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München
Bienen-Volksbegehren: Kaniber hofft auf Entspannung bei Bauern
Zu wenig staatliche Förderung angesichts neuer Auflagen für Bayerns Landwirte? Die Ministerin weist Kritik zurück - und setzt auf regionalen Absatz und bessere Preise für Bio.
Kann Kritik an der Förderung für die Bauern im Zuge des Bienen-Volksbegehrens nicht nachvollziehen: Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU).
Foto: Kathrin Königl | Kann Kritik an der Förderung für die Bauern im Zuge des Bienen-Volksbegehrens nicht nachvollziehen: Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU).
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:29 Uhr

Ein Jahr nach dem so umstrittenen wie erfolgreichen Volksbegehren - was ist passiert? Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) glaubt an eine Entspannung der zuletzt oft aufgeheizten Stimmung unter Bayerns Landwirten: "Viele Bauern sehen nach und nach, dass sie gar nicht betroffen sind – oder zumindest nicht wirtschaftlich geschädigt werden."

Das vergangene Jahr sei allerdings auch für sie nicht immer einfach gewesen, sagt Kaniber gegenüber dieser Redaktion: "Es war hart, zumal zu dem Volksbegehren auch noch die Düngeverordnung kam." Die auf EU-Vorgaben basierende Verschärfung der Düngevorschriften seien keine direkte Folge des Volksbegehrens gewesen.

Förderung für Blüh-Streifen über Kulap

Anhaltende Kritik aus der Landwirtschaft, dass die staatliche Förderung zum Ausgleich der neuen Vorgaben zu gering sein, kann Kaniber nicht nachvollziehen: "Wir werden zum Beispiel auch konventionelle Bauern für Blühstreifen fördern", so die Ministerin. Möglich seien 350 Euro pro Hektar für die Umstellung und 270 Euro pro Hektar für die spätere Bewirtschaftung über das bestehende Kulturlandschaftsprogramm (Kulap).

Bei den umstrittenen Gewässer-Randstreifen sei die Förderung in Brüssel noch nicht genehmigt. Die Einschränkung der Nutzung der Feldränder an Gewässern sei aber erst nach der Freigabe der Förderung verpflichtend. Geplant sind 500 Euro pro Hektar in den ersten zwei Jahren, danach 200 Euro pro Hektar: "Auf die Fläche gerechnet werden die meisten Grundeigentümer damit keinen Verlust machen", so Kaniber.

Kaniber: Corona-Krise hat Bedeutung regionaler Landwirtschaft bekräftigt

Auch bei der Förderung der Bio-Landwirtschaft sieht Kaniber den Freistaat auf einem guten Weg: So gingen derzeit rund 40 Prozent der 100 Millionen Euro Kulap-Förderung in Bayern an die Bio-Betriebe, die einen Anteil von 15 Prozent haben. "Wichtiger als die Förderung ist aber aus meiner Sicht, regionale Absatz-Märkte für Bio-Produkte zu schaffen", findet Kaniber. Nur so könnten auch höhere Preise erzielt werden.

Ein positives Zeichen sei, dass die Corona-Krise vielen Menschen vor Augen geführt habe, wie wichtig eine regionale Lebensmittel-Versorgung sei: "Der Stellenwert der Landwirtschaft hat deshalb an Bedeutung gewonnen."

 
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  • W. S.
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar. Vielen Dank für den Hinweis. Vermutlich ist der Kommentator selbst verrutscht.
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  • H. H.
    ...geht der Natur in Bayern definitiv besser -

    lieber Herr Minister, behaupten kann auch ich erstmal alles - aber beweisen?

    Diesen Spruch glaube ich frühestens, wenn ich Zahlen zur (dauerhaften) Erholung des Insektenbestandes sehe (und die Neuversiegelung gestoppt wird). Solange befürchte ich weiterhin das Gegenteil.

