auch die Blätter vom Herbst oder was davon übrig ist, liegen noch da.Auf der Straße wird man dann dauernd von sehr netten Autofahrern aufmerksam gemacht,dass es doch einen Radweg gibt.Natürlich durch nettes hupen. Naja einschlafen ist da auf den Weg zur Arbeit nicht drinn!
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  • F. E.
    Habe gelesen, dass bezogen auf die höhere Zahl an Fahrradfahrern die Zahl der verunfallten Radfahrer weiterhin zurück geht. Deutlich mehr Radfahrer bei etwas mehr Unfällen = Radfahrer sind wieder sicherer unterwegs als im Jahr zuvor. Jedem Minister seine Auslegung amtlicher Statistiken.
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  • K. G.
    In Wahrheit will man doch im Autoland Deutschland nur seinen Kampfplatz Straße verteidigen. Es kann einfach nicht sein, dass plötzlich so viele Menschen aufs gesundheits- und umweltförderliche Rad umsteigen. Seine Statistik interpretiert Herr Hermann auf seine Weise. Bei den Radunfällen mit Autofahrerbeteiligung liegt nämlich die Schuld zu 70% beim Autofahrer. Natürlich ist bei einem Unfall zwischen Radfahrer und Radfahrer immer der Radfahrer der Unfallverursacher. Radinfrastruktur ist in Deutschland weiterhin eine Wunschvorstellung. Die Regeln für Radfahrer sind genauso definiert wie für Autofahrer. Eine Helmpflicht gibt es nicht. Dennoch lässt es sich die Polizei nicht nehmen, bei einem Verkehrsunfall immer wieder auf einen fehlenden Helm hinzuweisen. Ebenso ist die Beleuchtung klar vorgeschrieben und dennoch kommen mir grad in der dunklen Jahreszeit täglich ungenügend oder gar unbeleuchtete Kfz entgegen. Man versucht hier deutlichst, die schwächsten Verkehrsteilnehmer zu diffamieren
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  • G. R.
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar: Bitte These ("die meisten Radfahrer...") mit seriöser Quelle belegen.
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  • M. R.
    Immer diese Querdenker und Querlenker die überall Verschwörung wittern wenn es ihnen nicht in den Kram passt...!
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  • S. S.
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar. Bitte belegen Sie das mit Quellen.
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  • B. L.
    Mich wundert es nicht. Viele fahren Russisch Roulette. Erst Gestern konnte ich durch Vollbremsung einen Unfall vermeiden. Er kam als Fahrradfahrer von rechts, und wollte über den Zebrastreifen düsen.
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  • C. H.
    @Franken48:
    da gibts schon ein Gerichtsurteil. Wer als Radfahrer einen Zebrastreifen / Fußgängerüberweg in freier Fahrt überquert erwirkt dadurch, dass der Zebrastreifen / Fußweg als untergeordnete Straße zu werten ist. Dem Autofahrer ist NICHT zuzumuten, dass ein Fahrradfahrer in voller Fahrt einen für ihn verbotenen Weg in dieser Weise benutzt, er muss mit NICHT damit rechnen, dass jemand mit einer völlig unüblichen Geschwindigkeit (und damit unvorhersehbar) an diese Kreuzung herannaht. Daher wurde dem Fahrradfahrer eine Vorfahrtsverletzung vorgeworfen.
    Hab nur leider das Aktenzeichen nicht mehr...
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  • K. S.
    Das nützt Ihnen aber auch recht wenig wenn Sie einen Fahrradfahrer mit dem Auto erfaßt haben. Sollte der Radfahrer weiter fahren dann bleiben auch Sie auf dem Schaden sitzen (ich spreche aus Erfahrung). Im schlimmsten Fall ereignet sich ein sehr schwerer oder gar tödlicher Unfall dann nützt Ihnen ihr Recht auch nichts. Das werden Sie nie mehr aus dem Kopf bekommen, auch Sie haben dann Spätfolgen !
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  • D. P.
    Liegt es vielleicht einfach daran, dass viel mehr Rad gefahren wird?
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  • V. F.
    Auch im hohen Alter, dank E-bike
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  • S. K.
    laufen geht nicht mehr
    aber fahren..
    auch mit dem Auto...
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  • S. K.
    Es gehören langsam auch mal Pflichten für Radler eingeführt und nicht alle anderen immer weiter eingeschränkt.
    Fangen wir zum Schutze der Zweiradler mit einer Helmpflicht an. Mofa, Moped und Motorrad schon lange Pflicht und nicht ohne Grund. Dann haben die Radler eine ordentliche Lichtausstattung mitzuführen und sollten lernen, Handzeichen zu geben sowie Verkehrszeichen richtig zu befolgen.

    Was bringt der beste Radweg, wenn nachts ohne Licht kreuz und quer gefahren wird und zum Schluss ein Intensivbett wegen eines Polytraumas am Schädel langfristig gebucht werden muss.
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  • K. G.
    Sie werden staunen: Es gibt schon Regeln für Radfahrer. Nennt sich StVO!
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  • R. Ö.
    Nur juckt die StVO die wenigsten Radfahrer!!!
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