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Tischtennis
Wie der FC Bayern den SB Versbach im Tischtennis geschlagen hat
Versbachs Drittliga-Routiniers verlieren gegen die jungen Wilden des FC Bayern München in der Dritten Bundesliga Süd. Zwei enge Duelle entscheiden das Duell zugunsten der Gäste.
Nico Christ (links, SB Versbach) schlägt gegen Daniel Rinderer (Bayern München) auf. Dieses Einzel gewann der Versbacher mit 3:1. Auch im Doppel an der Seite von Daniel Geist verließ er die Platte als Sieger. Im zweiten Einzel unterlag Christ allerdings dem aus Hösbach stammenden Florian Schreiner mit 1:3.
Foto: Julien Becker | Nico Christ (links, SB Versbach) schlägt gegen Daniel Rinderer (Bayern München) auf. Dieses Einzel gewann der Versbacher mit 3:1. Auch im Doppel an der Seite von Daniel Geist verließ er die Platte als Sieger.
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:08 Uhr
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Tischtennis, 3. Bundesliga Süd
SB Versbach – Bayern München 2:6 (14:20)

Spektakuläre Ballwechsel, spannende Matches und ein klares Endresultat: Dass sich das junge Quartett des FC Bayern – sein Altersdurchschnitt betrug am Samstag exakt 20 Jahre – vor knapp 100 Zuschauern mit 6:2 bei den routinierten Versbachern (im Schnitt 39,8 Jahre alt) durchsetzte, lag nur an ein paar Nuancen in den entscheidenden Duellen.

"Es ist schade um die verpassten Chancen. Vieles ist gut gelaufen, aber am Ende waren die Münchner unterm Strich eben besser, sonst hätten sie nicht so deutlich gewonnen", sagte Versbachs Spitzenspieler Nico Christ, der selbst einen starken Tag erwischt hatte.

Zunächst gewann er an der Seite von Daniel Geist das Eingangsdoppel, dann bezwang er souverän den bayerischen Meister Daniel Rinderer. Den ersten Satz gab Christ zwar noch ab, dann überlistete er aber den 19-Jährigen mit seinen blitzgewandten Angriffsschlägen.

Ball und Bindhammer geben im Doppel eine 2:1-Satzführung ab

Auch bei Andreas Ball und Felix Bindhammer hatte es zuvor gegen das Münchner Einserdoppel gut ausgesehen. Doch eine 2:1-Satzführung und ein 8:5 im vierten Durchgang reichten nicht zum Sieg. "Das war der erste große Knackpunkt. Hier hätten wir richtig Aufwind bekommen können", sagte Christ. Weil auch Ball gegen Florian Schreiner, die aus Hösbach stammende Nummer eins der Bayern, den Kürzeren zog, stand es zur Pause 2:2.

Im hinteren Paarkreuz hat sich bei den Oberbayern der erst 17-jährige Tom Schweiger in die Mannschaft gespielt. Sein treuester, aber auch kritischster Fan ist sein Vater, der den Filius in Versbach im Schweiger-Trikot unterstützte. "Nach tollen Erfolgen bei internationalen Turnieren hat er gerade eine Schwächephase", berichtete Klaus Schweiger, der selbst für Altdorf bei Landshut aufschlägt.

Tom, der gemeinsam mit Lorenz Schäfer vom Oberligisten TTC Kist, der ebenfalls zuschaute, im Münchner Tischtennis-Leistungszentrum gefördert wird, lag zu diesem Zeitpunkt gegen Versbachs Felix Bindhammer mit 0:2 und 2:5 zurück. Schweiger nahm seine Auszeit und kämpfte sich anschließend zurück. Bindhammer konterte und ging mit 10:9 in Führung – Matchball.

Bindhammer vergibt einen Matchball gegen 17-jähriges Talent

Es folgte ein atemberaubender Ballwechsel, bei dem der 38-Jährige seinen Kontrahenten bereits in die Ballonabwehr in Bandennähe gezwungen hatte. Doch Schweiger brachte die leichte Plastikkugel immer wieder zurück auf die Platte. Irgendwann verschlug Bindhammer – und unterlag schließlich dem immer forscher agierenden Schweiger.

"Ich bin fix und fertig. Ein Fünfsatzspiel des Sohnes ist viel schlimmer als ein eigenes", atmete Klaus Schweiger mit der Kaffeetasse in der Hand tief durch. Für Christ war diese Versbacher Niederlage "der Genickbruch". Denn im parallelen Einzel konnte Geist nicht an seine starke Trainingsform anknüpfen und verlor gegen Nico Longhino mit 1:3.

Die Hoffnungen auf einen Punktgewinn gegen den neuen Spitzenreiter aus der Landeshauptstadt schwanden angesichts eines 2:4-Rückstandes zusehends, zumal Ball nun im vorderen Paarkreuz gegen Rinderer verlor.

Warum sich Versbach keine Sorgen um den weiteren Saisonverlauf macht

Und Christ unterstrich selbst noch einmal das Narrativ vom Spiel der verpassten Chancen. Beim Satzstand von 1:1 führte er gegen Schreiner im dritten Abschnitt mit 9:5 – und verlor dennoch. Im letzten Durchgang eines unterhaltsamen Nachmittags vergab der 39-Jährige gar vier Satzbälle.

"Wir müssen noch ein bisschen an unserer mentalen Stärke arbeiten, noch ein bisschen mehr an uns glauben und vor allem Spaß haben", erklärte Christ: "Dann mache ich mir gar keine Sorgen um diese Saison." Weiter geht’s für Versbach dann am 23. Oktober mit einem Gastspiel im badischen Weinheim.

Ergebnisse, Doppel: Christ/Geist – Longhino/Schweiger 13:11, 12:10, 8:11, 12:10; Ball/Bindhammer – Schreiner/Rinderer 9:11, 11:5, 11:7, 9:11, 3:11. Einzel: Christ – Rinderer 12:14, 11:1, 11:5, 11:1; Ball – Schreiner 12:10, 8:11, 6:11, 4:11; Bindhammer – Schweiger 11:5, 11:6, 11:13, 9:11, 6:11; Geist – Longhino 8:11, 8:11, 11:9, 7:11; Christ – Schreiner 4:11, 11:8, 10:12, 10:12; Ball – Rinderer 11:6, 6:11, 9:11, 4:11.

 
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