    Apropos: wie lauten eigentlich die neuesten Zahlen zur Entwicklung des Pestizideinsatzes in Bayern? Habe beim UBA leider nur Zahlen für Deutschland bis 2018 gefunden, und denen zufolge blieb der Insektizideinsatz in den letzten Jahren ziemlich konstant.

    Wenn man natürlich "Bessergehen" so definiert, dass weniger Viecher um den vorhandenen/ schrumpfenden Lebensraum konkurrieren, haben Sie sicher Recht.
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  • J. H.
    Vielleicht verfolgt der Herr Minister den Trunp'schen Ansatz:

    1. Probleme lösen durch Marketing: Kleinreden, wegdiskutieren, z.B. den "Waldschadensbericht" in "Waldzustandsbericht" umbenennen. Schon ist die Welt und damit die Natur viel schöner.
    2. Weniger Stichproben machen. Weniger Test bedeuten weniger schlechte Ergebnisse.
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  • A. H.
    Das was Si.e im ersten Satz zu sagen belieben gilt aber für das Gegenteil auch - oder sollte wenigstens fairerweise gelten. Und wo sind da die (Ihre?) Beweise??????
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  • A. H.
    verrutscht: DAS IST EINE ANTWORT an GREYJOHN!
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  • H. H.
    ...brauch ich nich - @ glaubt-nicht-alles -

    ich befürcht ja nur und behaupte nix (und auch Sie nehmen sich Ihrem Nickname zufolge heraus zu zweifeln).

    Abgesehen davon habe ich das UBA zitiert, wo es Zahlen (nur) bis 2018 gibt und meinen Wunsch nach einer Fortschreibung geäußert, um - vielllleicht - erkennen zu können wie der Herr Minister auf seine doch recht vollmundige Behauptung kommt, wo er doch selber einräumt "messbar ist das an vielen Stellen noch nicht".
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  • A. H.
    Ach so, na dann is es ja auch nicht von Belng...
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  • H. H.
    ...yup - @ glaubt-nicht-alles -

    hab gar nicht verstanden was Sie da für einen Aufstand machen.

    Aber für Ihre Fortbildung (es sei denn Sie halten das eh alles für Fake News und glauben nur was Sie glauben wollen):

    Daten zur Bodenversiegelung:
    https://www.lfu.bayern.de/umweltkommunal/flaechenmanagement/versiegelung/index.htm
    Daten zum -zideinsatz:
    https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/pflanzenschutzmittelverwendung-in-der#zulassung-von-pflanzenschutzmitteln
    Daten zum Insektenrückgang:
    https://www.nature.com/articles/s41586-019-1684-3
    Vmtl. alles ohne Belang, wenn der Herr Minister Glauber Machtworte spricht, oder?
    Sie sind zu beneiden in der Welt die Sie sich geschaffen haben... na OK, der Sand zum Kopfreinstecken wird wohl eher nicht knapp... aber vielleicht überasphaltiert...
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  • A. H.
    O.k., spätestens als Sie sagten "...und behaupt ja nix" hätt ichs ahnen können, worm es geht: Halt mal a weng Gegen die (gottlob) grünlose Staatsreg........
    Und tschüs
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  • A. H.
    Der "Waldzustandsbericht" stammt aber jetzt nicht von Glauber!!
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  • J. H.
    Das ist richtig. Es zeigt aber, wie seit Jahrzehnten Umweltprobleme tendenziell von der zuständigen Behörde inkl. des temporären Amtsinhabenden gehandhabt werden.

    Keine Behörde zum Schutz der Umwelt, wie man naiverweise glauben könnte, sondern eher eine Beschönigungs- und Beruhigungsbehörde im Dienste wirtschaftlicher Interessen und Verbände.
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  • A. H.
    is doch o.k., ich wollt ja nur nicht, dass das dem "armen" Glauber nicht auch noch angehängt wird, der hat so schon Sorgen genug....
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