Die Ochsenfurter Stadtmeisterschaft findet statt. Noch Anfang des Jahres drohte ihr allerdings das Aus. Nun aber messen sich an diesem Sonntag, 16. Juli, der Ochsenfurter FV als Ausrichter sowie der SV Tückelhausen/Hohestadt, der SV Kleinochsenfurt und Titelverteidiger FC Hopferstadt im Maininsel-Stadion. Turnierbeginn ist um 12 Uhr, alle zwei Stunden startet eine Partie.

"Die Stadtmeisterschaft hat es immer gegeben. Es ist mit den Jahren schwieriger geworden, das Turnier zu organisieren, das ist unbestritten. Und dass es deshalb neue Impulse braucht, ist auch klar. Aber deswegen einfach aufhören? Das ist auch keine Lösung", findet Peter Juks.

Der 59-Jährige war selbst mal Fußballer. "Als kleiner Bub habe ich in der Jugend beim FCO gekickt", sagt der Ochsenfurter Bürgermeister im Gespräch mit dieser Redaktion. Seit 2014 sitzt er im Rathaus der größten Stadt des Landkreises.

Titelverteidiger Hopferstadt hat die Stadtmeisterschaft elfmal gewonnen

Nachdem der Sportbeirat, in dem sich alle Sportvereine der Stadt zweimal im Jahr zum Austausch und für Absprachen treffen, im vergangenen Jahr getagt hatte, sah es danach aus, dass die Ochsenfurter Stadtmeisterschaft 2022 zum 47. und letzten Mal ausgetragen worden sei.

Im vergangenen Juli hatte der FC Hopferstadt gewonnen – zum elften Mal in der langen Historie des Turniers, die der 1. FC Ochsenfurt mit 16 Erfolgen als Rekordsieger anführt. Damit zogen die Hopferstädter gleich mit dem SV Erlach, der ebenfalls elfmal gewonnen hatte.

Der FCO schloss sich 2011 mit dem SV 72 zusammen, es entstand der OFV. Auch der SV Erlach nimmt, nachdem er zuvor noch eine Spielgemeinschaft mit Sulzfeld hatte, seit der vergangenen Saison nicht mehr am Spielbetrieb teil. Die potenziellen Teilnehmer für eine Stadtmeisterschaft sind weniger geworden. Dennoch: Rund 600 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Turnier auch im vergangenen Jahr an beiden Tagen.

"Die Stadtmeisterschaft wurde von den Zuschauern immer gut angenommen. Deshalb fand ich das Ergebnis der Sportbeiratssitzung, keine Stadtmeisterschaft auszurichten, nicht in Ordnung", erklärt Juks sein Engagement. Er lud die Vorsitzenden der Vereine ins Rathaus ein. "Da haben wir eine gute Lösung gefunden", findet er.

Schon 2022 hatte die Stadtmeisterschaft etwas anders ausgesehen, als sie geplant gewesen war. Es sollten alle fünf Vereine teilnehmen, eine zweite Mannschaft hätte das Feld auf sechs Teilnehmer gestreckt. Schließlich trugen vier Teams das Turnier an zwei Tagen mit Halbfinale und Finale über je zweimal 45 Minuten aus.

Stadtmeisterschaft findet an einem Tag statt und die Spielzeit wird verkürzt

In diesem Jahr, so die Lösung, findet die Stadtmeisterschaft an einem Tag statt: Halbfinale, Spiel um Platz drei und Finale mit jeweils einer Spielzeit von zweimal 30 Minuten. Ausrichter ist der Ochsenfurter FV. Walter Meding, Ausschussmitglied beim OFV, freut sich über die Rettung: "Bei der Stadtmeisterschaft ist richtig was los. Es ist einfach eine gute Tradition: Wer gewinnt, hat diesen Titel die nächsten 30 Jahre im Vereinsheim hängen."

Der einzige Klub, der in diesem Jahr auf eine Teilnahme verzichtet, ist der TSV Goßmannsdorf. "Wir hätten mitgemacht, aber wir hatten, als das entschieden wurde, noch zu wenige aktive Spieler", sagt der Vereinsvorsitzende Mark Seyrich zum Verzicht. Glücklicherweise habe sich das durch zehn Neue in den vergangenen Wochen etwas geändert, doch liege der Fokus darauf, "eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen".

Zum Reiz der Stadtmeisterschaft gehört es, dass Rivalen aufeinandertreffen, die in der Liga nicht auf gleicher Ebene spielen: Hopferstadt stieg in die Kreisliga auf, Tückelhausen/Hohestadt tritt in der Kreisklasse, Kleinochsenfurt und der Ochsenfurter FV in der A-Klasse an. Der neue Modus, es kompakt an einem Tag – statt wie früher an bis zu vier Tagen – auszutragen, könnte die Attraktivität des Turniers auch wieder steigern.