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München
CSU-Vorstand beschließt strengere Regeln für eigene Parteimitglieder
24.03.2021, Bayern, München: Markus Söder (l, CSU), Ministerpräsident von Bayern, und Markus Blume, CSU-Generalsekretär, kommen vor Beginn einer Plenarsitzung in den bayerischen Landtag. Söder gibt während der Plenarsitzung eine Regierungserklärung. 
Foto: Sven Hoppe/dpa | 24.03.2021, Bayern, München: Markus Söder (l, CSU), Ministerpräsident von Bayern, und Markus Blume, CSU-Generalsekretär, kommen vor Beginn einer Plenarsitzung in den bayerischen Landtag.
dpa
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:17 Uhr

Nach dem schweren Imageschaden für die Partei durch die Maskenaffäre will der CSU-Vorstand am Freitag ein schärferes Regelwerk für Mandatsträger beschließen. Andere Themen stehen bei der Sondersitzung per Videokonferenz zunächst nicht an.

Bereits am vergangenen Sonntag hatten CSU-Chef Markus Söder und Generalsekretär Markus Blume den neuen Zehn-Punkte-Plan vorgestellt. Demnach müssen etwa alle amtierenden und alle künftigen Mandatsträger «volle Transparenz» bei ihren Nebeneinkünften gewähren und diese Partei und Parlamenten offenlegen. Bei Führungsaufgaben für die CSU in Parlamenten sollen gewerbsmäßige Nebentätigkeiten zudem künftig untersagt werden.

Alle Männer und Frauen, die künftig für die CSU kandidieren wollen, müssen eine neue «Integritätserklärung» unterschreiben und sich darin zum CSU-eigenen Verhaltenskodex bekennen, der noch einmal verschärft werden soll. Bei schweren Verstößen gegen den Kodex soll der Parteiausschluss drohen. Das Maßnahmenpaket sei nötig, um die CSU zu schützen, sagte Söder am Sonntag. Die CSU stehe an einem Scheideweg, es gehe um die grundlegende Glaubwürdigkeit, Integrität und das Vertrauen in die gesamte Partei.

Hintergrund für die härtere Gangart sind die jüngst bekannt gewordenen Korruptionsermittlungen gegen CSU-Politiker wie den ehemaligen bayerischen Justizminister und Landtagsabgeordneten Alfred Sauter. Die Ermittlungen stehen in Zusammenhang mit dem Ankauf von Corona-Schutzmasken durch den Staat.

Sauter hatte daher in dieser Woche auf Druck der CSU-Partei- und Fraktionsspitze alle Parteiämter niedergelegt, darunter seine Sitze in Vorstand und im Präsidium sowie den Vorsitz der CSU-Finanzkommission. Auch die Landtagsfraktion hat er verlassen. Sauter weist, wie auch der inzwischen aus der CSU ausgetretene Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein, gegen den ebenfalls Korruptionsermittlungen laufen, alle Vorwürfe als unberechtigt zurück.

 
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  • M. D.
    Das ist doch Fassade. Klaus Ott kommentiert in der SZ treffend:

    ...."Viel sinnvoller wäre dagegen ein vom CSU-Vorstand eingesetzter Sonderprüfer, der die Parteifinanzen durchleuchtet..... Der auch nachschaut, was Alfred Sauter seit 2014 als Leiter des Arbeitskreises Finanzen so getrieben hat. Denn wer bei der CSU nachfragt, ob Sauter Spendenessen von Parteigrößen mit möglichen Geldgebern und auch Einflussnehmern organisiert hat, der erhält nur ausweichende Antworten. Abwiegeln statt aufklären. ...

    Und wenn man schon dabei ist: Auch der Staatsregierung stünde ein Sonderprüfer gut an, eingesetzt vom Ministerpräsidenten. Insbesondere bei Sauter liegt ja der Verdacht nahe, dass der Anwalt seiner selbst nicht nur bei den politisch schmierigen Maskendeals kassiert haben könnte. Es wäre aufschlussreich zu wissen, in wie vielen und in welchen Fällen sich Sauter als Anwalt und Abgeordneter bei Söders Staatskanzlei und in Ministerien für welche Interessen eingesetzt hat. ".....
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