zurück
WÜRZBURG
Blitzmarathon: Polizei erwischte 700 Raser
In Unterfranken wurden beim 6. bayerischen Blitzmarathon wesentlich mehr Autofahrer geblitzt als 2017.
| In Unterfranken wurden beim 6. bayerischen Blitzmarathon wesentlich mehr Autofahrer geblitzt als 2017.
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:34 Uhr

Am Donnerstag morgen um 6 Uhr ging der Blitzmarathon zu Ende. Mit Geschwindigkeitskontrollen an rund 2000 Stellen und etwa 1900 Beamten im Einsatz ging die bayerische Polizei 24 Stunden auf Raserjagd. Auch in Unterfranken wurde an 90 Messstellen geblitzt. Alle Stellen waren vorab im Internet abrufbar. Knapp 700 Verkehrsteilnehmer waren laut Auskunft der Polizei mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs.

Spitzenreiter der Kontrollaktion war ein 36-jähriger Motorradfahrer aus dem Landkreis Kitzingen, der auf der Staatsstraße zwischen Mainstockheim und Dettelbach bei erlaubten „100“ über 63 Stundenkilometer zu schnell fuhr. Neben einem Bußgeld von 880 Euro muss der Mann mit einem zweimonatigen Fahrverbot und zwei Punkten in der sogenannten „Verkehrssünderdatei“ rechnen.

Wesentlich mehr Fahrzeuge geblitzt

„Wir haben wesentlich mehr Fahrzeuge gemessen als im Vorjahr und auch mehr Fahrzeuge beanstandet“, sagt Polizeisprecher Björn Schmitt. 2017 waren in Unterfranken rund 18 000 Fahrzeuge gemessen worden, 494 waren zu schnell unterwegs. Mit fast 23 000 fuhren knapp 5000 Fahrzeuge mehr durch die Kontrollen als im Vorjahr. Schmitt führt das höhere Verkehrsaufkommen auf das schöne Wetter zurück. Darüber hinaus wurden an ausgewählten Unfallschwerpunkten Kontrollen mit dem Laserhandmessgerät durchgeführt.

Aber viele Autofahrer fielen der Polizei auch positiv auf, so Schmitt. Wie nachhaltig Aktionen wie der Blitzmarathon sind, beweist auch eine unabhängige Studie. Demzufolge beeinflussen solche Aktionen das Fahrverhalten der Bevölkerung auch noch nach den eigentlichen Kontrollen. Insbesondere Autofahrer sind langsamer unterwegs und halten die Geschwindigkeitsbeschränkungen ein, was die Verkehrssicherheit auf den Straßen positiv beeinflusst. Erfahrungsgemäß hält die Wirkung der Kontrollen durchaus noch an, auch wenn die Messgeräte längst abgebaut sind, so Schmitt.

Fotoserie

Höhere Bußgelder bei Rasen und Drängeln gefordert

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte vorab gemahnt, Rasen sei kein Kavaliersdelikt und Hauptursache bei schweren Verkehrsunfällen. Auf einer am Donnerstag in Nürnberg beginnenden Verkehrsministerkonferenz wollen sich die Bundesländer für höhere Bußgelder bei Rasen, Drängeln und Falschparken einsetzen. In Bayern war es bereits der sechste Blitzmarathon.

Hauptunfallursache: überhöhte Geschwindigkeit

Auch im Jahr 2017 war überhöhte beziehungsweise nicht angepasste Geschwindigkeit Hauptunfallursache bei folgenschweren Verkehrsunfällen mit verletzten oder getöteten Personen. Allein in Unterfranken wurden bei Geschwindigkeitsunfällen 1000 Personen verletzt. 18 Verkehrsteilnehmer verloren sogar ihr Leben. Durch Kontrollaktionen, wie zum Beispiel auch solcher im Rahmen des 24-Stunden-Blitzmarathons, sollen Verkehrsunfälle vermieden und die Zahl von Verletzten und Getöteten minimiert werden.

Auch wenn der Blitzmarathon nun vorbei ist, werden in Unterfranken auch weiterhin Kontrollen und Messungen durchgeführt. Die Polizei appelliert an die Fahrzeugführer, sich auch weiterhin an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten und diese neben den persönlichen Fähigkeiten auch den Straßen- und Witterungsverhältnissen anzupassen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Claudia Kneifel
Blitzmarathons
Bußgelder
CSU
Joachim Herrmann
Raser
Unterfranken
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top