Den Vatertag und ihr vorletztes Heimspiel der Saison (18 Uhr, tectake Arena) werden die Handballer der Wölfe Würzburg (5. Platz/38:16 Punkte) wohl ohne ihre einzigen beiden Papas in der Mannschaft begehen. Ohne Rückraumrechts Steffen Kaufmann in jedem Fall; er fällt bekanntlich seit Längerem wegen eines Kreuzbandrisses aus. "Steffen kann wieder gehen, muss aber aufpassen, dass er nicht aus dem Gleichgewicht gerät", frotzelt Trainer Johannes Heufelder angesichts von Trinktraditionen am Vatertag.
Weniger nach Scherzen zumute ist ihm in Bezug auf den anderen Papa in seiner Mannschaft: "Patrick Schmidt liegt krank im Bett. Ich glaube nicht, dass er am Donnerstag wird spielen können." Neben dem Kapitän wird, so befürchtet Heufelder, auch Spielmacher Joel Mauch ausfallen, der am vergangenen Samstag im Spiel gegen den TSB Heilbronn-Horkheim umgeknickt war. Ein MRT am Mittwoch soll Klarheit darüber geben, wie schwer er sich am Fuß verletzt hat. "Meine Hoffnung ist klein, dass Paddi und Joel einsatzfähig sein werden", sagt der Coach, der sich Woche für Woche mit neuen Ausfällen auseinandersetzen muss.
In Neuhausen erster Auswärtssieg nach eineinhalb Jahren
Mit Neuhausen kommt ein Gegner nach Würzburg, an den die Wölfe gute Erinnerungen haben. Am 28. Oktober 2023 feierten sie dort nicht nur ihren ersten Auswärtssieg in dieser Saison, sondern auch den ersten nach zuvor eineinhalb Jahren mit 26 Niederlagen in fremden Hallen. Beim 37:31 erzielten sie zudem so viele Auswärtstore wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr.
Wollen die Wölfe im Aufstiegsrennen weiter alle Trümpfe in der eigenen Hand behalten, dann ist ein Erfolg gegen die Schwaben aus dem Landkreis Esslingen auch im Rückspiel quasi Pflicht. Der einzige verbliebene Konkurrent im Kampf um das zweite Ticket für die Aufstiegsrunde, der viertplatzierte HC Oppenweiler/Backnang, hat bereits eine Partie mehr absolviert und ist an Christi Himmelfahrt spielfrei. Mit einem weiteren Sieg würden die Würzburger mit dem HCOB an Punkten gleichziehen. Um den Gegner des letzten Spieltags auch in der Tabelle zu überholen, bräuchte es einen Sieg mit mindestens elf Toren Differenz.
Das erscheint nicht nur angesichts der erneut drohenden Ausfälle ambitioniert, sondern auch mit Blick auf die Angriffsstärke der Gäste. Im Rückraum verfügt Neuhausen über zwei Top-Ten-Torschützen der Liga: Spielmacher Timo Durst (2. Platz/198 Tore, davon 34 Siebenmeter) – im Hinspiel mit elf Treffern erfolgreich – und Routinier Hannes Grundler (9./167/10). "Die Kunst wird es sein, sie nicht zu frei werfen zu lassen, aber auch die Räume am Kreis eng zu halten", gibt Heufelder seiner Abwehr als Aufgabe mit. Einen Anreiz für seine Mannschaft hat er auch: Wenn sie gewinnt, kriegt sie das verlängerte Wochenende frei.