So viele Athletinnen und Athleten wie in diesem Jahr sind beim "Lauf der Asse" noch nie an den Start gegangen. "Das ist der Rekord des heutigen Tages", tat Reinhard Peter am späteren Sonntagnachmittag seine Freude kund. Dass der Großteil der Läuferinnen und Läufer aus der Bundesrepublik und zahlreiche sogar aus der Region kamen, freute den Organisationsleiter des Würzburger Residenzlaufes besonders und ist ungewöhnlich in einem Wettbewerb, der in den vergangenen Jahren von afrikanischen Profis geprägt war.
Dabei ist das Vorhaben, das Feld regionaler zu machen, eines, das sie laut Peter beim Würzburger Residenzlauf schon länger verfolgen: "In diesem Jahr haben wir das Konzept noch mal verbessert, in dem wir gesagt haben: Jeder, der mit seiner Zeit eine gewisse Qualität nachweisen kann aus den letzten drei Jahren (bei den Männern unter 39 Minuten, bei den Frauen unter 40 Minuten auf zehn Kilometern, Anm. d. Red.), darf kostenlos starten. Das hat offensichtlich funktioniert."
Zu denen, die die Gelegenheit nutzten, sich mit den afrikanischen Topathletinnen und Topathleten und Größen wie den deutschen Marathon-Meistern Domenika Mayer (Siegerin der Frauenwertung/32:46) und Hendrik Pfeiffer (6./29:54) zu messen, gehörten auch die Nachwuchsathleten Elias Kriester von der LG Main Spessart und Manuel Lessing vom SV Würzburg 05/Laufstil Running Club, die auf der zehn Kilometer langen Strecke um die Residenz ihr Debüt gaben. Beim Sieg des Äthiopiers Kebede Endale Olkeba (28:37 Minuten) kamen sie auf die Plätze 25 und 16.
"Am Anfang, im Elitezelt, habe ich mich ein bisschen Fehl am Platz gefühlt, mit Leuten, die bei Olympia dabei waren und von den ganz großen Firmen gesponsert werden", erklärte der 17-jährige Lessing (33:32), der eigentlich Triathlet ist und sich in diesem Jahr nicht weniger vorgenommen hat, als in seiner Sportart deutscher Meister in der Jugend A zu werden.
Letztendlich viel sein Fazit positiv aus, sowohl was seine Leistung betraf, als auch den Lauf an sich: "Es hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht, mit solchen Leuten zu laufen." Kriester, der aus Retzbach kommt, konnte sich nicht nur darüber, sondern mit 35:27 Minuten sogar noch über eine persönliche Bestzeit freuen: "Es war megacool und hat Megaspaß gemacht, mit so vielen Leuten zu laufen. Auch richtig mit Profis, und da hinten dranzubleiben und zu kämpfen."
Um gute Zeiten und ein Finish kämpften auch im Hauptlauf 1002 Läuferinnen und Läufer und damit die meisten der insgesamt 1914 Teilnehmenden des Residenzlaufes. Bei den Frauen freute sich Sophia Nohner vom TSV Ipsheim über den Sieg, bei den Männern triumphierte Jan Böttner, Mitglied der Triathlonmannschaft des SV Würzburg 05.
Nicht als Erster, aber dafür mit viel Applaus bedacht, kam der 86-jährige Martin Müller aus Birkenfeld im Hundsrück ins Ziel. "Mir geht's hervorragend", waren die ersten Worte des ältesten Teilnehmers im Feld, dessen Paradedisziplin eigentlich die Kurzstrecken sind. 2021 wurde er in seiner Altersklasse M85 deutscher Meister über die 400 und 800 Meter. Und das Geheimnis seines Erfolges? "Ein diszipliniertes Leben führen. Regelmäßig seine Tabletten einnehmen und abends ein Glas Wein trinken - am besten Silvaner."
Die wichtigsten Ergebnisse vom 32. Residenzlauf
3. Philimon Kipkorir Martim 29:10 (Kenia), 4. Vincent Kimutai (Kenia) 29:11, 5. Tesfaye Homiyu 29:20 (TSV Pfungstadt), 6. Hendrik Peiffer 29:54 (TV Wattenscheid), 7. Eyob Solomon 30:24 (Eritrea), 8. Thorben Dietz 30:25 (SSV Ulm), 9. Tom Gröschel 30:34 (TC Fiko Rostock), 10. Dustin Uhlig 30:57 (TSG Heilbronn).