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München
Corona-Regeln für Bayern: Diese Regeln sind ab 08. März gültig
Ministerpräsident Söder will den März zum "Chancen-Monat" machen, warnt aber vor zu schnellen Lockerungen. Für Bayerns Schüler gibt es noch vor Ostern neue Perspektiven.
Will noch vor Ostern möglichst alle Schüler in Bayern wieder in die Klassenzimmer bringen: Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Foto: Peter Kneffel, dpa | Will noch vor Ostern möglichst alle Schüler in Bayern wieder in die Klassenzimmer bringen: Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:39 Uhr

Im Einklang mit den Rahmen-Vorgaben, auf die sich Bund und Länder am Mittwoch geeinigt haben, lockert auch Bayern punktuell die bislang geltenden Lockdown-Regeln. Entscheidend für Erleichterungen, aber auch für eine erneute Verschärfungen der Vorgaben, bleiben dabei die Sieben-Tage-Inzidenz-Schwellen von 35, 50 und 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner.

Werden die jeweiligen Schwellen in Landkreisen oder Städten an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten, treten "ab dem zweiten darauf folgenden Werktag" die jeweils schärferen Vorgaben in Kraft. In Mainfranken sind derzeit alle Landkreise und kreisfreien Städte stabil unter der Inzidenz 100, Kitzingen und Bad Kissingen liegen derzeit über der Schwelle von 50 Neuinfektionen. Bayernweit waren zuletzt 36 der 96 Städte und Kreise unter Inzidenz 50, 76 unter Inzidenz 100.

Droht regional ein Wechsel zwischen Öffnen und wieder Schließen?

Mehrere Landkreise wie Haßberge, Rhön-Grabfeld, Main-Spessart oder die Stadt Würzburg schwankten jedoch zuletzt um die Inzidenz 50 oder kamen dieser wieder nah. Ein Wechsel etwa zwischen Öffnen und wieder Schließen des Einzelhandels scheint deshalb dort durchaus möglich. Stabil und deutlich unter Inzidenz 50 waren zuletzt in Mainfranken nur die Landkreise Würzburg und Schweinfurt sowie die Stadt Schweinfurt.

Corona-Regeln für Bayern: Diese Regeln sind ab 08. März gültig

Folgende neue Corona-Regeln gelten bei der jeweiligen regionalen Inzidenz ab kommendem Montag in Bayern – alle anderen Vorgaben wie etwa die Maskenpflicht gelten unverändert weiter:

Treffen wieder mit deutlich mehr Personen erlaubt

Bei einer Inzidenz unter 100 dürfen sich ab 8. März wieder zwei Haushalte mit maximal fünf Personen privat treffen, Kinder unter 14 Jahren zählen dabei nicht mit. Bei einer stabilen Inzidenz unter 35 dürfen sogar zehn Personen aus maximal drei Haushalten zusammenkommen – dies wäre derzeit in Mainfranken nur in der Stadt Schweinfurt möglich.

Nicht zwingend notwendige Reisen bleiben untersagt

Steigt die Inzidenz über die Schwelle 100, tritt wieder die bisher gültige Regel in Kraft, die Treffen nur mit einer weiteren Person außerhalb des eigenen Haushalts erlaubt. Über Inzidenz 100 tritt in Bayern zudem unverändert eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr in Kraft. Auf "nicht zwingend notwendige" Reisen und auch Familienbesuche soll grundsätzlich weiter verzichtet werden.

Einzelhandel: Öffnung der Läden nur unter Inzidenz 50

Neben den in Bayern bereits geltenden Öffnungen von Blumenläden, Gartencentern und Baumärkten sowie Friseuren, Nagelstudios oder auch Fahrschulen dürfen nun auch Buchläden unabhängig von der regionalen Inzidenz öffnen. Unter einer stabilen Inzidenz von 50 darf auch der sonstige Einzelhandel wieder aufsperren – mit der in allen Läden geltenden Begrenzung auf einen Kunden pro zehn Quadratmeter bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche und einem weiteren Kunden für jede weitere 20 Quadratmeter.

Zwischen Inzidenz 50 und 100 kann der Einzelhandel "Termin-Shopping" nach Voranmeldung anbieten – mit maximal einem Kunden pro 40 Quadratmeter. Über Inzidenz 100 bleibt es bei der bislang geltenden Öffnung nur für "Läden des täglichen Bedarfs" – zu denen nun auch Buchläden gehören.

Ab 15. März wieder mehr Kinder in Bayerns Schulen

Bayern lockert ab 15. März weiter den Unterricht an den Schulen: In Regionen unter Inzidenz 50 sollen die Grundschulen und Förderschulen bis Klasse Vier komplett in den Präsenzunterricht. Alle anderen Klassenstufen kommen mit Maskenpflicht in den Wechselunterricht zwischen Klassenzimmer und Heimschule. Zwischen Inzidenz 50 und 100 sollen alle Klassenstufen aller Schularten in den Wechselunterricht. Über Inzidenz 100 bleibt es wie derzeit beim Distanzunterricht.

