Die medizinische und pflegerische Unterstützung todkranker Kinder und Jugendlicher in Unterfranken durch so genannte „Palliativ-Care-Teams“ ist aus Sicht der Opposition im Landtag noch immer nicht dauerhaft finanziell abgesichert: „Es liegt nach wie vor nichts Konkretes auf dem Tisch“, kritisierte der Freie-Wähler-MdL Peter Bauer im Gesundheitsausschuss des Landtags.
Jederzeit könne wieder eine Situation wie im Herbst 2017 eintreten, wo die in Unterfranken vom Malteser Hilfsdienst angebotene Hilfe für betroffene Familien angesichts einer Finanzierungslücke von gut 115 000 Euro kurz vor dem Aus stand, warnte die Grünen-Abgeordnete Kerstin Celina.
Kliniken verweigern Gespräche
Eine Vertreterin des Gesundheitsministeriums erklärte dagegen, alle sechs bayerischen Kinder-Palliativ-Teams seien mit der Finanzierung zufrieden – auch das in Unterfranken. Dort zahlen die Krankenkassen nun einen Zuschlag zu den sonst in Bayern üblichen Fallpauschalen, weil das Hilfsangebot anders, als in allen anderen Regionen, nicht an eine Kinderklinik angebunden ist. Ein „runder Tisch“ mit den in Frage kommenden unterfränkischen Kliniken sei bislang nicht zustande gekommen, weil die Krankenhäuser keinerlei Bereitschaft gezeigt hätten, sich daran zu beteiligen, so die Ministerialbeamtin.
Eine Verweigerungshaltung, die die SPD-Gesundheitsexpertin Kathrin Sonnenholzner nicht nachvollziehen kann: „Wenn das Ministerium einlädt, dann erwarte ich, dass die Kliniken kommen“, schimpfte sie. Die Haltung der unterfränkischen Krankenhäuser sei in dieser Frage „bemerkenswert negativ“ – zumal eine Unterstützung der Vor-Ort-Hilfe durch Fachkliniken „medizinisch sinnvoll“ sei, so Sonnenholzner.
Der unterfränkische CSU-Abgeordnete Steffen Vogel verwies dagegen auf die gute Arbeit, die die Malteser in Unterfranken leisteten: „Wenn dieser Weg teurer ist, dann sollten die Krankenkassen dies finanzieren, anstatt Kliniken zu bedrängen, die das nicht machen wollen.“
„Geld darf keine Rolle spielen“
Laut Gesundheitsministerium hat das unterfränkische Kinder-Palliativ-Team derzeit knapp 40 Patienten, was eine stabile Finanzierung sicherstelle. Träger wie Krankenkassen seien zudem zuversichtlich, in anstehenden Finanzierungsverhandlungen ein gutes Ergebnis zu erzielen. Sollte dies nicht gelingen, werde der Landtag wieder Druck machen, kündigten Sprecher aller Fraktionen an. „Denn Geld muss in dieser Angelegenheit eine untergeordnete Rolle spielen“, betonte CSU-Mann Vogel.