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WÜRZBURG/ERLANGEN
Hantavirus: Welle in Bayern wird schwächer
Die Zahl der Hantavirus-Kranken in Bayern ist nach wie vor groß im Vergleich zum Vorjahr. Die Gefahr lässt aber offenbar nach. Beunruhigend sind andere Fakten.
Hantavirus: Welle in Bayern wird schwächer       -  Hantavirus (Symbolfoto).
Foto: dpa | Hantavirus (Symbolfoto).
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:29 Uhr

Die Zahl der Hantavirus-Kranken in Bayern ist in den vergangenen Monaten vergleichsweise stark gestiegen. Unterfranken und insbesondere der Landkreis Main-Spessart stechen dabei hervor. Waren bis Ende Juni 98 Fälle aus Unterfranken beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelfragen (LGL) in Erlangen gemeldet worden, so sind es aktuell schon 251. Diese Zahl meldete am Mittwoch der Bayerische Rundfunk (BR).

Wo es in Unterfranken am schlimmsten ist

Dem LGL zufolge waren bis Anfang Oktober 333 Erkrankungen (Vorjahreszeitraum: 20) in Folge des Hantavirus offiziell bekannt. Allein im Kreis Main-Spessart gebe es 81 Fälle, so der BR unter Berufung auf das Landratsamt in Karlstadt. Nach LGL-Angaben schwäche sich die Hanta-Welle in Bayern aber bereits wieder ab.

Im Vergleich zu anderen meldepflichtigen Krankheiten spielt Hanta in Bayern eine Nebenrolle. Die als Influenza bekannte Grippe ist gravierender: So hat es hier bis Anfang Oktober laut LGL fast 17 200 Fälle gegeben – mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Welche Krankheiten noch mehr grassieren

Ebenfalls verdoppelt hat sich im Freistaat in dieser Zeit die Zahl derer, die eine Darminfektion über das Rotavirus erlitten – bislang sind das mehr als 4200 Menschen gewesen. Auch Norovirus-, einige Hepatitis- sowie Keuchhusten–Fälle sind dem LGL zufolge deutlich gestiegen. Konstant oder rückläufig sind hingegen die Zahlen unter anderem bei FSME, Mumps und Tuberkulose.

Was man zum Hantavirus wissen muss

Das Hantavirus wird vor allem von der Rötelmaus über Speichel, Kot und Urin auf den Menschen übertragen. Die Infektion erfolgt in erster Linie über Staub – etwa beim Auskehren von Scheunen oder Dachböden. Dabei sollten Betroffene Mundschutz und Handschuhe tragen, raten Experten. Die Krankheit verläuft nach Darstellung des Robert-Koch-Instituts in Berlin zunächst grippeähnlich mit tagelangem Fieber sowie Bauch-, Kopf- und Rückenschmerzen. Im schlimmsten Fall kann es zu Nierenversagen kommen.

Welche Regionen besonders betroffen sind

In Deutschland seien neben Unterfranken unter anderem der Odenwald, die Fränkische Alb, Osthessen und West-Thüringen Gegenden, in denen das Risiko einer Hantavirus-Erkrankung besonders groß ist. Dem BR-Bericht nach schwankt die Zahl der Hanta-Fälle in Unterfranken stark. Hinter Spitzenreiter Main-Spessart folgt demnach der Raum Würzburg mit bis Oktober 42 Erkrankungen, am wenigsten sind es im Raum Schweinfurt und in den Haßbergen mit ein bis zwei Fällen.

 
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  • A. H.
    Mir scheint, vor irgendwas muss dem Menschen immer Angst gemacht werden!. Mich wundert, dass es mir nach 60 ++ Jahren immer noch gut geht trotz Z.B.!!. BSE, Vogelgrippe, Tschernobyl u.ä. "Killern", die ich alle schon schadlos überlebt habe.
    Und was ist mit den realen Killern - Z.B.!! - Rauchen, Fressen, Saufen, Drogen, Abgasen, Straßenverkehr, Hautkrebs durch Sonnenbaden? Damit haben wir uns scheinbar abgefunden; aber das Mäuschen wird jedes Jahr wieder ausgegraben.
    Gute Nacht!
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