Trotz stark ansteigender Corona-Neuinfektionen in Bayern schließt die Staatsregierung einen neuen Lockdown in diesem Winter kategorisch aus: "Wir wollen auch keinen Lockdown für Ungeimpfte als theoretisch denkbare Maßnahme", beteuerte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) Dienstag nach einer Kabinettsitzung in München. Bayernweit lag die Corona-Inzidenz am Dienstag bei den Ungeimpften knapp unter 300, bei Geimpften bei 33.
Zwar steht die bayerische "Krankenhaus-Ampel" als Frühwarnsystem für mögliche neue Corona-Maßnahmen aktuell noch auf grün. "Doch der Trend geht stark nach oben, da dürfen wir uns nichts vormachen", warnte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). In Südbayern gebe es in Krankenhäusern bereits erste "Engpässe". Am Dienstag waren deshalb auch die Landräte und Oberbürgermeister der zehn bayerischen Kreise und Städte mit den aktuell höchsten Corona-Zahlen im Kabinett zu Gast – alle liegen im Süden Bayerns.
Herrmann: Zusammenhang zwischen regionaler Impfquote und Corona-Inzidenz
Einen klaren Grund für die hohen Inzidenzen dort gebe es nicht, berichtete Herrmann: Teilweise seien Schüler stark betroffen, teilweise aber auch mittlere Altersgruppen. Meist könne die Ansteckung nicht zurückverfolgt werden. "Interessant ist aber ein Zusammenhang zwischen einer regional niedrigen Impfquote und einem hohen Infektionsgeschehen", sagt der Staatskanzleichef. So liege in manchen der betroffenen Landkreise die Impfquote klar unter 60 Prozent. Deutschland weit sind aktuell gut 66 Prozent der Bevölkerung voll geimpft.
Auch die wichtige Zahl der mit Corona-Patienten belegten Intensivbetten in Bayern stieg im Vergleich zur Vorwoche von 263 auf 352 stark an. Die Warnschwelle liegt hier bei 600 Intensivpatienten. Auf dem Höhepunkt der zweiten Corona-Welle im vergangenen Winter waren mehr als 800 Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt gewesen. Diese Anzahl dürfe aber nicht mehr erreicht werden, "weil uns dafür schlicht das Pflegepersonal fehlt", warnte Holetschek am Dienstag: "Viele Pflegekräfte verabschieden sich aus dem Beruf, weil sie nach eineinhalb Jahren Pandemie am Limit sind."
Was soll in Bayern kommen: Maskenpflicht in Schulen, 3G im Job, Vorgaben für Ungeimpfte?
Aktuell sieht die Staatsregierung noch keine Notwendigkeit für striktere Corona-Einschränkungen: Die aktuell gültige 14. Corona-Verordnung wurde deshalb unverändert bis zum 24. November verlängert. "Wir wollen die Lage zunächst weiter beobachten", erklärte Herrmann. Nach den Allerheiligen-Ferien werde die Regierung dann aber "je nach Entwicklung der Lage Entscheidungen treffen".
Was genau dann an neuen Vorgaben in Bayern denkbar ist, bleibt weiter unklar: Holetschek hält etwa eine erneute Maskenpflicht für Schüler im Klassenzimmer für "denkbar". Herrmann sprach von strikteren Kontrollen der 3G-Regel in der Gastronomie. Angesprochen auf eine zwingende 3G-Regel auch am Arbeitsplatz wie in Italien oder eine Ausgangssperre nur für Ungeimpfte, wie in Österreich angekündigt, reagierte der Staatskanzlei-Chef zurückhaltend: Maßnahmen müssten immer auch durchsetzbar und kontrollierbar sein.
Kein Verständnis hat Herrmann angesichts der aktuellen Corona-Zahlen für die Forderung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Ende November bundesweit die pandemische Notlage zu beenden. In jedem Fall müsse in Berlin eine bundesweite Regelung für weitere Corona-Einschränkungen geschaffen werden, forderte er: "Denn ohne klare Rechtsgrundlage würde uns der Bund quasi wehrlos alleine stehen lassen."
Mir sind Menschen lieber die zugeben das sie sich geirrt haben als stur an einer Meinung festzuhalten. Das gilt auch für Politiker.
Oder wie definieren sie dann überhaupt den Zeitpunkt, wann das Wissen ausreicht, um eine Entscheidung zu treffen. Ihrer Definition nach muss dann ja auch ein Irrtum ausgeschlossen sein, weil die Entscheidung ja auf Wissen beruht.
Wenn man sich auf ihre Denke einlässt, wird man ganz wirr im Kopf.
Die Impf-Unwilligen haben sie noch nie ernst genommen und die Geimpften halten sich jetzt für unverwundbar.
Die Schulen sind dankbar und klammern sich an ihren ach so geliebten Präsenzunterricht – und es ist ihnen dabei komplett wumpe, dass es sich dabei um staatlich erzwungene Massenveranstaltungen in der Personengruppe mit der niedrigsten Impfquote handelt. Und die Politik macht das Spiel mit …
Die Veranstaltungen ohne Maskenpflicht nehmen wieder zu – und dort ist es eigentlich total egal, ob sie nach 2G oder 3G stattfinden. Bei ein paar hundert Menschen ohne Maske in einem Raum sind – gerade bei steigenden Inzidenzen – Übertragungen unvermeidbar.
Die Gesundheitsämter waren von Beginn der Pandemie an überfordert – uns so wie es aktuell aussieht, sind sie es noch.
Die Inzidenzen steigen im Galopp – und dann kommen auch noch unsere Politiker und meinen, sie müssten jetzt erklären, dass es keinen Lockdown geben wird …
Glückwunsch!
Aus Public-Health-Sicht erscheint durch die Impfung das Risiko einer Virusübertragung in dem Maß reduziert, dass Geimpfte zur Weiterverbreitung des Virus nur noch wenig beitragen.
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Transmission.html
Sonst macht´s ja keinen Sinn.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/coronavirus-news-ticker-vom-25-bis-31-oktober,SmpI1oq
Mit 263 Todesfällen in Großbritannien binnen 24 Stunden erreicht Großbritannien den höchsten Stand im Land seit dem 3. März. Zudem melden die Behörden 40.954 Neuinfektionen.