
An Palmsonntag, 9. April, gibt es im „Tatort“ ein Widersehen mit den fränkischen Kommissaren: Um 20.15 Uhr zeigt das Erste die Folge „Am Ende geht man nackt“. Der dritte Franken-„Tatort“ des Bayerischen Rundfunks (BR) thematisiert das Leben von Flüchtlingen in Deutschland. Weite Teile des Krimis wurden in der Lagarde-Kaserne in Bamberg gedreht.Die Kaserne ist die Kulisse für eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber. Das Team um die Hauptkommissare Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und Felix Voss (Fabian Hinrichs) ermittelt nach einem Brandanschlag, bei dem eine junge Frau aus Afrika zu Tode kam.
Besondere Verantwortung
BR-Redakteurin Stephanie Heckner, Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt und Regisseur Markus Imboden greifen mit der Debatte um Flucht und Asyl ein Thema auf, das den gesellschaftlichen Diskurs dieser Tage beherrscht. Ein Thema, das auch die Schauspieler bei den Dreharbeiten sehr beschäftigt hat. Eli Wasserscheid, die die Kommissarin Wanda Goldwasser spielt, sprach im Sommer von einer „besonderen Verantwortung“, die diesmal auf den „Tatort“-Machern gelastet habe. Dagmar Manzel freute sich, dass der Film eine klare Haltung für ein weltoffenes Miteinander zwischen Flüchtlingen und Einheimischen zeige.
„Der ,Tatort' zeigt Haltung für ein weltoffenes Miteinander.“Dagmar Manzel, Kommissarin Paula Ringelhahn
Laut BR erzählt der „Tatort“ sensibel von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, „die erfahren, wie schwer es ist, in einem Land anzukommen, in dem neben großer Hilfsbereitschaft massive Fremdenfeindlichkeit wächst und damit die Angst auf beiden Seiten“.
Verdeckte Ermittlungen
Um mit den Ermittlungen voranzukommen, gibt sich Felix Voss, gerade zurück von einem Verwandtenbesuch im Kaukasus, als tschetschenischer Flüchtling aus. Dabei kommt er unter anderem mit Basim (Mohamed Issa, „Lindenstraße“), einem traumatisierten jungen Syrer, und dem Marokkaner Said (Yasin El Harrouk, „Tatort: Der Wüstensohn“), intensiv ins Gespräch.
Neben den fränkischen Darstellern, zu denen auch wieder Andreas Leopold Schadt (Sebastian Fleischer) und Matthias Egersdörfer (Michael Schatz) gehören, sind in den Flüchtlingsrollen Schauspieler mit kulturellen Wurzeln aus Iran, Irak, Palästina, Libanon, Tunesien, Marokko und Ghana zu sehen.
Färberböck erneut Regisseur
Derweil kündigt der BR an, aktuell werde bereits am vierten Franken-„Tatort“ gearbeitet. Zum Inhalt will man noch nichts verraten. Regisseur und Autor ist – wie zur Premiere vor zwei Jahren – Max Färberböck. Seinen Film sahen damals 12,11 Millionen Zuschauer. Bei der zweiten Auflage im Mai 2016 schalteten nur noch 8,41 Millionen ein.