Trotz täglicher Rekordzahlen bei den Corona-Neuinfektionen auch in Bayern hat die Staatsregierung an diesem Dienstag deutliche Lockerungen der Corona-Regeln beschlossen: So dürfen in Kinos, Theatern und Konzertsälen ab diesem Donnerstag, 27. Januar, wieder bis zu 50 Prozent der Zuschauerplätze belegt werden. Gleiches gilt für regionale Sportveranstaltungen.
Beim Profisport dürfen Hallen und Stadien künftig mit bis zu 25 Prozent der Kapazität oder maximal 10 000 Zuschauern gefüllt werden. Es gilt jeweils die 2G-Plus-Regel sowie Maskenpflicht. Zudem sind in Bayern Veranstaltungen der Jugendarbeit, Prüfungen, Meisterkurse und Fahrschulen nach der 3G-Regel künftig auch wieder für getestete Ungeimpfte zugänglich.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) weicht mit diesen Lockerungen von dem erst am Montag getroffenen Beschluss von Bund und Ländern ab: Darin wurde unter anderem vereinbart, "dass die bisher geltenden Regeln grundsätzlich weiterhin Bestand haben". Bei den Zuschauerregeln für den Profisport sollten eigentlich bis zum 9. Februar für alle Bundesländer einheitlich geltende Vorgaben gefunden werden.
2G-Beschränkung im Einzelhandel in Bayern nun endgültig aufgehoben
Auch die bundesweit vereinbarte 2G-Beschränkung in weiten Teilen des Einzelhandels hat Söders Kabinett nun für Bayern endgültig aufgehoben. Diese Maßnahme war zunächst nur ausgesetzt, nachdem der Bayerische Verwaltungsgerichtshof die Kriterien für Geschäfte des "täglichen Bedarfs", die von 2G ausgenommen waren, in der vergangenen Woche beanstandet hatte. Außerdem wird die bundesweite Vorgabe von 2G-Plus in der Gastronomie in Bayern weiterhin nicht umgesetzt.
Söder hatte am Montagabend in Fernsehinterviews sogar weitere Lockerungen eingefordert: Das Festhalten von Bund und Ländern an den bisherigen Maßnahmen nannte er "unbefriedigend, weil wir erneut nur vertagt haben". Die Omikron-Variante sei weniger aggressiv, deshalb sei es nicht mehr angebracht, wie im vergangenen Jahr "mit Zusperren alles zu lösen".
Den neuen Sonderweg seiner Regierung wollte der Ministerpräsident nach dem Kabinettsentscheid am Dienstag allerdings nicht selbst erklären – er schickte stattdessen Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) vor die Presse. Hermann sprach anstatt von "Lockerungen" lieber von "Vereinfachungen" der Regeln. Es handle sich nicht um grundlegende Veränderungen, sondern nur "um maßvolle Anpassungen". Deshalb, so der Staatskanzleichef, habe Söder auch darauf verzichtet, selbst Rede und Antwort zu stehen.
Söder: Vom Kapitän im "Team Vorsicht" nun zum Spielführer beim "Team Lockerung"?
Zu Beginn der Pandemie selbsternannter Kapitän im "Team Vorsicht", scheint Söder vor dem Hintergrund sinkender Umfragewerte nun endgültig zum "Team Lockerung" gewechselt zu sein: Man könne "Vorsicht mit Augenmaß" auch erreichen, "indem man ein Stück weit atmen lässt, die Bevölkerung und die Menschen, und damit auch ein Signal der Hoffnung gibt", erklärte der CSU-Chef am Montag im BR. Viele Bundesländer seien bei den Zuschauerbeschränkungen für Sport und Kultur in den vergangenen Monaten deutlich weniger streng gewesen als Bayern.
Söders Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) warnte am Dienstag allerdings vor zu viel Zuversicht mit Blick auf Omikron. Die Entkoppelung der hohen Zahl der Neuinfektionen von der Krankenhausbelegung sei noch nicht dauerhaft sicher: "Wir stochern noch immer ein bisschen im Nebel", sagte Holetschek. "Wir müssen deshalb jederzeit weiter bremsbereit sein."
Es kotzt mich dermaßen an, dass in einer MP-Konferenz etwas beschlossen wird, das am Ende so wichtig ist, dass sogar das laufende Fernsehprogramm unterbrochen wird, um es der deutschen Bevölkerung so deutlich wie möglich, mitzuteilen. Das wären die neuen Regeln...
Doch dann dauert es nur Stunden, bis wenige Tage, bis fast alle MP's da ausscheren...
Ich dachte mal, dass diese Konferenzen dazu da wären, eine einheitliche Linie zu finden, die die Menschen auch mitgehen würden. Doch weit gefehlt: Vorher ist nachher:
Die geben nur Lippenbekenntnisse ab, und machen nach so einer Konferenz sowieso, was sie wollen... Bayern ist, aufgrund seiner Lage, ziemlich durch mit dem Thema...
Die Zahlen fallen, obwohl ich mich in meiner Heimatstadt (in Bayern) bei einer Inzidenz von deutlich über 1.000 sicherlich nicht wohl fühle.
Hier jetzt das Signal zu setzen: "All is Over!!!", "Wir machen wieder auf", ein Hohn für die Opfer sein würde...
Fast zwei Jahre Pandemie und dann so ein Satz. Inzidenzwerte sagen allein wenig aus. Außerdem ist Delta langsam Geschichte und Omikron hat übernommen. Des Weiteren wird niemand gezwungen, in Fußballstadien und zu Kulturveranstaltungen zu gehen, auch wenn dort die Maßnahmen, die auf den Infektionsschutz abzielen, noch immer streng sind. Unsinnig ist dagegen die 2G-Regel in der Gastronomie und 3G-Regel bei Prüfungen. Das Testen schützt die Ungeimpften nicht vor einer Infektion. Die Genesenen und Geimpften haben laut RKI eine hohe Infektionsgefährdung, lediglich die Geboosterten ein moderates. Das dürfte sich, wenn Omikron BA.2 dominant wird, nochmals ändern. Kurzum: Der Schutz vor einer Infektion durch die Impfstoffe wird immer schwächer und hält auch nicht lange. Deshalb wäre es konsequent, ausnahmslos alle
Mit Briten als Vorbild für Sonderwege braucht einem nichts mehr zu wundern.
Plant Söder vielleicht auch einen BAYEXIT?
Söder wird immer mehr zum Querdenker - die Frage bleibt was verursacht einen derartigen Wechsel der Strategie gegen den Rat von Virologen und anderen Experten...
Vielleicht hat Söder, inspiriert von den Denkern, nun auch selbst nachgedacht? Und erkannt, dass vieles von dem was diese so geschwurbelt haben inzwischen Realität geworden ist obwohl es stets als Verschwörungstheorie bezeichnet und heftig dementiert wurde.
Wenn sich Ihre Behauptung bewahrheitet haben Sie recht. Genau darum geht es doch. Schwurbeln kann jeder - wird es jedoch zur Realität nennt man es Voraussagung! Darauf kommt man mit nachdenken. Das tun in der Regel Menschen die nicht nur willenlos hinnehmen.
Danach macht jedes Bundesland wieder was es will