
Erst tat sich nach dem knappen Scheitern in den Spielen um den Drittliga-Aufstieg bei Fußball-Regionalligist Würzburger Kickers lange Zeit gar nichts. Jetzt geht alles plötzlich ganz schnell. Erst am gestrigen Abend gaben die Rothosen bekannt, dass die Zusammenarbeit mit Trainer Marco Wildersinn nach zwei Jahren zu Ende geht. Nun steht bereits der Nachfolger fest: Markus Zschiesche heißt der neue Cheftrainer, der bei den Würzburger Kickers mit dem klaren Auftrag in die Saison starten wird, den Klub zur Meisterschaft und drei Jahre nach dem Abstieg zurück in die 3. Liga zu führen.
Es ist also keiner der im Umfeld genannten Kandidaten wie Ex-Schweinfurt-Coach Marc Reitmaier oder der aus dem Main-Tauber-Kreis stammende Ex-Profi Martin Lanig geworden, dem die Kickers ihre Mission anvertrauen. Mit der Verpflichtung Zschiesche ist den Kickers eine Überraschung gelungen. Der 42-jährige galt zuletzt als ganze heiße Aktie auf dem Trainermarkt im Nord-Osten des Landes.
Den SV Babelsberg hat er in der abgelaufenen Saison in der dortigen Regionalliga auf Platz fünf geführt, landete damit vor Klubs wie dem mit viel Geld und Ex-Profis gepimpten VSG Altglienicke oder Traditionsvereinen aus Jena, Chemnitz, Zwickau oder Erfurt. Eine gemessen an den finanziellen Möglichkeiten in Potsdam starke Leistung. Zschiesches Vertrag war zum Saisonende ausgelaufenen, Trainer und Klub hatten Ende April bekannt gegeben, die Zusammenarbeit nicht fortsetzen zu wollen.
Mit Montcheu und Junge-Abiol bei TeBe Berlin
Vor seiner Station beim SV Babelsberg hatte Zschiesche bereits bei TeBe Berlin mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Damals gehörten mit Benyas Junge-Abiol und Fabrice Montcheu auch zwei Spieler zu seinem Team, die in der vergangenen Saison für die Würzburger Kickers kickten und nun auch gewiss Kandidaten für eine Weiterverpflichtung sind. Denn fest steht nach der geklärten Trainerfrage rückt nun umso mehr die Kaderplanung bei den Kickers in den Fokus.
Denn der gebürtige Berliner Zschiesche ist, das machte er zuletzt deutlich, ambitioniert. Schon der Wechsel nach Babelsberg im Sommer 2022 war für ihn einer neuer Karriereschritt, nachdem TeBe Berlin in der Regionalliga kaum noch weiteres Entwicklungspotenzial hatte. Babelsberg führte er nach einem Kaderumbruch vor zwei Jahren ins vordere Tabellendrittel. Nun will er mit den Kickers der Sprung in die 3. Liga schaffen. Die für diese Spielklasse nötige Uefa-Pro-Lizenz hat Zschiesche bereits erworben. In der offiziellen Mitteilung des Klubs wird der Neue zitiert: "Der Verein möchte zielstrebig in die 3.Liga, das gleiche Ziel habe ich als Trainer ebenfalls. Es wird natürlich kein Selbstläufer, deshalb bin ich kein Mann der vielen Worte, sondern versuche Taten sprechen zu lassen. Es wartet viel Arbeit auf uns. Diese geht auch direkt los!"