Jetzt tritt er endgültig in die Fußstapfen seines Vaters: Hannes Steinbach, Sohn des langjährigen Würzburger Bundesliga-Centers Burkhard Steinbach, hat bei Basketball-Bundesligist FIT/One Würzburg Baskets seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Der 18-Jährige, in der vergangenen Saison der "wertvollste Spieler" (MVP) der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga NBBL, entschied sich trotz zahlreicher Angebote aus dem In- und Ausland für einen Verbleib bei seinem Heimatklub und wird in der kommenden Saison einen der zwölf Plätze im Bundesliga-Kader belegen.
Zudem soll der 2,03-Meter-Mann beim drittklassigen Baskets-Farmteam in der ProB viel Einsatzzeit und Verantwortung erhalten. "Hannes ist eines der größten Talente seines Jahrgangs in Europa, und wir hätten ihn natürlich sehr gerne langfristig an uns gebunden. Wir sind glücklich darüber, dass er erst einmal für eine Saison bei uns bleibt, um sich weiterzuentwickeln", deutet Baskets-Sportdirektor Kresimir Loncar in einer Klub-Mitteilung an, dass es durchaus intensive und langwierige Vertragsverhandlungen waren, um Steinbach zumindest noch für die kommende Spielzeit an den Klub zu binden.
Hannes Steinbach mit der U18-Nationalmannschaft unterwegs
Aktuell ist das Baskets-Eigengewächs mit der deutschen U18-Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften im finnischen Tampere im Einsatz – und war dort nach der Vorrunde der statistisch effektivste Spielers des gesamten Turniers. Durchschnittlich 15,7 Punkte und 12,7 Rebounds erzielte Steinbach pro Partie bei den drei Siegen gegen die Türkei, Kroatien und Belgien. Am Mittwochmittag besiegte die deutsche Auswahl, vergangenes Jahr EM-Dritter, im Achtelfinale das in der Vorrunde sieglose Dänemark mit 80:74 (45:32). Mit 25 Punkten und 17 Rebounds, zehn davon am offensiven Brett, war Steinbach einmal mehr der herausragende Spieler der Partie.
Auch im Viertelfinale am Donnerstag beim knappen 87:86 (49:47)-Erfolg gegen Litauen glänzte das Würzburger Nachwuchstalent vor den Augen seiner Eltern Petra und Burkhard und erzielte mit 15 Punkten und 18 Rebounds abermals ein sogenanntes "Double-Double". Im Halbfinale am Samstag um 15 Uhr wartet der Sieger der Partie Schweden gegen Slowenien auf die deutschen Jungs.
Ein Platz im Baskets-Kader ist damit noch unbesetzt. Gesucht wird noch der Nachfolger von US-Spielmacher Otis Livingston II, dem besten Offensiv- und wertvollsten Spieler der Liga der vergangenen Saison. Nach Informationen dieser Redaktion wird sein Landsmann Jhivvan Jackson in Livingstons große Fußstapfen treten. Der 25-Jährige ging zuletzt für Absteiger Tigers Tübingen auf Korbjagd und war mit durchschnittlich 18,5 Zählern pro Partie drittbester Werfer der Liga.
Der aktuelle Kader der FIT/One Würzburg Baskets: Zac Seljaas, Mike Davis Jr., Nelson Phillips, Robert Ford III, Tyrese Williams (alle USA), Owen Klassen (CAN), Bazoumana Koné, Max Ugrai, Julius Böhmer, Fabian Bleck, Lukas Wank, Hannes Steinbach (alle D). Zugänge: Fabian Bleck (Hakro Merlins Crailsheim), Lukas Wank (EWE Baskets Oldenburg), Mike Davis Jr. (Fenerbahce Istanbul 2/Türkei), Nelson Phillips (Vrsac D.O.O./Serbien), Robert Ford III (Montana State University), Tyrese Williams (Gostivar/Nordmazedonien). Abgänge: Collin Welp (BG Göttingen), Otis Livingston II (Galatasaray Istanbul), Javon Bess (Turk Telekom Ankara), Isaiah Washington (SLUC Nacy), Darius Perry (Promitheas Patras), Felix Hoffmann (Karriereende), Elijah Ndi (Ziel unbekannt).