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Würzburg
Wieso der Pokalerfolg für die Kickers so wertvoll ist
Fünf Gründe, warum der souveräne Auftritt beim 3:1 in Aubstadt der Mannschaft von Michael Schiele auch für die nächsten Spiele in der Dritten Liga hilft.
Luca Pfeiffer war mit drei Toren der Mann des Pokalspiels in Aubstadt. 
Foto: Frank Scheuring | Luca Pfeiffer war mit drei Toren der Mann des Pokalspiels in Aubstadt. 
Norbert Hohler
Norbert Hohler
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:59 Uhr

Die Erleichterung war spürbar: Nach den Frusterlebnissen in Braunschweig (2:5) und gegen Zwickau (0:2) mit dem Sturz auf einen Drittliga-Abstiegsplatz hat den Würzburger Kickers der Pokalsieg in Aubstadt (3:1) das ersehnte Erfolgserlebnis beschert. Fünf Gründe, warum die Mannschaft von Michael Schiele aus der Partie gegen den Regionalliga-Vierten Rückenwind für das nächste Punktspiel bei Waldhof Mannheim (14. September) bekommt.    

1. Der Torjäger trifft

Einen Dreierpack hat Luca Pfeiffer zumindest bei den Kickers noch nicht geschafft. "Keine Ahnung, was das kostet, was da fällig wird. Da muss ich die Jungs fragen", frohlockte der 1,96 Meter große Stürmer nach dem Spiel in Aubstadt. "Die ersten zwei Tore haben sie mir geschenkt, die Jungs", fand der gebürtige Bad Mergentheimer, der zweimal aus kurzer Distanz wenig Mühe hatte, zu vollstrecken. Dass er dabei goldrichtig stand, gefiel seinem Trainer: "Er ist durchgelaufen, genau richtig in die Tiefe gegangen", lobte Michael Schiele und fügte lächelnd einen dezent formulierten Wunsch an. "Er könnte manchmal noch ein bisschen mehr laufen", so Schiele. "Aber was er macht, ist richtig gut."

2. Kaufmann und Ronstadt harmonieren

Es ist beileibe kein Zufall, dass alle drei Kickers-Tore über die rechte Seite vorbereitet wurden. Während Fabio Kaufmann seit Wochen in guter Verfassung ist, war der bärenstarke Auftritt von Frank Ronstadt anstelle von Luk Hemmerich die positive Überraschung. "Wir haben bei den Toren sehr gut durchkombiniert über außen", lobte Michael Schiele, wobei ihm besonders gefallen hat, dass der 22-jährige Ronstadt bei Tor Nummer zwei den Kopf oben hatte und den freistehenden Pfeiffer so mustergültig anspielen konnte. Und wie der von Werder Bremens Regionalligateam gekommene Youngster vor Tor Nummer drei mit entschlossenem Antritt die Aubstädter Abwehr düpierte und gekonnt auf Pfeiffer durchsteckte, war sehenswert. Bleibt die Frage, ob es bei Ronstadt insbesondere bei der Defensivarbeit gegen stärkere Widersacher wie Aubstadt ähnlich gut klappt.   

3. Dem Druck standgehalten

Es war einiger Druck im Kessel nach der Heimpleite gegen Zwisckau, so sehr sich die Verantwortlichen vor dem Pokalspiel auch bemüht hatten, das eher klein zu reden. Nach dem Spiel in Aubstadt räumte Michael Schiele freimütig ein, dass "der Druck auf unserer Seite war", die Jungs das super angenommen hätten. "Der Klassenunterschied war auf dem Rasen sichtbar", fand auch Dreierpacker Pfeiffer, was bei den Vorzeichen keineswegs sicher schien. Schließlich ist der TSV als Regionalliga-Neuling forsch auf Rang vier gestürmt - und die Kickers-Abwehr hatte sich zuletzt alles andere als sattelfest gezeigt. Diesmal war von schnellen Konterspiel der Aubstädter über die Flügel wenig zu sehen, und auch die Stürmer Schmidt und später Bieber waren bei Hägele, Schuppan im Zentrum sowie Ronstadt und Herrmann abgemeldet.  

4. Mit Simon Rhein mehr Varianten

Neuzugang Simon Rhein vom 1. FC Nürnberg war ein Blitzstart bei den Kickers vergönnt: Am Montag Medizincheck und erstes Training mit der Mannschaft, am Dienstag erster Einsatz (ab 65.) für Patrick Sontheimer, der diesmal nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Rhein durfte insbesondere deshalb ran, damit er möglichst schnell in die Mannschaft hineinwächst, wie Michael Schiele auf Nachfrage bestätigte. Auch wenn der Ex-Cluberer mit acht Bundesliga-Einsätzen diesmal kaum auffiel - er ist technisch versiert und eröffnet Schiele eine Option mehr, nach Formkurve und Trainingsleistung bzw. dem jeweiligen Gegner aufzustellen.  

5. Ungestörte Vorbereitung auf Mannheim

Hätten die Kickers das Schicksal erlitten wie Ligarivale FC Ingolstadt beim FC 05 Schweinfurt - nämlich bei einem Regionalligisten rauszufliegen -, es hätte garantiert einige Unruhe am Dallenberg gegeben. Doch jetzt kann Michael Schiele an diesem Donnerstag (16.30 Uhr) im Testspiel bei der SpVgg Greuther Fürth relativ gelassen experimentieren, Varianten für das Punktspiel in Mannheim ausprobieren. Das Duell bei den Grünweißen in Fürth wir auf der der Charly-Mai-Sportanlage ausgetragen.

 
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  • berndburgis
    Der Hinweis von Herrn Schiele, daß Stürmer Pfeiffer manchmal noch etwas mehr laufen könnte ist mal wieder so ein typischer "Schiele-Kracher"! Er soll doch froh sein, daß er wieder einen Stürmer hat, der weis wo das Tor steht. Bei Baumann wäre dieser Hinweis nicht gekommen. Baumann war in dieser Runde in allen Spielen immer "turmhoch" der schlechteste Stürmer auf dem Platz, aber das hat Herrn Schiele nicht gestört, Baumann war ja gesetzt. Es ist natürlich menschlich schlimm, daß Baumann sich so schlimm verletzt hat, aber rein sportlich fehlt er in keinster Weise. Zurück zu Pfeiffer, die modernen Rasenschachtrainer (auch Schiele) wollen daß die Stoßstürmer immer den ganzen Platz "beackern"! Es rennen noch 9 weitere Spieler auf dem Platz herum, aber der einzige Stoßstürmer soll die "Welt retten"?! Wenn Herr Schiele weniger Rasenschach und mehr Fußball spielen lassen würde, wären die Erfolge der Kickers größer. Aber Schiele war zweimal Fünfter und hat dadurch "Narrenfreiheit"!
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