
Eine Koalition ist keine Liebesheirat, hört man immer wieder von den zum Bündnis auf Zeit gezwungenen politischen Partnern. Doch selbst in Bayern scheint das bequeme Single-Regieren der CSU endgültig der Vergangenheit anzugehören.
Lange hatten sich die Christsozialen deshalb die erzwungene Regierungsvermählung mit den Freien Wählern schöngeredet: Von der "Spezi-Koalition" war etwa die Rede – weil Schwarz (Cola beziehungsweise CSU) und Orange (Limo beziehungsweise Freie Wähler) doch auch zusammen recht gut schmecken.
Dafür und gleichzeitig dagegen: Freie Wähler kapern CSU-Erfolgsrezept
Doch die Zeit des Schönredens ist vorbei: Die Freien Wähler hätten im Wahlkampf oft das Gegenteil dessen erzählt, was sie in fünf Jahren Regierungsehe in München mit beschlossen hatten, jammert man nun bei der CSU. Der Ärger ist verständlich: In Berlin dafür, in München dagegen, war schließlich unter dem Fachbegriff "bayerische Dialektik" lange Jahre ein CSU-Erfolgsrezept.
So verfahren ist die Beziehungskiste, dass die Fortsetzung der Partnerschaft sogar mit einem mehrstündigen Therapie-Gespräch hinter verschlossenen Türen beginnen musste. Kurz zuvor hatte man sich noch in aller Öffentlichkeit gegenseitig als "mädchenhaft" beziehungsweise "pubertär" beschimpft.
"Die Ehe ist gegenseitige Freiheitsberaubung im beiderseitigen Einvernehmen", schrieb einst der Schriftsteller Oscar Wilde. Die zerrüttete Polit-Partnerschaft zwischen CSU und Freien Wählern wird mangels attraktiver Alternativen weitergehen. Bleibt abzuwarten, ob das mühsam gesuchte Einvernehmen tatsächlich noch für fünf weitere Jahre reicht.
Das ist ganz allein der Verdienst der Süddeutschen Zeitung und der Presse, die mit der Flugblatt Affäre ursprünglich andere Ziele verfolgt hat.
Und mal ehrlich, wer würde denn mit diesen Grünen freiwillig eine Koalition eingehen wollen oder können?
Wer vor der Wahl in Hessen und Bayern die Losung ausgibt die Grünen sind die größten Gegner - also schlimmer wie die AFD - muss hinterher die Konsequenzen tragen.
Erst werden die Bäume und Bienen umarmt - dann ist es der Asyltourismus - dann legt man sich auf die FW fest. Früher nannte man so jemand Drehhofer.
Ich habe nichts über die Gründe für den Zuwachs an Stimmen geschrieben.
Aber weil Sie es gerade erwähnten: Söder hat sich mit Aiwanger ein Ei ins Nest gelegt, das ihm noch auf die Füße fallen wird.
Übrigens, von der Ampel im Bund abgesehen, sind in SH und NRW sind Schwarz-Grüne Regierungen erfolgreich im Amt. In Hessen war sie es in den letzten zehn Jahren und wird möglicherweise fortgesetzt. In BW regiert Grün-Schwarz, in Brandenburg Rot-Schwarz-Grün und in Sachsen Schwarz-Grün-Rot.