Die Chaos-Tage bei der AfD im Landtag gehen weiter: Nach dem Austritt des Mittelfranken Raimund Swobodaund dem Streit mit dem Oberbayern Franz Bergmüller kündigte nun der Co-Fraktionsvorsitzende Markus Plenk an, die AfD verlassen und zur CSU wechseln zu wollen. "Ich habe es satt, die bürgerliche Fassade einer im Kern fremdenfeindlichen und extremistischen Partei zu sein", zitiert ihn der "Spiegel". Manche seiner Fraktionskollegen seien "zu allem fähig".
CSU könnte in Zwickmühle geraten
Plenk war am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. CSU-Generalsekretär Markus Blume wollte sich auf Nachfrage dieser Redaktion zu Plenks Wechselwunsch nicht äußern. Für die CSU ist das Thema heikel. Parteichef Markus Söder hatte erst vor wenigen Wochen beim Politischen Aschermittwoch gemäßigte AfD-Mitglieder aufgefordert: "Kehrt zurück und lasst die Nazis in der AfD allein." Ein ernsthafter Eintrittswunsch Plenks könnte die CSU jedoch in eine Zwickmühle bringen.
Die zum rechtsnationalen Lager zählende zweite Vorsitzende der Landtags-AfD, Katrin Ebner-Steiner, verschickte am Freitagnachmittag zu Plenks Rückzug zunächst eine in scharfem Ton formulierte Presseerklärung. Keine 20 Minuten später zog sie den Text jedoch ohne Begründung wieder zurück.
Ein Mitarbeiter spendete einst 13 800 Euro an die NPD
Am Donnerstagabend war zudem bekannt geworden, dass die Landtags-AfD zwei ihrer Fraktionsmitarbeiter wegen früheren Verbindungen zur NPD sowie in einem Fall auch zur inzwischen verbotenen neonazistischen "Heimattreuen Deutschen Jugend" (HDJ) entlassen hat. Die Fraktion bestätigte in einer einzeiligen Pressemitteilung die Entlassungen, wollte sich offiziell zu den Hintergründen aber nicht äußern.
Dem Vernehmen nach handelt es sich aber um Laurens Nothdurft, der vor seiner Beschäftigung in München parlamentarischer Berater der AfD im baden-württembergischen Landtag war, sowie um den Fraktionsmitarbeiter Heinz Imbacher. Der Münchner Imbacher hatte laut einem Rechenschaftsbericht des Deutschen Bundestages im Jahr 2011 der NPD 13 800 Euro gespendet.
"Starke Wesensverwandtschaft zur Hitlerjugend"
Nothdurft hätte nach den internen Regeln der AfD offenbar gar nicht erst beschäftigt werden dürfen, weil die HDJ angeblich auf einer "Unvereinbarkeitsliste" der Partei steht. Aus der Fraktion hieß es, aufgrund der früheren Beschäftigung in Stuttgart habe man wohl nicht intensiv genug geprüft, nun aber die nötigen Konsequenzen gezogen.
Allerdings wäre es nicht schwer gewesen, die notwendigen Informationen zu bekommen. So taucht der Name Laurens Nothdurft in dem im Internet verfügbaren Gutachten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) zur AfDauf: "Der bereits wegen seiner Bezüge zur NPD erwähnte Laurens Nothdurft leitete zeitweise den Verband der HDJ", heißt es dort. Diese inzwischen verbotene neonazistische Gruppierung habe "eine starke Wesensverwandtschaft mit der Hitlerjugend" aufgewiesen, so der Verfassungsschutz.
Verfassungsschutz-Gutachten erwähnt den Fraktionsmitarbeiter gleich 26 Mal
Im Text des BfV-Gutachtens findet sich zudem der Name Ralf Özkara gleich 26 Mal. Özkara war bis November 2018 Landessprecher der AfD in Baden-Württemberg und arbeitet nun in führender Funktion für die Landtags-AfD in München. Laut Verfassungsschutz verteidigte er etwa die Bezeichnung des Holocaust-Mahnmals in Berlin als "Denkmal der Schande" durch den AfD-Rechtsaußen Björn Höcke als "für mich hingegen von Anfang an unproblematisch". Der Islam sei "ein verwesender Kadaver in unserem Land", gegen den er "bis zu meinem letzten Atemzug" kämpfen werde, wird Özkara an anderer Stelle zitiert.
Erst am Dienstag hatte der schwäbische AfD-Abgeordnete Christoph Maier im Landtag ein Gesetz zur strikten Überprüfung von Mitarbeitern aller Fraktionen gefordert: Die AfD stehe fest auf dem Fundament der freiheitlich demokratischen Grundordnung, erklärte Maier dort. "Das erwarten wir auch von unseren Mitarbeitern, die uns im Parlament unterstützen." Für die AfD sei es deshalb "eine Selbstverständlichkeit gewesen, dass vor der Einstellung polizeiliche Führungszeugnisse beigebracht wurden und eine Leumundsprüfung stattfand".
Meinten Sie damit nicht auch: "Lieber Faschist als Demokrat".
Am 10. Dezember 2018 erschien in der SZ ein Artikel über ihn. Dort heißt es:
"Es gibt keinen in der AfD, den ich kenne, der einen Hang zum Nationalsozialismus hat." Wer in der Fraktion dem "Flügel" angehört, wisse er nicht, sagt der Fraktionschef. Solche Strömungen spielten doch keine Rolle in der Landespolitik, etwa wenn es um Bildung gehe."
4 Monate später spricht er von "einer im Kern fremdenfeindlichen und extremistischen Partei."
Das passt doch nicht zusammen.
Vielleicht hat der Abgeordnete seine Kolleginnen und Kollegen erst noch richtig kennen gelernt
Für afd Anhänger ist so eine neutrale Zusammenfassung direkt wieder Hetze (einfach in die Kommentare schauen).
https://youtu.be/9Vd9vWtHWnE
denen die Demokratie noch was bedeutet, brechen jetzt mit der extremen nationalistischen Mehrheit in der Fraktion.
Die Fraktionsvorsitzende Ebner-Steiner hätte sicher gerne bis zur Europawahl den schönen Schein gewahrt.
Dazu hat sie sich selbst jedoch viel zu wenig im Griff. Ihre polternde Art und ihre extremen politischen Ansichten sind ein explosives Gemisch, die die bürgerliche Fassade schnell weg gefegt hat.
Gut so.
Je deutlicher die wahre Gesinnung wird desto schmäler wird das Wählerreservoir.
Diese durchschaubare Handlungsweise hat mich mal wieder in meiner Meinung bestärkt, daß zuminest Abgeordnete, die ihren Sitz über Liste erreicht haben, ihr Mandat bei Wechsel zurückgeben müssen.
Liebe CSU: Herzlichen Glückwunsch zu dieser charaktervollen Neuerwerbung.
Ich empfehle Ihnen viel Baldrian.
Wird supi.
Ich empfehle Ihnen eine "Imap".
Wenn schon, denn schon, mein Guter
Was ich von den Verbleibenden halte behalte ich für mich.