
Der WFV hat gegen den SV Seligenporten sein zweites Bayernliga-Heimspiel in Folge mit 1:2 verloren und ist dadurch mit einer Partie weniger auf dem Konto wieder auf den dritten Platz zurückgefallen. Vor lediglich 339 Zuschauern kamen die Zellerauer auf der Sepp-Endres-Sportanlage zu spät ins Rollen.
Der Dreikäsehoch, noch keine vier Jahre alt, hatte es wohl geahnt. Er schnappte sich nach dem Einlaufen mit den Mannschaften den Ball und hätte ihn am liebsten nicht mehr hergegeben. Für die Blauen wäre es im Nachhinein betrachtet besser gewesen, wenn der Rückrundenauftakt gar nicht angepfiffen worden wäre. „Insgesamt war es ein gebrauchter Tag“, sagte WFV-Trainer Marc Reitmaier: „Jetzt ist es wichtig, dass wir die Köpfe wieder hochbekommen und uns auf das nächste Spiel in Hof fokussieren.“
Eine Woche nach dem Aufsehen erregenden 5:1-Sieg beim gestürzten Spitzenreiter in Gebenbach hatten die Würzburger lange Zeit eine eher trostlose Darbietung gezeigt. Ob es am zu einem Nachlassen führenden Hochgefühl nach dem jüngsten Husarenritt lag oder die Gründe woanders zu suchen sind? Es wollte jedenfalls nicht viel zusammenlaufen – weder über die Flügel noch durch die Mitte. Auch die WFV-Standards landeten so gut wie immer auf dem Kopf eines Klosterers. Nur dreimal brachten die Zellerauer vor der Pause im SVS-Strafraum etwas zustande; dummerweise waren die Situationen jedes Mal bereits abgepfiffen. Zu Beginn forderten die Mainauer vergeblich einen Handelfmeter (7.).
Wie einfach das Toreschießen sein kann, zeigte Seligenporten – auch unter Mithilfe des WFV. Raffael Kobrowski und Tim Olschewski mussten jeweils auf Vorarbeit von Marco Wiedmann binnen drei Minuten nur noch freistehend einschießen (18.) beziehungsweise einköpfen (21.). Ein Wachmacher war der 0:2-Rückstand für die die Gastgeber zunächst nicht. Die Angriffsversuche wirkten weiter unstrukturiert.
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Reitmaier blieb sich dennoch treu und wechselte erst spät. „Es war mir bewusst, dass diese Elf zurückkommen kann, wenn ihr bis zur 70. Minute der 1:2-Anschlusstreffer gelingt.“ Nach einer knappen Stunde hatte sich Adrian Istrefi mal ein Herz gefasst – und Dominic Dachs aus der Distanz zu einer Glanztat gezwungen. Kurz darauf scheiterte Patrick Hofmann mit einer Doppelchance an Dachs. Der Klosterer-Keeper blieb nach dem zweiten Schuss benommen liegen und musste minutenlang behandelt werden. „Das war für alle Beteiligten nochmal eine Stresssituation, weil wir keinen Ersatzkeeper dabei hatten“, sagte SVS-Trainer Hendrik Baumgart. Mit brummendem Schädel musste Dachs in der 69. Minute den Treffer von Cristian Alexandru Dan hinnehmen. Der WFV legte nun nochmals alles in die Waagschale, blieb aber glücklos. „Letztes Jahr waren wir zu Hause ganz, ganz stark. Dieses Jahr sind wir auswärts ganz, ganz stark. Das ist im Fußball manchmal so“, sagte Reitmaier.
Die Statistik des Spiels
Würzburger FV – SV Seligenporten 1:2 (0:2)
Würzburg: Koob – Ganzinger (88. Röckert), Lorenz, Müller, Hänschke – Droszcz (83. Drösler), Istrefi – Hofmann (83. Kadiric), Fries, Michel – Dan.
Seligenporten: Dachs – Crow, Janz, Moos, Kramer – Wiedmann, Olschewski – Katidis (90. Ott), Kobrowski (84. Selmani), Bajrami – Glasner (71. Ekern).
Schiedsrichter: Ostheimer (Beratzhausen).
Zuschauer: 339.
Tore: 0:1 Kobrowski (18.), 0:2 Olschewski (21.), 1:2 Dan (69.).