Darüber hinaus sollen Lehrer zweimal pro Woche einen Schnelltest machen können, Schüler über 15 Jahren einmal pro Woche. Zudem sollen alle Lehrer ein Impfangebot bekommen. Er appelliere dringend an alle Lehrer, das Angebot der Tests und des Impfens anzunehmen, sagte Söder.

Kultur: Theater und Kinos müssen auf Öffnung weiter warten

Im Bereich der Kultur dürfen unter Inzidenz 50 ab Montag Museen, Galerien, Zoos und botanische Gärten öffnen. Zwischen Inzidenz 50 und 100 ist dies mit vorherigen Terminbuchung möglich. Theater, Konzert- und Opernhäuser sowie Kinos sollen erst in einem nächsten Schritt und weiteren 14 Tagen regional anhaltend niedriger Inzidenz öffnen dürfen – bei Inzidenzen zwischen 50 und 100 zudem nur mit "tagesaktuell negativen Schnell- oder Selbsttest".

Sport: Lockerung im Außenbereich – vor allem für Kinder

Unter Inzidenz 50 wird ab 8. März "kontaktfreier Sport in kleinen Gruppen von maximal zehn Personen im Außenbereich" erlaubt. Darüber hinaus ist bis Inzidenz 100 "Individualsport mit maximal fünf Personen aus zwei Haushalten" möglich. Unter 14-Jährige dürfen im Außenbereich bis Inzidenz 100 "Sport in Gruppen von bis zu 20 Kindern" ausüben. In einem weiteren Schritt soll bei stabiler Inzidenz nach 14 Tagen zudem "kontaktfreier Sport im Innenbereich und Kontaktsport in Außenbereich" erlaubt werden – bei Inzidenzen zwischen 50 und 100 jedoch nur mit aktuellem Schnell- oder Selbsttest. Kontaktsport in der Halle könnte frühestens Anfang April möglich werden.

Gaststätten: Hoffen auf Außengastronomie ab Ende März

Nicht vor dem 22. März ist eine Öffnung der Außengastronomie möglich – und auch das nur bei einer anhaltend stabilen Inzidenz unter 50. Zwischen Inzidenz 50 und 100 wird ab diesem Zeitpunkt nur "Außengastronomie mit Terminbuchung" erlaubt – bei mehreren Hausständen an einem Tisch zudem mit einem aktuellen Schnell- oder Selbsttest. Über weitere Perspektiven für das Gastgewerbe sowie für Hotels und Reisen wollen Bund und Länder erst am 24. März beraten.

Testen und Impfen soll deutlich besser werden

Zum besseren Infektionsschutz sollen zudem alle Firmen ihren in Präsenz beschäftigten Mitarbeitern mindestens einen kostenlosen Schnelltest pro Woche ermöglichen. Alle Bürger sollen zudem ab kommender Woche in Testzentren, bei Hausärzten oder in Apotheken einen kostenlosen Schnelltest pro Woche machen können. Anders, als im Bund, seien in Bayern genug Schnelltests vorhanden, versprach Söder.

Verbessert werden soll zudem das Impf-Mamagement: Die Kapazität der Impfzentren soll schnell ausgebaut werden. Zudem sollen spätestens ab Anfang April auch die Hausärzte Corona-Impfungen machen können. "Bayern impft was geht", versprach Söder. Zudem gelte es die "schwerfällige Impfbürokratie" zu überwinden. So soll bei Hausärzten die Priorisierung der Impfung auf bestimmte Gruppen nur noch eine Empfehlung sein, "um beim Impfen höhere Geschwindigkeiten zu haben".

"Corona ist noch nicht vorbei", warnte Söder. Es hänge nun auch an den Menschen, wie sich die Situation entwickle: "Nicht alles, was erlaubt ist, muss auch gemacht werden", mahnte Söder: "Osterurlaub oder Oster-Lockdown – das hängt auch von jedem Einzelnen ab."

 
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  • rainer.mahler@web.de
    Unternehmen an die Wand gefahren. Chaos verbreitet. Menschen verängstigt, mit Bußgeld belegt, zuhause eingesperrt. Die Regierenden haben völlig versagt.
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  • klafie
    kein durchdachtes paket um das virus zu bekämpfen, nur heuchlerische selbstbeweihräucherung und abgedroschene phrasen. man blickt als ottonormalverbraucher
    doch gar nicht mehr durch. wahltag ist bekanntlich auch zahltag. liebe leute erinnert euch daran im september! mal völlig konfus wählen, so wie die da oben babbeln!
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  • mhm
    Regelungswut weltfremder Menschen - alles ohne Rücksicht auf die Wirtschaft.
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  • to-mu@gmx.net
    Die Regelungen sind reichlich verwirrend. Ich vermisse ein Portal mit den tagesaktuell gültigen Zahlen und den sich daraus ergebenden Regeln.

    Ich würde mir wünschen, dass ich diese Informationen auch in der Corona-Warn-App finde. Die App weiß ja eh wo man sich befindet und könnte die am aktuellen Standort gültigen Regeln anzeigen. Wäre vielleicht auch ein Anreiz für viele die App zu installieren.
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