
Kommt es eigentlich noch darauf, wann das scheinbar Unvermeidliche Realität geworden ist? Spielt es noch eine Rolle, wann der Abstieg der Würzburger Kickers unumstößlich feststeht? Noch halten sich die Verantwortlichen des Fußball-Zweitliga-Letzten an der Resthoffnung fest. Das ist ja durchaus verständlich. Tatsächlich hat die Abschiedszeremonie aus Liga zwei schon längst begonnen. Es geht schleichend langsam und ist deshalb umso schmerzhafter. Die Spiele ohne Publikum, ohne Atmosphäre und ohne echte Perspektive - sie werden zur Qual. Beim 1:3 (0:1) gegen Darmstadt zeigten die Rothosen, woran sie in dieser Saison tatsächlich gescheitert sind: an den eigenen Fehlern. An der mangelhaften Chancenverwertung und daran, dass sie den Gegnern mit eigenen Patzern viele Tore erst ermöglichen.
Als Arne Feick schon am zweiten Spieltag Daniel Hägele als Kapitän der Mannschaft ablöste, waren die Kickers schon auf die schiefe Bahn geraten. Hinter ihnen lag eine Vorbereitung mit einer völlig unfertigen Mannschaft. Feicks Installation als Spielführer war die letzte Entscheidung von Ex-Trainer Michael Schiele, der damals nach dem 0:1 in Düsseldorf als Erster gehen musste. Mittlerweile ist mit Ralf Santelli bereits sein Nach-Nach-Nachfolger im Amt. Am Kader wurde während der laufenden Runde inzwischen gewerkelt wie an einem unfertigen Großprojekt. Fertig geworden sind sie bei den Kickers mit dem Kaderbau nie. Wohl auch, weil sich so viele Architekten daran versuchten. Vier Trainer, ein Sportdirektor und ein Vorstandsvorsitzender, ein neuer Sportvorstand und ein Berater machten mit. Wie der Einfluss von Felix Magath als Fußball-Chef des Investors in Zukunft sei, wurde Sportvorstand Schuppan am Dienstagabend vom übertragenden Bezahlsender gefragt: "Keine Ahnung, ob dazu einmal eine Meldung kommt. Von mir kann sie nicht kommen. Dementsprechend halte ich mich da raus." Schließlich sei Magath ja auch kein Kickers-Angestellter, lautete die Antwort, die durchaus Interpretationsspielraum lässt.
Am Dienstagabend saß nun Feick, der Kapitän, im Presseraum des Würzburger Stadions vor einer Videokamera und sollte Rede und Antwort stehen. Es war ein unangenehmer Pflichttermin, das merkte man ihm an. Dass in dieser Saison neben Hägele und Feick auch noch Patrick Sontheimer, Mitja Lotric, Christian Strohdiek und Hendrik Bonmann als Spielführer die Mannschaft aufs Feld führten, ist schon einmal ein Anzeichen dafür, was alles schief gelaufen ist. Eine klare Struktur, eine echte Hierarchie scheint diese Kickers-Mannschaft auch nach 30 Spielen noch nicht zu haben. Ob die vier Trainerwechsel diesen Prozess erschwert haben? "Die Frage beantwortet sich von selbst", sagte Feick.

Seit fünf Spielen hat nun Santelli das Sagen, drei davon gingen verloren. "Natürlich hat sich bei vielen Spielern, die über eine lange Phase der Saison hintendran waren, etwas getan. Weil sie sich besser mitgenommen fühlen, mehr Vertrauen und Einsatzzeit bekommen", so Feick: "Kurzfristig hat es Veränderungen gegeben, die sich in Hannover und gegen Nürnberg auch in Punkten ausgezahlt haben. Letztlich muss man die Dinge aber über einen längeren Zeitraum sehen." Wie lange der Zeitraum nun ist, in dem Santellis Arbeit bewertet wird? Möglich, dass bereits am nächsten Wochenende nach dem Auswärtsspiel beim Karlsruher SC am Freitag (18.30 Uhr) der Abstieg feststeht. Die drei letzten Spiele wären dann nur noch ein Schaulaufen.
Auch für Spieler, die gewiss nicht ihre Heimat in der Dritten Liga sehen? Man wird sehen, auf wen Santelli setzt. Stellvertretend für die Irrungen der Würzburger Transferpolitik stand diesmal Rajiv van La Parra. Der Niederländer kam im Winter aus der spanischen zweiten Liga, hatte wenig Spielpraxis. Man brauche Geduld mit ihm, hieß es immer wieder. Es dauerte bis zum Spiel gegen Darmstadt, bis der Halbbruder von Liverpool-Profi Georginio Wijnaldum sein ganzes Potenzial deutlich zeigte. Mit seiner überflüssigen Gelb-Roten Karte erwies er dem Team dann aber einen Bärendienst und trottete anschließend grußlos und alleine in die Kabine. Einer mehr in dieser Saison, der die in ihn gesetzten Hoffnungen nicht erfüllen konnte. Über die Gründe dafür werden sich die Kickers nun ihre Gedanken machen müssen.
Andere Vereine bauen schon längst an ihrer neuen Mannschaft und in, Wü. Da wird wieder abgewartet bis wieder nur die Restposten am Markt sind die keiner haben will aber die Kickers sind stolz sie zu haben
Man steigt ab, zugegebenermaßen einigermaßen blamabel mit den vielen nutzlosen Spielerverpflichtungen und Trainerwechsel und spielt nächste Saison halt in der 3. Liga - nicht gerade die schlechtesten Aussichten; andere -s. z.B. FC "Wolf"- strampeln sich jahrelange und wohl auch in Zukunft vergbens ab, dorthin zu gelangen.
Übrigens das Schlagbauer-Zitat betraf nicht einen Abstieg, sondern den danals gefährdeten Bestanbd des Vereins....
Aber so sind sie halt, die von Neid und Mißgunst zerfressenen Kommentatoren: von Nichts eine Ahnung, aber bei jedem sich vermeintlich bietenden Anlaß immer eifrig hetzten - wie erbärmlich!
Darauf muss man erstmal kommen.
Ich würde eher sagen als Punktelieferant stets sehr geschätzt, als schlechter Verlierer eher weniger.
samt Michael Schiele versenkt! Man muss sich das so vorstellen, man nehme eine Lostrommel, fülle sie mit meist arg limmitierten Spielern, ziehe die Namen und sagt passt scho! Quantität statt Qualität hat noch nie funktioniert, ausserdem wird kein Geld gespart, eher das Gegenteil. Selten wurde ein Abstieg so verdummbeutelt wie dieses Mal, der Berater lässt grüßen und empfiehlt sich!
José Mourinho hätte auch für den Fall des Einzug in den Europacup schon internationale Erfahrungen.