Leonie Beck hat bei den Swim Classics in Wuppertal für einen Paukenschlag gesorgt: In 15:40,05 Minuten kam die WM-Medaillengewinnerin vom SV 05 Würzburg bis auf 3,1 Zehntel an den Deutschen Rekord heran, den Sarah Köhler vor knapp zwei Jahren beim in Wiesbaden geschafft hatte.
Und nicht nur das: Die 22-Jährige stellte damit auch eine neue Weltjahresbestzeit auf. Auch im gesamten Jahr 2018 war weltweit keine Athletin auf der Kurzbahn schneller als die mehrfache Deutsche Meisterin in Wuppertal. Um die Leistung einzuordnen: Der Sieger der Herren über die 1500m Freistil, Sander Crooijmans aus den Niederlanden, war in 15:27,01 Minuten nicht einmal eine Sekunde je 100m schneller als Beck.
Siehe auch ein Interview mit Leonie Beck: Die sensible Schwimmerin
Wie die Würzburgerin per Whatsapp-Nachricht mitteilte, kam ihre Superzeit in Wuppertal eher ungeplant und leicht überraschend zustande. „Als ein Saisonhöhepunkt war der Start nicht gedacht.“
Sie wolle sich trotz der Weltklassezeit im Becken weiter aufs Freiwasserschwimmen konzentrieren. Daran habe sich nichts geändert. „Der Saisonhöhepunkt werden die Olympischen Spiele im August 2020 in Tokio, und zwar das Rennen über die zehn Kilometer“.
Ihre Topform unterstrich Leonie Beck auch am zweiten Wettkampftag in Wuppertal: Da siegte sie über die 400m Freistil in 4:00,76 Minuten und kam bis auf gut anderthalb Sekunden an den Deutschen Rekord heran. Zweite in dem Rennen wurde ihre Teamkollegin Lea Boy in 4:08,44 Minuten. Siegerin Beck unterbot mit ihrer Zeit auch erneut die Norm (4:05,00) für die Kurzbahn-EM 2019, die vom 4. bis 8. Dezember in Glasgow stattfindet. Außerdem kam sie über 100 Meter noch auf Platz drei.
Eine weitere EM-Norm rückt in Reichweite: Über die 800m Freistil schwamm Team-Weltmeisterin Lea Boy vom SV 05 Würzburg in 8:27,76 Minuten zum Sieg und kam damit bis auf etwas mehr als drei Sekunden an die Quali-Zeit heran. Bisher hat auf dieser Strecke nur Leonie Beck (8:17,98 Minuten) die Norm erfüllt. Etwas zu feiern gab es auch für ihren Bruder Sebastian: Der 19Jährige siegte in Wuppertal über die 200m Rücken der Herren in einer Zeit von 1:59,04 Minuten.
Der mehrfache Olympiasieger und Weltmeister Anthony Ervin hat es noch drauf: Über die 100m Freistil schlug der 38-jährige US-Amerikaner nach 49,68 Sekunden als Erster an und hielt dabei den 17 Jahre jüngeren Bart Sommeling um gerade einmal vier Hundertstel hinter sich.
Bei den Frauen sorgte über die 100m Lagen die 15-jährige Anna van Droffelaar (1:01,89) für einen weiteren Sieg der niederländischen Nationalauswahl. Auch die Ukraine trug sich in die Liste der Opera Champions ein: Oleksii Khnykin gewann die 50m Schmetterling in 23,89 Sekunden. (ssn/noh)