
Auf dem Nürburgring behielt Laurin Heinrich die Ruhe und jubelte über sein Podiumsdebüt in Deutschlands stärkster Rennserie. "Ich bin überglücklich. Das war ein Rennen bei schwierigen Bedingungen. Die Sicht war zwischenzeitlich wie in einer Waschmaschine. Da musste ich erst mal den Durchblick behalten", sagte Heinrich nach der Siegerehrung. Mit dem zweiten Platz und seinem ersten DTM-Podium sei "ein Traum" für ihn wahr geworden.
Heinrich und sein Team wählen die richtige Strategie beim Boxenstopp
Dass er im achten Rennen seiner ersten DTM-Saison die Trophäe für den zweiten Platz mit nach Hause nehmen würde, danach sah es am Sonntagmorgen noch nicht aus. Im Qualifying belegte Heinrich mit seinem Porsche nur Platz elf. Als das zweite Rennen an diesem Wochenende begann, regnete es in der Eifel, weshalb der Lauf aus Sicherheitsgründen mit zwei Einführungsrunden gestartet wurde.
Heinrich kämpfte sich bis zur Mitte des 60 Minuten und eine Runde langen Rennens langsam nach vorne und setzte wegen der Witterungsbedingungen auf einen späten Pflicht-Boxenstopp. Während einer Gelbphase, bei der alle Fahrer langsam fahren mussten und nicht überholen durften, holte sich Heinrich an der Box neue Reifen und fuhr als Dritter wieder zurück auf die Strecke.
Beim Überholen fühlt sich Heinrich trotz erfahrener Konkurrenten sicher
Trotz starker Gischt gelang ihm ein Überholmanöver, das ihn auf Platz zwei brachte. Auf der 3,6 Kilometer langen Sprint-Variante des Grand-Prix-Kurses gab er diese Position bis zur Zielflagge nicht mehr ab. "Ich wusste, ich habe den Speed. Obwohl ich auf der Strecke gegen weitaus erfahrenere Piloten kämpfen musste, fühlte ich mich beim Überholen sehr sicher. Tausend Dank an mein Team für die richtige Reifenwahl und die ideale Strategie", sagte Heinrich später.

Was am Sonntag erfolgreich war, wurde Heinrich am Vortag zum Verhängnis: Im ersten Rennen am Samstag kam er sehr früh an die Box, allerdings machte eine spätere Full-Course-Yellow-Phase seine Chancen auf eine vordere Platzierung zunichte. Der Kürnacher kam nur auf Rang 19: "Von Platz zwölf aus hatte ich einen guten Start und kämpfte mich bis auf den neunten Rang vor. Theoretisch, nach allen Boxstopps, lag ich auf Platz vier. Dann kamen aber der Regen und die Gelbphase auf der Strecke."
Laurin Heinrich ist zur Saisonhalbzeit in der Gesamtwertung Zehnter
In der Gesamtwertung, die der österreichische Porsche-Pilot Thomas Preining (Team Manthey) mit 117 Punkten anführt, liegt Laurin Heinrich, nachdem nun die Hälfte der Rennen absolviert sind, mit 51 Punkten auf dem zehnten Platz.
Die nächsten zwei DTM-Läufe, Nummer neun und zehn im Rennkalender dieser Saison, finden vom 18. bis 20. August auf dem Lausitzring nahe Dresden statt.